(nn) Mailand, Sonntag, 9. Januar 2022. Nur drei Tage, nachdem mit dem Gran Premio della Vittoria zu Bologna die klassische Saison über den in Italien eher ungewöhnlichen 2.460-Meter-Weg eröffnet und wie berichtet von der Gocciadoro-Armada beherrscht worden war, legte Mailand für ebenfalls 40.040 Euro beim Gran Premio Ettore e Mario Barbetta über sogar 2.700 Meter noch eine Schippe drauf.
Italiens Matador der Trainer musste vorab etwas kleinere Brötchen backen, weil er mit Vitruvio und Altaseta del Pino nur ein Duo unter Order hatte, von dem der auch in Europa schon hoch dekorierte „Baumeister“ dank Gagen von 1,5 Millionen Euro und der exzellenten Startnummer „2“ klare Favoritenehren genoss.
Es lief alles prächtig für den Adrian-Chip-Sohn, der zwar keine Chance hatte, gegen den von der „5“ losdüsenden Brillant Ferm in Front zu kommen. Doch hatte dessen Chauffeur Marco Stefani die goldrichtige Idee, den Campione ausgangs der ersten Kurve widerspruchslos passieren zu lassen, als der darum anklopfte. 300 Meter weiter hatte Gocciadoro seinem äußeren Quälgeist Agrado unmissverständlich klar gemacht, dass es auch beim Angebot einer Rochade kein Vorbeikommen geben würde, wonach Francesco di Stefano endlich die Füße still hielt und sich in der ungeliebten Todeslage von Achille BLV ablösen ließ.
Am allgemeinen Waffenstillstand für die folgenden 1.200 Meter im Paarlaufen änderte dies nichts, und so lief alles stramm auf den 20. Treffer des Oslo-Grand-Prix-Siegers von 2019 zu. Im Scheitel der Schlusskurve die lange etwas betuliche Fahrt kräftig erhöht - schon standen Achille BLV und seine Gefolgsleute vor unlösbaren Problemen.
Einzig Brillant Ferm konnte den Kontakt halten. Der 310:10-Underdog, der sich fünfmal in heimischen Gruppe-Rennen angestellt hatte, aber noch nie Bedeutendes hatte ernten können - das gleiche Schicksal war ihm bei seinen Frankreich-Visiten widerfahren -, sollte doch wohl für Vitruvio keine Gefahr darstellen!? Zur Verblüffung Gocciadoros und des Publikums doch.
Die vielen heroischen Schlachten haben reichlich an der Physis des Braunen gekratzt, der verblüffend sicher um eine Länge abgekanzelt wurde von dem Nad-Al-Sheba-Sohn, der endlich mal alles extrem passend vor der Brust hatte und trotz dieses siebten Erfolgs erst 77.132 Euro schwer ist. Dem unermüdlich kämpfenden Achille BLV ging Platz drei flöten gegen Boston Luis, den Gaetano di Nardo aus dem vierten Paar innen mühsam auf freie Bahn lancieren musste, wo der Look-de-Star-Sohn noch einiges zu verkaufen hatte.
Für Vitruvio dürfte sich nach dieser ernüchternden Niederlage gegen einen Nobody der vage Gedanke, sein „présent“ im Vincenner Winter-Meeting zu geben, endgültig erledigt haben.
Gran Premio Ettore e Mario Barbetta (Gruppe III int.; ab vierjährig)
2700 Meter Autostart, 40.040 Euro
1. Brillant Ferm 14,0 Marco Stefani 310
5j.br. Hengst von Nad Al Sheba a.d. Fata dei Bessi von Yankee Glide
Be: Scud. W Giovane Italia Srl; Zü: Dream Ferm / Buren Rommert; Tr: Mauro Baroncini
2. Vitruvio 14,1 Alessandro Gocciadoro 20
3. Boston Luis 14,3 Gaetano di Nardo 395
4. Achille BLV 14,4 Enrico Bellei 29
5. Atik DL 14,6 Antonio di Nardo 117
6. Agrado 14,6 Francesco di Stefano 338
7. Alcide Roc 14,7 Filippo Rocca 96
8. Zaffiro Top 14,8 Massimiliano Castaldo 474
9. Altaseta del Pino 15,0 Rene’ Legati 1134
10. Voodoo dei Greppi 15,3 Giorgio d’Alessandro jr 289
11. Great King Wine 15,3 Roberto Vecchione 49
12. Rushmore Face 15,4 Edoardo Loccisano 420
Sieg: 310; Richter: sicher 1 - 3 - ½ - 2½ - Kopf - 1 Länge; 12 liefen
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie
Video: http://webtv.awsteleippica.com/index.php/video/00000090618#