++ Heute: Gabriele Pohlmanns Filippa B.J. unter neuer Regie von Matthieu Abrivard in Cholet (17:42 Uhr) - Saisondebüt von Stall Cortinas Julius Cortina mit Peter Zadel in Färjestad (20:14 Uhr) ++ ++ Berlin: Mit Django Hill (1:13,5/2500 Meter Bänderstart) und Naykey (1:12,4/1900 Meter) gewinnt Michael Nimczyk sowohl den 2. Lauf der Gold-Serie als auch den 3. Lauf der Newcomer-Serie - Im Rahmen gelingen dem Goldhelm drei weitere Treffer ++ ++ Skive: Überlegener Vier-Längen-Erfolg von Y Not Diamant (Robin Bakker) für Stall M.S. Diamanten und Stall Express im Lord Valentines Mindeløb (120.500 DKK) für Fünfjährige in 1:13,2/2060 Meter - Heinrich Nagels Reginald Dwight (Birger Jørgensen) Fünfter in 1:13,8 - Thomas Panschow mit den Stolle-Schützlingen Eye Catcher C und Dan CG Fünfter in 1:13,1/1600 Meter bzw. Fünfter in 1:14,5/2060 Meter - Usain Lobell (Robin Bakker) beim Comeback Fünfter in 1:13,0/2060 Meter ++ ++ Romme: Christian Ferstl mit Sonja Tinters Banana Joe aus zweiter Reihe Fünfter in 1:16,6/2140 Meter ++ ++ Wels: Zwei bayerische Siege durch Hanke Palace Green (Robert Pletschacher) und Royal Joker (Marisa Bock) ++ ++ Dienstag: PMU-Matinée in München - Vier Rennen ab 11:35 Uhr ++ ++ 1. Mai: BILD-Pokal in Gelsenkirchen mit Top-Besetzung - Gio Cash vs. Derbysieger Schampus - Auftakt der Dreijährigen-Kriterien mit zwei 7.000-Euro-Läufen - Zwölf Prüfungen ab 13:08 Uhr - Karlshorster Amateur-Meisterschaft mit vier Wertungsläufen - Zehn Rennen ab 12:55 Uhr ++
Bienvenue au Prix d‘Amérique, Hohneck und Galius!
27. Dezember 2021

(nn) Vincennes, Sonntag, 26. Dezember 2021. Auch am dritten Weihnachtstag ging es hoch her auf dem Plateau de Gravelle. Unterm Baum lagen neben fetten Prämien für vier Gruppe-Prüfungen, davon zwei als Klassiker um 200.000 Euro, zwei Eintrittskarten für den Prix d’Amérique 2022, die den Siegern des Prix Ténor de Baune (für die Generation 2016) und des Critérium Continental für die 2017 Geborenen winkten.

Ein Einsehen hatte bei diesem Gala-Menü der Wettergott, denn bei zehn Grad blieb der angekündigte Nieselregen aus, so dass das Geläuf in nahezu perfektem Zustand war.

Hohneck - der unbestrittene Primus

Er kam fast als Länderkampf Italiens mit Frankreich daher, dieses den Vierjährigen vorbehaltene Critérium Continental, dessen Sieger nebst 90.000 Euro Gage ein Ticket für den Prix d’Amérique 2022 erhält. Die Azzurri hatten alles über die Alpen geschickt, was sich in den letzten beiden Jahren dort Rang und Namen erarbeitet hatte, darunter von Bleff Dipa über Blackflash Bar, Bepi Bi zu Bubble Effe die in dieser Reihenfolge ersten Vier des legendären Derby Italiano 2020.

