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Der Primus auf die harte Tour
29. August 2021

(nn) Vincennes, Samstag, 28. August 2021. Eine Woche nach dem Einstieg ins Herbst-Meeting hatte Vincennes schon wieder vier Gruppe-Rennen im Angebot - diesmal zuvorderst für das jüngere Gemüse, nämlich die Traber der Generation 2018. Erster Programmpunkt war der mit sieben Teilnehmern, von denen sich Isildur nach 300 Metern im Galopp ausklinkte, dünn besetzte Prix Pierre Gamare für die einheimischen Satteltraber, in dem Ici C’est Paris seiner exponierten Stellung vollauf gerecht wurde.

Der von Philippe Allaire gezüchtete Dollar-Macker-Sohn war bislang ausschließlich unterm Sattel mit Christopher Corbineau eingesetzt worden, hatte sechsmal die dunkelbraune Nase als Erster am Ziel und ansonsten die Ränge zwei (zweimal), drei und vier belegt - konstanter geht’s kaum. In einem echten Ausscheidungsreiten, bei dem die Messung der Zwischenzeiten wie in den übrigen Prüfungen leider ausfiel, bat Corbineau bergauf zur Vorentscheidung. Der mit Einbiegen in den Joinviller Bogen in Front dirigierte Indigo du Poret biss jedoch die Zähne zusammen und dachte gar nicht daran, den von Allaires zweitem Aspiranten Inouï Danica eroberten Platz an der Sonne kampflos zu räumen.

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(Foto: paris-turf.com)

Eingangs der Schlusskurve setzte sich Ici C’est Paris endlich durch, doch im sicheren Hafen war er keineswegs. Erst wurde Inouï Danica munter, hatte dann aber nicht genug in petto, dann nahm auch Yannick-Alain Briands für den Sieg schon abgeschriebener Schützling das Gebiss noch mal an und kam innen brandgefährlich wieder. Ici C’est Paris bewies, was für ein harter Knochen er ist. Um eine halbe Länge hielt er den ebenfalls von Dollar Macker gezeugten Rivalen in Schach, dem eine Länge zurück Inouï Danica aufs Treppchen folgte. Der Rest spielte schon lange nicht mal mehr eine marginale Rolle und war zum Teil um Lichtjahre abgehängt.

Für St-Léger-Sieger Ici C’est Paris bedeutet dieser siebente Volltreffer den Sprung auf 269.190 Euro. „Das enorme Tempo kam meinem Hengst sehr entgegen. Nachdem ich ihn lange etwas zurückgehalten habe, war er auf den finalen 1.000 Metern bärenstark. Unsere Rechnung ist voll aufgegangen“, strahlte der 29-jährige Corbineau, der dank Ici C’est paris noch nie so erfolgreich war wie in diesem Jahr: Fünf seiner acht Gruppe-Siege gelangen ihm 2021, vier davon mit Allaires Dreijährigem.

Prix Pierre Gamare - Monté - (Gruppe II nat., dreij. Hengste & Stuten)

2700m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro

1.      Ici C’est Paris                14,4     Christopher Corbineau    16

         3j.dklbr. Hengst von Dollar Macker a.d. Blue Valentine von Ready Cash

         Be / Zü / Tr: Philippe Allaire

2.      Indigo du Poret             14,4     Eric Raffin                           32

3.      Inouï Danica                  14,5     David Thomain                  94

4.      Imbrogliu Mag               16,0     Pierre-Yves Verva           500

5.      Icarus of Citrus              19,6     Alexandre Abrivard        100

6.      Idylle du Chatault         23,0     Alexis Collette                 560

         Isildur                              dis.r.    Mathieu Mottier               400

Sieg: 16; Richter: Kampf ½ - 1¼ - 20 - 50 Längen; 7 liefen

Zw-Zeiten: keine

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000(- 1.000) Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-08-28/7500/1

Jetzt schlägt’s „13“ - für die eigene Kasse

Mit 15 Teilnehmern bis zum Anschlag besetzt war die Zweitauflage des 2020 erstmals ausgetragenen Yearling Cup für all jene Dreijährigen, die im September 2019 auf der Arquana-Auktion in Deauville im Katalog gestanden hatten. Für mehr oder weniger große Teile der veranschlagten 150.000 Euro mussten sie ganz schön ackern: 2.700 Meter wie für einige von ihnen vielleicht mal Jahre später im Prix d’Amérique standen auf dem Programm, das nicht ganz unerwartet I Still Loving You am besten meisterte.

