++ Heute: Schweden-Einstand von Lady Cash AS (Jorma Kontio) für die Besitzergemeinschaft Alfons Müller/Sabine Jackson in Romme (13:26 Uhr) - Oliver Woelks Suarez mit Birger Jørgensen in Odense (16:20 Uhr) - Kokkes-Schützlinge Floris van Egmont und Warhorse Hazelaar mit Gunther Loix in Mons (ab 18:38 Uhr) - Karin Walter-Mommerts Comand and Conquer S mit Stefan Persson in Axevalla (19:38 Uhr) ++ ++ Mantorp: Stall Gesveas Bajaro BR mit Julia Smedman im Reiten Dritter in 1:15,9/2140 Meter ++ ++ Mittwoch: Vorläufe zum Schwarzer-Steward-Rennen und drei PMU-Prüfungen in Hamburg - Beginn 18:15 Uhr ++ ++ Donnerstag (Christi Himmelfahrt): Run auf Magdeburg - Vier Trabfahren mit 45 Startern ++ ++ Samstag: Premiere in Ampfing (Landkreis Mühldorf am Inn) - Vier C-Bahn-Rennen ab 13:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Das Vierjährigen-Rennen II und der 3. Lauf zur Silber-Serie in Mariendorf - Acht Prüfungen ab 13:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Sechs C-Bahn-Rennen in Karlsruhe-Knielingen ++
Bunte Mischung im Bois de Vincennes
14. November 2021

(nn) Vincennes, Samstag, 13. November 2021. Im Zeichen der Dreijährigen stand der Nachmittag auf dem Plateau de Gravelle. In drei Gruppe-II-Prüfungen lagen je 100.000 Euro für die einheimische Generation „I“ auf dem Gabentisch, denen am 19. Dezember mit dem Critérium des 3 Ans der erste Klassiker dieses Meetings überhaupt vorbehalten ist. Hengste und Stuten gemeinsam maßen sich zum Auftakt im Prix Louis Tillaye unterm Sattel, anschließend ging’s getrennt zu den „Fahr-Prüfungen“.

Paris - ist wieder da

…wenn er denn wirklich weg gewesen ist. Die Rede ist vom bislang ausschließlich unterm Sattel eingesetzten Ici C’est Paris, der - bei ihm höchst ungewöhnlich - die letzte Aufgabe, den Prix des Elites, im Galopp verpatzt, ansonsten immer Geld mitgebracht hatte, und dies achtmal aus 13 Auftritten als Klassenbester. Das hatte ihm mit 314.160 Euro das meiste Geld aller sieben Aspiranten in die Kasse gespült, und Züchter, Besitzer und Trainer Philippe Allaire sah, Optimist wie eh und je, keinen triftigen Trainings-Grund, warum der großkalibrige Braune nicht als Sieger von der Planche gehen sollte.

Den Start bekam David Thomain mit ihm, ganz außen eindrehend, prima hin und war gleich dran an der sich die Spitze krallenden Idéale du Chêne und seinem Boxennachbarn Inouï Danica. Zu Indigo du Poret, India de Banville, Incahuasi und der am Start gesprungenen Iena Dodville klaffte eine mächtige Lücke: Die konnte von Incahuasi und Indigo du Poret erst geschlossen werden, als Ici C’est Paris, für die Schlussrunde vorn, das Tempo bergauf etwas drosselte.

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(Foto: new.in-24.com)

Im letzten Bogen löste Thomain die Bremse wieder etwas, und schon vermochte ihm lediglich Idéale du Chêne auf den Fersen zu bleiben. Die Bird-Parker-Tochter blieb bis zum Pfosten brandgefährlich, und Ici C’est Paris musste schon den drei Jahre alten Rennrekord Feeling Cashs um 1,1 Sekunden aus den Angeln heben, um den Kopf um einen „Hals“ vorn zu behalten.

14. Start, neunter Sieg, Konto um 45.000 auf 359.160 Euro ausgebaut - was sich so simpel liest, war das Ergebnis harter Arbeit. Acht Längen dahinter wies Incahuasi Indigo du Poret, sein Zugpferd durch die Außenspur, um eine halbe Länge in die Schranken.