Dazu kam als Numero fünf Bengurion Jet als dritter Starter Alessandro Gocciadoros, von dem der italienische Campione in höchsten Tönen schwärmte, jedoch das Pech hatte, als Nummer zehn nach Gewinnen in die zweite Startreihe verfrachtet zu werden und dort auch noch ganz innen beginnen musste. Das, so viel vorneweg, brach dem „Krieger über kürzere Distanzen“ (Gocciadoro), der sich nach einem unglaublichen 1:08,8-Sprint in Jägersros Prix Cagnes-sur-Mer am 27. Juli sogar gegen die „Erwachsenen“ in den Åby Stora Pris gewagt hatte, dort aber untergegangen war, letztlich das Genick, weil er viel zu umständlich und spät auf freie Bahn fand, um sein Potential zu präsentieren.

Weil die Azzurri bei der Startplatzauslosung im Schnitt deutlich schlechter als die Crème der Gastgeber weggekommen waren, machten diese das beste Ende knapp unter sich aus und ließen den Gästen in einem dramatischen Finish lediglich die Prämien vier (Bleff Dipa) und sieben (Blackflash Bar).

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(Foto: letrot.com)

Einer wird diesen 26. Dezember in seinem privaten Kalender ganz dick und rot anstreichen: François Lagadeuc schiebt sich, seit er seit ein paar Monaten mehr und mehr von Philippe Allaire und gelegentlich auch von Sébastien Guarato gebucht wird, als Fahrer immer deutlicher in den Vordergrund. Mit 735 Siegen war der 28-jährige in dieses Critérium gegangen - ein Treffer der höchsten Kategorie I war nicht dabei.

Dank einer taktisch geschickten semi-offensiven Fahrt und eines exzellent aufgelegten Hohneck, der nun wohl unbestritten der Primus der Generation „H“ ist, wurde dieser weiße Fleck getilgt. Der Sohn von Prix-d’Amérique-Sieger Royal Dream landete auch bei der zwölften Ausfahrt der Saison 2021 auf einem der ersten drei Ränge, traf zum insgesamt 13. Mal ins Schwarze, ist nun 647.790 Euro reich und blieb mit 1:10,4 nur eine Zehntelsekunde über der Rennbestmarke, die Un Mec d’Héripré 2012 aufgestellt und Eridan 2018 egalisiert hat.

Überragend verkaufte sich Hussard du Landret, der seit Jahr und Tag gegen die Großen seines Jahrgangs die Schuhe schnürt, zwar nie gewinnen kann - wenigstens stehen drei Gruppe-III-Siege in seiner Vita -, doch stets sein Scherflein abgreift und mit dem hart erkämpften Ehrenplatz gegen Hooker Berry so etwas wie sein Meisterstück vollbrachte.

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(Foto: archyde.com)

„Ich hatte das große Glück, zu Beginn des Meetings von Philippe für dieses Pferd verpflichtet worden zu sein“, schwärmte Lagadeuc nach vollbrachtem Coup, „im Vorhinein hatte ich etwas Angst vor einem verrückten Rennen, doch es geschah das ganze Gegenteil: Wir haben eine halbwegs vernünftige Position erwischt, aus der wir die wesentlichen Rivalen kontrollieren konnten. Hohneck ist ein toller Typ - nervenstark, mit eiserner Moral, der es liebt, Rennen zu laufen.“

Ganz sicher ist es noch nicht, dass das Dream-Team tatsächlich im Amérique aufkreuzt. Es droht der Fluch der guten Tat, denn Monsieur Allaire hat starkes Interesse am Prix Bold Eagle bekundet. Der ist Fünfjährigen reserviert, steht ebenfalls am 30. Januar zur Debatte und wurde wie der Prix Ourasi für die Generation 2018 kurzerhand von 200.000 auf 300.000 Euro aufgebessert. „Ich habe noch ein bisschen Zeit, mich zu entscheiden. Andererseits darf man eine Einladung zum Prix d’Amérique fast nicht ablehnen“, sinnierte der 61-jährige vor der Kamera.

Der Rennverlauf

Mit der „3“ hatte Hohneck ein prima Los gezogen und mischte gleich im Vordertreffen mit, doch zügiger war der äußere Flügel. Bleff Dipa (8) krallte sich vor Blackflash Bar (7) die Führung, Helgafell (5) spielte vor Hohneck kurz die Lokomotive auf dem zweiten Gleis und ließ sich noch vor Erreichen des Joinviller Bogens von Hooker Berry ablösen. Frontmann der dritten Reihe war Bepi Bi, hinter den sich Lagadeuc quetschte, als Hussard du Landret für Momente den direkten Kontakt verlor.

