Jägersro, Dienstag, 27. Juli 2021. Mehr als ein Jahr war er in der Versenkung verschwunden, und die auch in Deutschland zahlreichen Anhänger Campo Bahias zweifelten schon daran, Conrad Lugauers etwas ins Straucheln geratenen Star überhaupt noch mal auf der Rennbahn wiederzusehen. Am Dienstagabend ließ der gebürtige Bayer beim Interview rund ums Åbergs Memorial eine verblüffende Katze aus dem Sack. Der sechsjährige Muscle-Hill-Sohn, der sich die seit dem 4. Juli 2020 anhaltende Startpause mit Decktätigkeit vertrieben hat, soll nach Lugauers Aussagen bald wieder antreten - nicht in Schweden, sondern in den USA.
„Alle Vorbereitungen sind getroffen, um ihn am 16. August in die USA zu fliegen. Es fehlt nur noch das grüne Licht, was die Arbeitserlaubnis für seine Pflegerin anbelangt. Das alles ist in Corona-Zeiten etwas schwieriger, sollte sich jedoch in den nächsten Tagen lösen. Campo Bahia hat einige Wochen harten Trainings hinter sich, sieht fantastisch aus und fühlt sich genauso. Ich habe die Konkurrenz ‚drüben‘ in letzter Zeit ausgiebig studiert und finde, dass ihm alles besser als in Schweden passen sollte."
"Der Start ist schwungvoller, die Rennen werden weniger taktisch und somit zügiger bei fast immer gleichmäßig hohem Tempo gelaufen, was ihm als großem, kraftvollem Typ sehr entgegenkommen sollte. Geplant sind drei Aufgaben: Saisoneinstand wird Anfang Oktober im Allerage Farm Trot auf der berühmten Roten Meile von Lexington sein. Dort soll er sich den letzten Schliff für die Breeder’s Crown holen, die am 30. Oktober auf The Meadowlands vergeben werden. Dort findet auch das Finale der TVG Open am 20. November statt."
"Ob wir das wahrnehmen, hängt davon ab, wie sich Campo Bahia präsentiert. Sicher ist dieses letzte Engagement auch deswegen nicht, weil es zeitlich sehr nah am Vincenner Winter-Meeting liegt, an dem er in diesem Winter teilnehmen soll“, verriet der 46-jährige über seinen Crack, der mit 16 Starts, von denen er acht gewonnen und drei Ehrenplatze geholt hat, ein unverbrauchter Typ ist. Die schönsten Erinnerungen haben dürfte das Münchner Besitzer-Ehepaar Berchtold-Weber an den Sieg im Königspokal vor zwei Jahren, der 1.150.000 Kronen, sowie Platz zwei im Svenskt Trav-Kriterium, der 2018 zwei Millionen in die mit 4.200.944 Kronen für ein Pferd seiner Güteklasse nur mäßig gefüllte Kriegskasse gespült hat.