Prix Louis Tillaye - Monté - (Gruppe II nat., dreij. Hengste und Stuten)
2700m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro
1.    Ici C’est Paris    13,4    David Thomain    19
    3j.dklbr. Hengst von Dollar Macker a.d. Blue Valentine von Ready Cash
    Be / Zü / Tr: Philippe Allaire
2.    Idéale du Chêne    13,5    Paul-Philippe Ploquin    110
3.    Incahuasi    14,0    Alexandre Abrivard    64
4.    Indigo du Poret    14,1    Eric Raffin    44
5.    Inouï Danica    14,4    François Lagadeuc    80
6.    Iena Dodville    15,7g    Mathieu Mottier    200
7.    India de Banville    17,1    Adrien Lamy    380
Sieg: 19; Richter: Kampf Hals - 8 - ½ - 4 Längen; 7 liefen
Zw-Zeiten: 13,1/1200m - 13,6/1700m - 13,8/2200m
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-11-13/7500/4

Idéal wie in jungen Tagen

Ein weiterer Treffer wollte Allaire nicht gelingen, obwohl der 62-jährige in beiden „Attelés“ die mehr oder minder klaren Favoriten stellte. Im Prix Abel Bassigny für die 2018 geborenen Hengste war dies Italiano Vero, der als Jahrgangsprimus in die Fußstapfen seines Stallkollegen Hohneck treten und die Lorbeeren ernten sollte.

Es lief alles perfekt für den Ready-Cash-Sohn, denn zügiger legte auf der Pariser Sprintstrecke von 2.175 Metern nur Inferno Piper los - und den löste er im Scheitel der unteren Kurve am Regiepult ab. Damit stand in zweiter Spur der beim Aufcantern gesprungene Idéal Ligneries plötzlich „blank“ da und hatte Impressionist, Instinct d’Am und Iron Meslois am Hacken. Was nach einem lockeren Walkover zum zehnten Sieg für den „wahren Italiener“ roch, ging letztlich gewaltig gegen den erwarteten Strich.

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(Foto: sulkysport.se)

Fabrice Souloy schien bei Idéal Ligneries, an dem Roger Wittmann nach wie vor beteiligt ist, rechtzeitig zum Critérium des 3 Ans die Feinstellschrauben gefunden zu haben. Wie einst zu Beginn der Karriere, als ihm fünf Treffer am Stück gelungen waren, präsentierte sich der Repeat-Love-Sohn wie aus einem Guss, kannte keinen falschen Schritt und setzte sich mit Franck Nivard („Er ist ohne Frage ein heißer Anwärter fürs Critérium.“) leicht zum sechsten Sieg - dem ersten seit dem 23. Oktober 2020 - gegen Inferno Piper durch, der die Schattenlage hinter Italiano Vero weidlich nutzte.

Beim einen Tick zu frühen Ausstieg aus derselben war Martens dem noch halb daneben liegenden Impressionist ins Gehege gekommen, der daraufhin sprang und aus der Wertung flog.
Die Rennrichter konnten kaum anders als Inferno Piper, der eine tadellose Vorstellung bot, im Nachgang ebenfalls zu disqualifizieren; Martens darf für dieses Foul vom 24. bis 27. November vom Rand der „UET-Pisten“ zuschauen, wie man’s besser macht. Durch dieses Verdikt wurde Italiano Vero Zweiter; den deutlich zurück folgenden Rest hielt Iron Meslois in Schach.

Prix Abel Bassigny (Gruppe II nat., dreij. Hengste)
2175m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro
1.    Idéal Ligneries    11,9    Franck Nivard    59
    3j.schwbr. Hengst von Repeat Love a.d. Ouragane von Elvis de Rossignol
    Be: Ec. Le Trémont (Fabrice Souloy); Zü: Claude Legras; Tr: Fabrice Souloy
2.    Italiano Vero    12,1    David Thomain    15
3.    Iron Meslois    12,4    Pierre Belloche    490
4.    Infant Perrine    12,5    Charles Antoine Mary    490
5.    Invictus Madiba    12,5    Adrien Lamy    570
6.    Intouchable    12,7    Matthieu Abrivard    140
7.    Instinct d‘Am    12,9    Gabriele Gelormini    190
    Inferno Piper    d.RL*    Christophe Martens    130
    Impressionist    dis.r.    Eric Raffin    77
*(12,0); disqualifiziert wegen Fahrspurveränderung nach außen 200 Meter vorm Ziel mit Behinderung von Impressionist
Sieg: 59; Richter: leicht (1) - 1½ - 3½ - 1 - Kopf - 2 Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 10,6/675m - 12,1/1175m - 11,9/1675m
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-11-13/7500/6