Alexandre Abrivard ersparte dem Neffen mütterlicherseits von solchen Kapazitäten wie Love You, Nice Love, Repeat Love und dem italienischen Derby-Fünften In Dix Huit durch die Senke Spur drei nicht, um sich aus dem Mittelfeld am Spitzenpaar Invictus d’Ecajeul und Infiel vorbeizutanken. Zu Beginn des Anstiegs war’s geschafft, womit der Fuchs mit der breiten Blesse mehrere Längen Vorsprung auf Favorit Imagine Darling hatte. Den scheuchte Jean-Michel Bazire bergauf in dritter Spur in vordere Gefilde, mutete dem Schützling Etienne Dubois‘ damit jedoch ein bisschen zu viel zu.

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(Foto: canalturf.com)

Während sich I Still Loving You für Alex Abrivards eigene Kasse leicht auf zwei Längen löste und dem „Junior“ damit 67.500 Euro in die Kasse spülte, fehlte Imagine Darling nach dem Bergauf-Akt der letzte Pep. Auch der Maître vermochte nicht zu verhindern, dass der weit nach außen schrägende Invictus d’Ecajeul und der mitten durch zum Ehrenplatz stoßende Instinct d’Am ihm einen Stockerl-Platz verwehrten. Prima zog der unterwegs im Hintertreffen herumlungernde Ikaros durch zu Rang fünf vor Infiel, der sich mit Jean-Pierre Dubois in der Todesspur verkaufte, so gut die Füße trugen. Paul Hagoorts Idéo Josselyn, mit 2.000 Euro der ärmste Schlucker im Feld, war durchweg hinten und sprang am Gipfel.

Verkauft worden ist I Still Loving You bei den 2019er Arqana Sales übrigens nicht: Jean-Pierre Dubois liebte den Hengst, die Nummer 200, so sehr, dass er ihn damals fürs Höchstgebot von 40.000 Euro nicht aus der Hand gab. Ganz sicher war sich Abrivard junior übrigens nicht, wie gut sein Partner - Startnummer „13“ - drauf war, denn „er war einen Monat nicht am Ablauf und am 31. Juli in Enghien von Inferno Piper und Idylle Speed doch ziemlich deutlich bezwungen. Das war heute eine ganz starke Vorstellung.“

2. Yearling Cup - Arqana Trot - (Gruppe III; für Dreijährige, die im Auktionskatalog der Arqana-Auktion vom 4., 5. & 6. September 2019 in Deauville eingeschrieben waren)

2700m Bänderstart o.Z., 150.000 Euro

1.      I Still Loving You           14,2     Alexandre Abrivard           38

         3j. Fuchshengst von Prince Gédé a.d. Song of Love von Coktail Jet

         Be: Alexandre Abrivard; Zü: Jean-Pierre Dubois; Tr: Laurent-Claude Abrivard

2.      Instinct d‘Am                  14,4     Gabriele Gelormini         100

3.      Invictus d‘Ecajeul         14,4     Tony Le Beller                 470

4.      Imagine Darling            14,5     Jean-Michel Bazire           20

5.      Ikaros                              14,6     Mathieu Mottier               600

6.      Infiel                                14,8     Jean-Pierre Dubois        110

7.      Ipana d‘Occagnes        15,0     David Thomain               640

8.      Ichiro de Joudes           15,4     Adrien Lamy                    400

9.      I Feel Pretty                    15,6     Gert Sucaet                    1610

10.    Impact Jet                      16,6     Léo Abrivard                    430

         Idéo Josselyn                dis.r.    Robin Bakker                 1120

         I Am Madrik                   dis.r.    Stéphane Meunier       1450

         In Love With Bond        dis.r.    Franck Nivard                  140

         Iron Jet                            dis.r.    Eric Raffin                        240