Für den Anstieg raufte sich Bepi Bi mit einem wahren Kraftakt in Front und produzierten sich Hohneck vor Hooker Berry sowie Hussard du Landret mit Sayonara, Harvest de Bulière und Hokkaido Jiel im Schlepptau als Anführer der zweiten bzw. dritten Spur. Den beiden Franzosen machte das erstaunlich wenig aus. 200 Meter vorm Pfosten hatte Bepi Bi noch immer die Nase vorn, kam nun aber mörderisch unter Druck und landete letztlich auf Rang acht.

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(Foto: news.in-24.com)

War der Sieg Hohnecks selbst aus dieser anspruchsvollen Lage keine Überraschung, so nötigte Hussard du Landrets Leistung an der ganz frischen Luft allerhöchsten Respekt ab. Nicht einen Moment warf der Bird-Parker-Sprössling die Flinte ins Korn, blieb zäh an Hohneck dran und verurteilte Hooker Berrys Griff nach „Silber“ hauchdünn zum Scheitern. Nach vorn wie hinten hatte Bleff Dipa etwa gleich viel Luft, nämlich eine Länge, während fürs üppige „Kleingeld“ die Zielfotografie zu Rate gezogen werden musste.

Helgafell und Schwedens Breeders‘-Crown-Zweite Sayonara vermochte selbst sie nicht zu trennen, und auch Blackflash Bar war nur einen Hauch später an der imaginären Linie. Hirondelle Sibey und Bengurion Jet mussten auf der Suche nach freier Bahn ausgangs der Schlusskurve viel zu weit nach außen und gerieten durch ein Kuddelmuddel mit Haiti Island und dem springenden Hokkaido Jiel noch etwas aus dem Schwung, so dass nach vorn nichts mehr zu reparieren war.

Critérium Continental (Gruppe I int., vierj. europ. Hengste und Stuten)
2100 Meter Autostart, 200.000 Euro
1.    Hohneck    10,4    François Lagadeuc    37
    4j.schwbr. Hengst von Royal Dream a.d. Carança von Ready Cash
    Be / Tr: Philippe Allaire; Zü: Jean-Pierre Guay
2.    Hussard du Landret    10,5    Benoît Robin    260
3.    Hooker Berry    10,5    Jean-Michel Bazire    81
4.    Bleff Dipa    10,6    Pierre Levesque    500
5.    Helgafell    10,6    David Thomain    250
5.    Sayonara    10,6    Benjamin Rochard    290
7.    Blackflash Bar    10,6    Santo Mollo    120
8.    Bepi Bi    10,8    Björn Goop    90
9.    Fascination    10,9    Julien Dubois    1010
10.    Hirondelle Sibey    10,9    Eric Raffin    73
11.    Haiti Island    11,1    Yoann Lebourgeois    720
12.    Harvest du Bulière    11,2    Benoît Vassard    1170
13.    Havanaise    11,4    Franck Nivard    72
14.    Bengurion Jet    11,4    Alessandro Gocciadoro    170
15.    Héliade du Goutier    13,4    Gabriele Gelormini    290
    Bubble Effe    dis.r.    Jean-Philippe Monclin    1320
    Hokkaido Jiel    dis.r.    Alexandre Abrivard    160
Sieg: 37; Richter: sicher 1 - k.Kopf - ¾ - 1 - totes Rennen - k.Kopf - 2 - 1 Länge; 17 liefen
Zw-Zeiten: 06,3/600m - 08,9/1100m - 11,1/1600m
Wert: 90.000 - 50.000 - 28.000 - 16.000 - 7.000 - 7.000 - 2.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-12-26/7500/4

Galius nutzt den Patzer der Italienerin

Auch im Prix Ténor de Baune bekamen die Italiener kräftig und vor allem in höchstem Maße unerwartet eins auf die Nase - wobei die haushohe Favoritin Ampia Mede SM erst unter der Regie Fabrice Souloys, der sie im Frühjahr übernommen hatte, zu wahrer Meisterschaft gereift ist. Acht Siege am Stück, davon sechs auf Niveau II bzw. III, ließen den Chef des Haras de Ginaï schwärmen von einer der besten Stuten, die er je unter seinen Fittichen hatte und die er sich ob ihres Speeds und ihrer Kampfkraft sehr wohl im Amérique vorstellen könne.

