(nn) Rom-Capanelle, Dienstag, 29. Juni 2021. Während Thorsten Tietz in Triest um „Kleingeld“ fuhr, galt es in Rom, die großen Börsen von zwei Gruppe-I-Prüfungen um jeweils 154.000 Euro aus dem Sand des Ippodromo Capanelle zu schürfen.
Bei den im Gran Premio Gaetano Turilli angesprochenen „Erwachsenen“ sorgte allein der Franzose Digne et Droit, Sieger des Copenhagen Open über Cokstile, für einen internationalen Farbtupfer. Der The-Best-Madrik-Sohn wurde von Gabriele Gelormini von der idealen Rampe „1“ mit viel Vertrauen losgescheucht und akzeptierte eingangs der ersten Kurve die beste Lokomotive vor sich, die sich denken ließ: Zacon Gio. Holger Ehlerts Wunderpferd, das ein wenig vom Glanz der überragenden Vierjährigen-Saison eingebüßt hat, war mit der „2“ ebenfalls bestens bedient - und durfte fortan eine recht ruhige Kugel schieben, weil Alessandro Gocciadoro nach nicht mal einer halben Runde mit Alrajah One an seine Seite rückte.
Die beiden Gemeinten einträchtig nebeneinander erstickten jedwede Angriffsgelüste der außen dahinter liegenden Zefiro d’Eté, Amon You SM und Arnas Cam im Keim. Zacon Gio, im Vorjahr knapp an Vivid Wise As gescheitert, sollte mit allen Vorteilen auf seiner Seite wieder nicht nach Hause kommen, obwohl Roberto Vecchione zeitig kräftig mit Schaufel und Besen zu kehren begann. Der Ruty-Grif-Sohn wurde immer langsamer und erreichte das rettende Ufer erneut „nur“ als Zweiter, womit seine Visitenkarte nun 27 Siege aus 42 Versuchen und 1.390.896 Euro ausweist.
Obwohl durch den gesamten Schlussbogen in dritter Spur auf Arbeit, erwies sich Amon You SM um eine halbe Länge stärker und landete mit dem zehnten Sieg seinen bedeutendsten Coup. Ein Unbekannter auf der großen Bühne ist der erstmals von Vincenzo-Piscuoglio dell’Annunziata gesteuerte Love-You-Sprössling jedoch nicht: Ehrenplätze im Derby Italiano, Orsi Mangelli und Gran Premio Continentale zu Bologna hatten zuvor für 209.236 der mit 433.312 Euro propper gefüllten Kriegskasse gesorgt, zu denen nochmals 64.400 Euro hinzukamen.
Noch härter umkämpft war drei Längen dahinter der dritte Stockerlplatz, den Derby-Sieger Alrajah One um Haaresbreite gegen Vincero‘ Gar sicherte, der sich erst um den in der rasanten Endphase nicht ganz mitkommenden Digne et Droit herum lavieren musste.
Gran Premio Gaetano Turilli (Gruppe I int., frei für Alle)
2100m Autostart, 154.000 Euro
1. Amon You SM 13,0 Vincenzo-P. dell’Annunziata 109
6j.br. Hengst von Love You a.d. Emon Santa Fe’ SM von Lemon Dra
Be: Luigi Colasanti; Zü: Fabio Moscati; Tr: Alessio di Basco
2. Zacon Gio 13,0 Roberto Vecchione 18
3. Alrajah One 13,3 Alessandro Gocciadoro 22
4. Vincero’ Gar 13,3 Pietro Gubellini 384
5. Digne et Droit 13,4 Gabriele Gelormini 68
6. Toscarella 13,6 Antonio di Nardo 769
7. Zadig del Ronco 14,1 Gasparo Lo Verde 615
8. Antony Leone 14,2 Gaetano di Nardo 448
9. Deimos Racing 14,3 Enrico Bellei 224
Arnas Cam dis.r. Santo Mollo 353
Vulcan Black dis.r. Antonio Velotti 538
Zefiro d’Eté dis.r. Vincenzo Luongo 582
Sieg: 109; Richter: Kampf ½ - 3 - k.Kopf - 1 - 2 - 5 Längen; 12 liefen
Wert: 64.400 - 30.800 - 16.800 - 8.400 - 5.600 und 28.000 Euro Züchterprämie
Video: http://webtv.awsteleippica.com/index.php/video/00000085676#
Um Klassen verbessert
Ohne ausländische Beteiligung war eine knappe Stunde zuvor der Gran Premio Tino Triossi entschieden worden, jene Prüfung für die Vierjährigen, die 2019 Zacon Gio in der Rekordzeit von 1:11,3 auf seine Kappe gebracht hatte und die zum neuerlichen Schaulaufen eines Gespanns wurde, das bei vier gemeinsamen Auftritten noch keine Niederlage hat einstecken müssen.