         Irinushka                        dis.r.    Anthony Barrier               960

Sieg: 38; Richter: leicht 2 - ½ - 2 - ¾ - 3 - 3½ Längen; 15 liefen

Zw-Zeiten: keine

Wert: 67.500 - 37.500 - 21.000 - 12.000 - 7.500 - 3.000 - 1.500 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-08-28/7500/6

Die Sprinter eingesammelt

Lange stand der Prix Camille Lepecq für die Schwergewichte unter den Satteltrabern über 2.175 Metern im Zeichen der beiden Super-Sprinter Etonnant und Boss du Meleuc, die sich 500 Meter lang um die Spitze bekriegten. Dann hatte Alexandre Abrivard ein Einsehen und ließ den mal wieder gesattelten Westerink-Trainee, der seit dem Ehrenplatz im Prix de l’Île de France ausschließlich im Attelé gefordert worden war, im Scheitel des Joinviller Bogens vorbei. Direkten Kontakt konnte bei diesem irrwitzigen Duell lediglich Boston Terrie halten, während die zweite Abteilung erst allmählich von Egao Jénilou herangeführt wurde.

Zu der zählte auch Clegs des Champs, der noch nie ein rasanter Beginner, dafür ein umso härterer Kämpfer war. Bergauf machte David Thomain den Legs-du-Clos-Sohn frisch, der im Sturmschritt zum Spitzenduo aufschloss und sofort Druck ausübte. Das momentane Aushängeschild von Trainer Thierry Raffegeau, das von September 2016 bis April 2018 hatte aussetzen müssen und danach in der Monté-Szene rasant nach oben geschossen ist, knickte trotz dieser kräftezehrenden Dauer-Attacke bis ins Ziel nicht ein und streckte Etonnant sicher um einen „Hals“ nieder.

Da blieb Titelverteidiger Boss du Meleuc nur Platz drei, der für die runde Million nicht ganz reichte: Bei 998.500 Euro blieb das Zählwerk des Lucky-Blue-Sohnes stehen, während jenes von Clegs des Champs nach dem 24. Erfolg aus 45 Versuchen auf 1.125.580 Euro kletterte.

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Trainer Thierry Raffegeau (Foto: youtube.com)

Der sonst stets sehr gefasste Thierry Raffegeau war nach diesem weiteren großen Wurf seines Clegs sichtlich bewegt: „Er hat sich ein bisschen verletzt, als ich ihn auf die Koppel bringen wollte - das hätte weitaus schlimmer ausgehen und auch das Ende seiner Karriere bedeuten können. An jenem Tag hatten wir großes Glück“, erklärte der 47j-ährige Spezialist für Monté-Traber, warum Clegs seit dem Sieg am 15. Juni im Prix Paul Delanoê nicht am Start gewesen war, „ich wusste nicht, ob er gleich wieder auf der Höhe seines Könnens einsteigen würde. Das war einer seiner schönsten Siege!“

Prix Camille Lepecq - Monté - (Gruppe II int., Sechs- bis Zehnjährige)