Mit einer Gewinnsumme von lediglich 419.996 Euro war der Weg dorthin über eine Qualifikation vorgezeichnet, und in diesem Match für die Fünfjährigen sollte der Vollzug stattfinden.

Goût Baroque, den bereits qualifizierten Ganay de Banville, Galius - die Elite der Franzosen hatte sie im Vorfeld samt und sonders schon mal aus dem Weg geräumt, und obwohl sie sich nach hinten versetzt den Weg durch die Außenspur vor Ganay de Banville und selbst bahnen musste und Galius, der sich seine Rennen am liebsten frei vorneweg gestaltet, dort nach 1.200 Metern auch angekommen war, sah es bis zum Gipfel recht erfolgversprechend aus für die Ganymède-Tochter.

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(Foto: news.in-24.com)

900 Meter vorm Ziel scherte der hinter Galius, dem ersten Leader Empire, Power und Gospel Pat postierte Armour As vor ihr aus, was Franck Nivard in eine Zwickmühle brachte, denn hinter ihm lauerte weiterhin Jean-Michel Bazire. Kurz nach Einmündung der kleinen Bahn verfiel Armour As in Galopp. Nivard war da schon halb in dritter Spur, zog seine Stute weiter nach außen - und die geriet neben ihrem galoppierenden Landsmann selbst aus dem Tritt, wobei sich die Sulkyräder der beiden Gespanne leicht touchiert zu haben schienen.

Natürlich untersuchten die „Commissaires“ die Situation, konnten jedoch keine Schuld bei Nicolas Bazire feststellen, den auch ein ernüchterter Nivard gentlemanlike „freisprach“: „Meine Stute war wohl etwas irritiert - solche Situationen kommen in unserem Beruf leider vor.“

Das alles war Wasser auf Galius‘ Mühle. Der ohne Check laufende Fuchs, der die ersten zwölf Auftritte als Klassenbester beendet hatte, in dann schwererem Fahrwasser einige zum Teil deftige Niederlagen kassiert und sich im Critérium des 5 Ans wieder in altem (Sieg-)Schrot und Korn vorgestellt hatte, schien einem puppenleichten 16. Treffer entgegen zu streben. Erst auf den finalen 100 Metern stellte der Love-You-Sohn den Betrieb etwas ein, so dass ihm der Däne Empire und Ganay de Banville gefährlich auf die rote Pelle rückten.

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(Foto: equidia.fr)

Ein bisschen fordern musste ihn Yoann Lebourgeois dann doch, beließ jedoch die Zugwatte in den Ohren, „obwohl er aufs Ziehen sehr gut anspricht. Aber das wollte ich mir für spätere Aufgaben vorbehalten. Ich musste nicht allzu viel investieren, um von Eric (Raffin mit Empire / Anm.d. Red.) die Führung zu übernehmen. Auf den finalen 500 Metern wurde Galius dann richtig schnell (1:07,8). Ich habe den Eindruck, dass er immer besser wird.“

Auch bei ihm ist’s nicht sicher, ob er die Freikarte einlöst: „Er war heute perfekt, wir sind gut im Plan. Natürlich muss er lernen, auch mal hinter den Mitstreitern zu laufen, denn die Konkurrenz wird nicht leichter. Ich muss und will abwarten, wie er dieses Rennen verdaut. Ich denke, die Chance, dass er im Amérique antritt, ist 50 zu 50“, goss Sévérine Raymond ein wenig Wasser in den Jubel-Wein. Gibt sie ihr Okay, wäre sie die erste französische Trainerin mit einem Amérique-Starter.