Dass Alessandro Gocciadoro den einstigen Schützling Marco Smorgons in dieser Saison in eine andere Dimension geführt hat, wurde auch dem letzten Zweifler überdeutlich unter die Nase gerieben: Schwerer als außen herum gegen Blackflash Bar, die stärkste Signorina der 2017er Aufzucht, und den in ihrem Windschatten lauernden Bonjovi MMG hätte es Bengurion Jet kaum treffen können, den der „Mann in Gelb“ allmählich an das Spitzenduo heranführte.
Einen ersten kleinen Härtetest 700 Meter vorm Ziel bestand Blackflash Bar noch mit Bravour, beim zweiten, mit nunmehr härteren Bandagen in der Schlusskurve angezettelten stand die Oropuro-Bar-Tochter rasch auf verlorenem Posten. Wie auf Schienen sauste Bengurion Jet, zu dessen nunmehr sieben Treffern auch einer in einem Breeders-Course-Vorlauf 2020 und in Kopenhagens 4-års-Eliten am 16. Mai zählt, dem Ziel entgegen - „Leinen los und die Hände zum Himmel“ von Gocciadoro ab 20 Meter vorm Pfosten.
2½ Längen hinter dem Triumphator holte sich Bonjovi MMG „Silber“, in jeweils Zwei-Längen-Abständen gingen die nächsten Prämien weg, wobei der im fünften Paar innen scheinbar lebenslänglich weggesperrte und spät viel Elan zeigende Belzebu‘ Jet die wenig widerstandsfähige Blackflash Bar vom Stockerl kippte.
So, wie sich der Maharajah-Sohn heute präsentierte, sollte das Konto nicht lange bei 215.610 Euro verharren; für Bengurion Jet steht der Himmel weit offen.
Gran Premio Tino Triossi (Gruppe I int., Vierjährige)
2100m Autostart, 154.000 Euro
1. Bengurion Jet 12,8 Alessandro Gocciadoro 17
4j.br. Hengst von Maharajah a.d. Love Me Tender von Supergill
Be: Scud. Le Siepi Horse Racing Srl; Zü: Az.Agr. Toniatti Giacometti; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Bon Jovi MMG 13,0 Giampaolo Minnucci 134
3. Belzebu’ Jet 13,2 Vincenzo Luongo 375
4. Blackflash Bar 13,4 Santo Mollo 32
5. Biagio Jet 13,6 Vincenzo d’Alessandro jr 811
6. Bristol CR 13,8 Gaetano di Nardo 187*
7. Banderas Bi 14,1 Antonio Velotti 95**
8. Birba Caf 14,1 Enrico Bellei 148
9. Boston Luis 14,4 Pietro Gubellini 187*
10. Billy Idol Jet 14,4 Massimiliano Castaldo 534
Bleff Dipa dis.r. Roberto Vecchione 55
Bonneville Gifont dis.r. Vincenzo-P. dell’Annunziata 95**
*, ** jeweils Stallwette
Sieg: 17; Richter: überlegen 2½ - 2 - 2 - 2 - 2 - 2½ Längen; 13 liefen
Wert: 64.400 - 30.800 - 16.800 - 8.400 - 5.600 und 28.000 Euro Züchterprämie
Video: http://webtv.awsteleippica.com/index.php/video/00000085669#