2175m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro

1.      Clegs des Champs      10,7     David Thomain                  38

         9j.dklbr. Wallach von Legs du Clos a.d. Proserpine von Fortuna Fant

         Be: Jean-Yves Rozé; Zü: Jean-Baptiste Vallée; Tr: Thierry Raffegeau

2.      Etonnant                         10,8     Anthony Barrier                 23

3.      Boss du Meleuc            10,8     Alexandre Abrivard           35

4.      Egao Jénilou                 11,0     Eric Raffin                        100

5.      Boston Terrie                 11,1     Alexandre Angot             390

6.      Dynamite Marceaux    11,7     Christopher Corbineau  300

7.      Diamant de Tréabat     11,9     Clément Frecelle            540

         Fado du Chêne             dis.r.    Paul-Philippe Ploquin    190

Sieg: 38; Richter: Kampf ½ - 1 - 2 - 1 - 7 - 3 Längen; 8 liefen

Zw-Zeiten: keine

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-08-28/7500/5

Den Favoriten eingeseift

Nein, das war nicht der Tag des Jean-Michel Bazire. Auch beim Länderkampf Italien, das aus züchterischer Sicht vier der neun Anwärter stellte, gegen Frankreich, das dreimal vertreten war, mit je einfacher deutscher (Ids Boko) und schwedischer (Holy Water) Unterfütterung hatte er im Prix de Provence mit dem Favoriten Valzer di Poggio am Ende klar das Nachsehen und musste gar seine stallinternen Mitstreiter Freyja du Pont (die von Sohn Nicolas vorbereitet wird) und Fairplay d’Urzy, den mit Romain Congard praktisch niemand auf der Rechnung hatte, vor sich dulden.

Und weil Ampia Mede SM, die mit Franck Nivard bergauf gezwungenermaßen zur Frontfrau der Außenspur wurde, allen leichtfüßig das Nachsehen gab und für kommende ähnlich gestrickte Aufgaben noch einiges im Tank behalten haben dürfte, musste das Bazire-Trio mit den Rängen zwei, drei und fünf vorliebnehmen - für „JMB“ sicherlich ein dürftiges Ergebnis. Dabei hatte er Ampia Mede SM die Führung abgeknöpft, als es das erste Mal am Zielschild vorbeiging, ließ dann Fairplay d’Urzy passieren, der sofort von Gallant Way abgelöst wurde, ging selbst gleich wieder in die Offensive und hatte die von Nivard geschickt in Spur zwei lancierte Italienerin im Nacken.

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(Foto: Twitter Le Trot)

Mitte des Anstiegs war der schmucke „Walzer“ mit einigem Aufwand wieder vorn - das hätte er auch einfacher haben können. Dem Love-You-Nachkommen, der sich nach einer elffachen Siegesserie nicht hatte für den Prix d’Amérique 2021 qualifizieren können, bekam die lange Rochade nicht sonderlich gut, wie auf den finalen 250 Metern zu sehen war.

Ganz anders die im Mai zu Fabrice Souloy überstellte Ganymède-Tochter, die beim achten Frankreich-Engagement bereits ihren fünften Treffer landete - dazu kommen zwei Ehrenplätze - und in der kurzen Spanne 147.650 ihrer 221.996 Euro gebunkert hat: Frisch, fromm, fröhlich, frei zog sie ihre einsame Bahn und hängte den Rest um 3½ Längen und mehr ab. Valzer di Poggio andererseits hatte so gründlich ausgetanzt, dass er neben den beiden Trainingskumpels auch noch von Al Capone überrannt wurde.

Stets am Ende des Pulks zu sehen, fiel Ids Boko auf der Zielgeraden aus.

Prix de Provence (Gruppe III int., Fünf- bis Siebenj., keine 375.000 Euro)

2700m Bänderstart o.Z., 80.000 Euro

1.      Ampia Mede SM           13,3     Franck Nivard                    33

         5j.br. Stute von Ganymède a.d. Polimpia Slide SM von Yankee Slide

         Be: Scud. Se.Fin, IT; Zü: Scud. del Baronetto Srl, IT; Tr: Fabrice Souloy

2.      Freyja du Pont               13,5     Nicolas Bazire                 130

3.      Fairpay d’Urzy               13,6     Romain Congard            840

4.      Al Capone Stecca        13,6     Eric Raffin                        280

5.      Valzer di Poggio           13,7     Jean-Michel Bazire           17

6.      Zerozerosette Gar        13,9     Alexandre Abrivard        130

7.      Holy Water                     14,0     Adrien Lamy                    580

8.      Gallant Way                   14,1     Anthony Barrier               150

         Ids Boko                         dis.r.    Robin Bakker                   200

Sieg: 50; Richter: überlegen 3½ - 1 - Kopf - 1½ - 3 - 1½ Längen; 9 liefen

Zw-Zeiten: keine

Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-08-28/7500/7