Die so hart gefallene Ampia Mede SM bzw. ihre Entourage hat noch zwei Chancen, sich für das Rennen der Rennen zu qualifizieren: am 2. Januar im Prix de Bourgogne und vierzehn Tage später im Prix de Belgique.

Prix Ténor de Baune (Gruppe II int., fünfj. Hengste und Stuten)
2700 Meter Bänderstart o.Z.; 100.000 Euro
1.    Galius    12,5    Yoann Lebourgeois    75
    5j. Fuchshengst von Love You a.d. Star de Villeneuve von Jag de Bellouet
    Be / Zü / Tr: Séverine Raimond
2.    Empire    12,6    Eric Raffin    360
3.    Ganay de Banville    12,6    Jean-Michel Bazire    48
4.    Power    12,7    Robert Bergh    210
5.    Gospel Pat    12,7    Léo Abrivard    1540
6.    Grand Art    12,7    Gabriele Gelormini    1130
7.    Amon You SM    13,0    David Thomain    1360
8.    Goût Baroque    13,1    Alexandre Abrivard    320
9.    Giant Chief    13,1    François Lagadeuc    390
10.    Goldy Mary    13,2    Jean-Philippe Monclin    930
    Armour As    dis.r.    Nicolas Bazire    980
    Ampia Mede SM    dis.r.    Franck Nivard    15
Sieg: 75; Richter: sicher 1 - ½ - 1 - Hals - ½ - 4½ Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 13,7/1200m - 13,2/1700m - 13,5/2200m
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-12-26/7500/7

Qualifiziert für den Prix d’Amérique 2022:
Face Time Bourbon - Etonnant - Ganay de Banville (Prix de Bretagne)
Rebella Matters (Prix du Bourbonnais)
Hohneck (Critérium Continental)
Galius (Prix Ténor de Baune)

Ausfälle der Favoriten entschlossen genutzt

Völlig neu gemischt waren die Karten nach wenigen Metern des Prix de Vincennes, des mit 200.000 Euro honorierten ersten Meeting-Höhepunkts für die dreijährigen Satteltraber. Inshore, der mit zwei turmhoch überlegenen Siegen ins Monté eingestiegene Réal-de-Lou-Sprössling aus dem für enorme Qualität bekannten Hause Laurent-Claude Abrivard, sprang nach dem Eindrehen wie ein Ziegenbock auf der Stelle und war für 4,3-fache Odds heraus, kaum dass der Startpfiff verklungen war.

Lange frohlocken, dass ihm sein vielleicht schärfster Konkurrent so früh abhanden gekommen sei, konnte David Thoman nicht. Der mit Gewinnen von 404.160 Euro weit über der Konkurrenz stehende und sonst so zuverlässig funktionierende Ici C’est Paris legte ganz außen enorm schwungvoll los, sprang jedoch nach 150 Meter. Von Thomain gerade rechtzeitig auspariert, durfte der Dollar-Macker-Sohn weitermachen, hatte jedoch gut 70 Meter Rückstand wettzumachen, was selbst einem Crack wie ihm zum Ding der Unmöglichkeit wurde.

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(Foto: harnesslink.com)

Die Gunst der schwachen Stunde der beiden Hengste nutzte Paul-Philippe Ploquin resolut. Die ebenfalls Gruppe-erfahrene Idéale du Chêne, die schon mehrmals ganz vorn angeklopft hatte, aber bis auf einen Treffer der Kategorie III zweimal an Ici C’est Paris abgeprallt war, scheuchte er sofort vor Inbreed, Isildur Paulois, Inouï Danica sowie den sich außen vortankenden Indigo du Poret und Idéal d’Avenir nach vorn und hielt das Tempo durchgehend hoch.

