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Causa Propulsion: Teilerfolg für Daniel Redén
25. September 2021

Stockholm, Freitag, 24. September 2021. Am Sontag, 31. Mai 2020 hatte Propulsion, Schwedens in Amerika geborener Star der Traber-Szenerie, im fünften Anlauf den Elitloppet gewonnen. Nur zwei Tage später machte die schockierende Nachricht, dass „Proppen“ vor seinem Verkauf und Export nach Europa vierjährig vorn beidseits Nervenschnitten unterzogen worden sei, die Runde und sollte sich häppchenweise - sportlich gesehen leider - als wahr herausstellen.

Obwohl fünf Jahre später die Sensibilität (das Gefühl) längst wiedergekehrt war, was durchaus nicht ungewöhnlich ist, hätte der Muscle-Hill-Sohn nach diesem Eingriff in Nordamerika, nicht aber im gesamten UET-Bereich starten dürfen. Er ging erst in Nordeuropa, mit einigen Monaten Verzögerung in Frankreich aller Resultate und damit auch Renngewinne in Höhe von rund 30 Millionen Kronen verlustig, was unter anderem die Folge hatte, dass Bold Eagle lange nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn Timoko als gewinnreichsten Traber aller Zeiten ablöste.

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Wer für dieses sportliche und Image-Desaster letztlich die Verantwortung trägt - der Trainer, der glaubhaft versicherte, von dieser später auf einem zweiten Zertifikat eingetragenen Neuroektomie nie etwas gewusst zu haben, oder der schwedische Dachverband, zu dem dieses Zertifikat gesendet worden war -, wird vor einem Zivilgericht geklärt. Die Besitzer der durch Propulsions Disqualifikation aufgerückten Pferde haben die entsprechend höheren Prämien vom STC längst erhalten, Bengt Ågerup und Daniel Redén weigern sich jedoch, das Geld ihrerseits an den STC zurückzuzahlen.

Genau drei Monate vor Heiligabend erhielt Redén nun ein erstes kleines vorgezogenes Weihnachtsgeschenk: Der Erfolgscoach wurde am Freitag zusammengetretene Disziplinar-Ausschuss des Svenskt Travsportens Centralförbund STC in einem nahezu symbolischen Akt nach den Paragrafen, die die Verantwortung des Trainers regeln, de jure verurteilt. De facto jedoch werden gegen ihn keinerlei Sanktionen verhängt. Gefordert hatte der STC eine Geldbuße in sechsstelliger Höhe (in schwedischen Kronen).

Gegen dieses Urteil kann binnen 14 Tagen Berufung beim höchsten Gericht der sportlichen Instanz, dem Överdomstol, eingelegt werden, „was mein Mandant erwägt“, wie Redéns Advokat Jesper Arvenberg mitteilte: „Er möchte keinen Freispruch zweiter, sondern erster Klasse, denn gefühlt ist es ein voller Erfolg für ihn. Solche Vorwürfe sind die schwersten, die man sich in unserem Sport vorstellen kann. Dass gegen ihn keinerlei Sanktion ausgesprochen wurde, beweist doch, dass die Richter davon ausgehen, er habe von der Übermittlung der Behandlung an den STC keinerlei Kenntnis haben können.“

STC-Vorstandsvorsitzende Maria Croon befand, zunächst seien alle froh, dass endlich Bewegung in die Partie gekommen sei, die seit Anfang Juni 2020 hängt, für alle Seiten eine Belastung gewesen sei und kein gutes Licht auf den schwedischen Rennsport bzw. seine verantwortlichen Organe geworfen habe: „Ich hoffe, solch ein Fall wiederholt sich nicht. Wir haben unsere Verfahrensabläufe geändert und optimiert. Ich bin froh, dass ein unabhängiges Gremium zu einer Entscheidung gekommen ist, mit der der STC leben kann.“