Fabrice gleich noch mal

Auch im  Prix Reine du Corta für die jungen Damen durfte Allaire auf den vollen Pott hoffen, denn drei der 13 jungen Damen kamen aus seinem Quartier. Doch seine vermeintlich stärkste Waffe Ivensong, die sich am 9. Oktober in Åby das UET-Championat der Dreijährigen geholt hatte und die auf ihrer Leib- und Magenstrecke antrat, enttäuschte nicht nur ihren Patron maßlos.

Immer am Ende des großen Pulks, aus dem sich Illusive Artist zu Beginn im Galopp herausgeschossen hatte, sich tummelnd, nützte ihr auch der nach 1.200 Metern in dritter Spur von Idylle Speed vor Ibaya des Forges und Icone de Castelle zusammengestellte Zug nur wenig, an den sie sich koppelte. Mehr als Platz sieben nach einer zurückhaltend-blutleeren Vorstellung, bei der am Ende zu wenig kam, war nicht drin.

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(Foto: letrot.com)

Italienne schmeckte der Marsch durch die Todesspur überhaupt nicht; entschlossen warf „Allaire Numéro 2“ eingangs der Zielgeraden den Anker. Blieb Nummer drei It’s Now or Never, die François Lagadeuc vor I Want You am zügigsten abbrachte, sich für den Anstieg die Zugdienste Idylle à Vies sicherte und dahinter geduldig auf ihre Chance lauerte. Die kam jedoch nie, denn die von Souloy gezüchtete Ready-Cash-Tochter hielt ihren höllisch schnellen Stiefel eisern durch, an dessen Ende mit sagenhaften 1:11,4 ein neuer Rennrekord stand, den seit 2015 die Sam-Bourbon-Tochter Combattante (1:12,5) gehalten hatte.

Ein wenig aufpassen musste Jean-Philippe Monclin allerdings schon, dass der Knoten auf dem Sieg-Sack nicht wieder aufging, denn Idylle Speed gab trotz des anspruchsvollen Verlaufs keinen Deut nach und schlug nur eine halbe Länge später an. Klar zurück musste It’s Now or Never Obacht geben, dass ihr die immer im Vordertreffen engagierte I Love Me nicht den dritten Scheck abspenstig machte.

Die bei 276:10 unerwartete Siegerin stellte alle Prognosen auf den Kopf; man darf gespannt sein, wohin der Weg sie nach diesem erst dritten Erfolg aus 18 Versuchen, der ihr Konto auf 158.590 Euro schraubte, führen wird. Vorgängerinnen auf der Ehrentafel wie Pearl Queen (2006), Billie de Montfort (2014), Erminig d’Oliverie (2017), Gunilla d‘Atout (2019) und Hirondelle Sibey (2020) lassen Raum für große Hoffnungen.

Prix Reine du Corta (Gruppe II nat., dreij. Stuten)
2175m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro
1.    Idylle à Vie    11,4    Jean-Philippe Monclin    276
    3j.br. Stute von Ready Cash a.d. Vie à Deux von Goetmals Wood
    Be: Ec. Brennus; Zü: Ec. Le Trémont (Fabrice Souloy); Tr: Fabrice Souloy
2.    Idylle Speed    11,5    Franck Nivard    49
3.    It’s Now or Never    11,8    François Lagadeuc    230
4.    I Love Me    11,8    Tony Le Beller    52
5.    Ibaya des Forges    12,0    Matthieu Abrivard    190
6.    Inoubliable    12,1    Jean-Philippe Dubois    120
7.    Ivensong    12,1    David Thomain    30
8.    Icone de Castelle    12,2    Alexandre Abrivard    120
9.    I Want You    12,4    Eric Raffin    130
10.    Idéa des Vallons    12,4    Arnaud Desmottes    840
11.    Ivresse de Blary    12,6    Damien Bonne    870
12.    Italienne    16,0    Anthony Barrier    170
    Illusive Artist    dis.r.    Julien Dubois    740
Sieg: 276; Richter: sicher ½ - 3½ - Hals - 2½ - 1 - ½ Länge; 13 liefen
Zw-Zeiten: 09,3/675m - 10,3/1175m - 11,7/1675m
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-11-13/7500/7

In die Bresche gesprungen

Wer eher auf internationalen Erwachsenensport erpicht war, wurde mit dem Prix du Languedoc der Kategorie III für Sechs- bis Zehnjährige, die keine 600.000 Euro gewonnen hatten, bestens bedient. Die auch Wallachen offene Quinté-Prüfung über 2850 Meter war mit einigen Siegertypen gespickt, zu denen Rebella Matters wahrlich nicht gehörte.

Nur vier ihrer 29 Auftritte hatte die Norwegerin gewinnen können, seit sie am 1. Januar 2020 erstmals unter Jean-Michel Bazires Regie gestartet war, und der aktuelle vierte Platz mit ihm im ähnlich konzipierten Prix des Cevennes vor zehn Tagen war doch schon eine kleine Enttäuschung für das Umfeld der ungemein zuverlässig in vordere Gefilde laufenden Stute.

Heute hatte sie wieder ihren Lieblingschauffeur Christophe Martens im Sulky, der sie unauffällig im Mittelfeld versteckte, während vorn der Staffelstab munter von Titelverteidiger Milliondollarrhyme über Express Jet und Fire Cracker zu ihrem Trainingsgefährten Elie de Beaufour wechselte, der das kompakte Feld schwungvoll den Berg hinauf führte. Begleitet wurde der von „JMB“ ebenso sparsam wie erfolgreich eingesetzte Wallach von Elvis du Vallon, dem Féerie Wood, Rebella Matters, Calle Crown und der nach außen lancierte Milliondollarrhmye folgten.

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(Foto: news.in-24.com)

Mit zwei Längen Vorsprung bog Elie auf die Zielgerade, die allerdings gegen zwei Speedraketen nicht ganz reichen sollten. Unter Martens‘ deftigen Hilfen reckte und streckte sich Rebella Matters und sprang für ihren „Stablemate“ in die Bresche gegen einen Milliondollarrhyme, mit dem der seit langem mal wieder in Frankreich aktive Björn Goop eine halbe Länge zurück Elie de Beaufour um Haupteslänge abfing.

Drei Längen hinter diesem fast Kopf an Kopf die Linie passierenden Trio ging Rang vier an Express Jet vor Fire Cracker, der nicht wie sonst durchgehend sein Heil in der Flucht versucht, sondern sich ein Stück weit vom Favoriten hatte ziehen lassen.

„Eine wirklich schicke Stute, die zügige Rennen liebt. Wir hatten heute einen maßgeschneiderten Parcours, das Tempo war durchweg flott, und am Ende hieß es für sie: Einmal kräftig durchatmen, und schon war der Sieg im Kasten“, war der jüngere der Martens-Brüder happy.

Prix du Languedoc (Gruppe III int., Sechs- bis Zehnj., keine 600.000 Euro)
2850m Bänderstart o.Z., 80.000 Euro
1.    Rebella Matters    12,9    Christophe Martens    98
    6j.br. Stute von Explosive Matter a.d. Mystical News von Super News
    Be: Stall T.R.E. Rebell (Rune Madsen), NO; Zü: Ole-Terje Obrestad (Stall Rebellion), NO; Tr: Jean-Michel Bazire
2.    Milliondollarrhyme    12,9    Björn Goop    74
3.    Elie de Beaufour    12,9    Jean-Michel Bazire    27
4.    Express Jet    13,1    Gabriele Gelormini    310
5.    Fire Cracker    13,2    Eric Raffin    53
6.    Calina    13,3    Nicolas Bazire    320
7.    Féerie Wood    13,3    Alexandre Abrivard    64
8.    Frisbee d’Am    13,3    Richard Westerink    750
9.    Elvis du Wallon    13,3    David Thomain    110
10.    Calle Crown    13,5    Adrien Lamy    260
11.    Cash du Rib    13,6    Jean-Loïc Claude Dersoir    560
12.    Tjacko Zaz    13,8    Jean-Philippe Monclin    710
Sieg: 31; Richter: Kampf ½ - Kopf - 3 - 1 - 1½ - Kopf - Kopf; 12 liefen  (NS Wild Love)
Zw-Zeiten: 14,1/1350m - 13,1/1850m - 13,8/1350m
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-11-13/7500/3