Im Bogen von Joinville hatte Ici C’est Paris seinen riesigen Rückstand aufgearbeitet und bekam in Inés des Rioults eine Lokomotive, die ihn tapfer den Berg hinauf zog. Das alles nutzte dem Allaire-Schützling wenig, der nur kurz an Platz drei schnupperte, auf den letzten 300 Metern der enormen Aufholjagd Tribut zollte und nur als Fünfter anschlug. Unaufhaltsam stürmte Idéale du Chêne ihrem bedeutendsten Sieg entgegen, mit dem ihr Konto von 174.050 auf 264.050 Euro sprang.

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(Foto: regions.equidia.fr)

Artig bedankte sich Trainer Julien Le Mer „bei Züchter und Besitzer Claude Guedj, der uns immer wieder seine Pferde anvertraut. Es werden große Emotionen frei, denn nach Fado du Chêne, der dieses Rennen vor drei Jahren gewonnen hat, habe ich nicht gedacht, einen Traber solcher Qualität noch mal ins Training zu bekommen.“

Mit 1:13,2 egalisierte Idéale du Chêne den drei Jahre alten Rennrekord ihres Stallkameraden, und einmal mehr bewahrheitete sich der alte Spruch, der Apfel falle nicht weit vom Stammbaum: Der weist als ihren Erzeuger Bird Parker aus - und der stand 2014 im Prix des Vincennes ganz oben.

Prächtig verkaufte sich trotz des anspruchsvollen Verlaufs Underdog Inès des Rioults, die für den Ehrenplatz durch Indigo du Poret nie in Gefahr geriet.

Prix de Vincennes - Monté - (Gruppe I nat., dreij. Hengste und Stuten)
2700 Meter Bänderstart o.Z., 200.000 Euro
1.    Idéale du Chêne    13,2    Paul-Philippe Ploquin    46
    3j.br. Stute von Bird Parker a.d. Royale du Chêne von Hello Jo
    Be / Zü: Claude Guedj; Tr: Julien Le Mer
2.    Inès des Rioults    13,8    Florian Desmigneux    570
3.    Indigo du Poret    14,2    Eric Raffin    160
4.    Idéal d’Avenir    14,3    Camille Levesque    340
5.    Ici C’est Paris    14,9g    David Thomain    19
6.    Inouï Danica    15,0    François Lagadeuc    840
7.    India Song    15,1    Guillaume Martin    320
8.    India de Banville    15,8    Jérémy Condette    1430
9.    Idéale Passion    16,6    Benjamin Rochard    690
    Inshore    dis.r.    Alexandre Abrivard    43
    Inbreed    dis.r.    Adrien Lamy    660
    Isildur Paulois    dis.r.    Jean-Yann Ricart    620
    Iseult Flower    dis.r.    Alexis Collette    1080
Sieg: 46; Richter: überlegen 8 - 4½ - 1½ - 6 - 2 - ½ Länge; 13 liefen
Zw-Zeiten: 13,0/1200m - 12,5/1700m - 12,8/2200m
Wert: 90.000 - 50.000 - 28.000 - 16.000 - 10.000 - 4.000 - 2.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-12-26/7500/5

Der einzige Ausländer…

…im Feld der neun vierjährigen Satteltraber, die die Serie der Gruppe-Rennen eröffneten, war der einheimischen Konkurrenz glasklar voraus - und zugleich der Einzige aus dem Spitzentrio, der den anfangs horrend rasanten Trip bis in Ziel durchstand.

Von dem setzte sich Hope on Victory im 2.175 Meter kurzen Prix Léon Tacquet nach 500 knüppelharten Metern vor Bolero Gar und Héros de Fleur durch, hatte aber nach einem weiteren Kilometer restlos ausgespielt, als erst Héros de Fleur und dann Bolero Gar die Messer wetzten und der Rest allmählich Anschluss gefunden hatte.

Während Héros de Fleur recht klanglos die Segel strich und selbst für Platz vier von Hamilton Renka haarscharf abgefangen wurde, tanzte der in Italien geborene, von Laurent-Claude Abrivard zum Satteltraber umgeschulte und kürzlich zu Fabrice Souloy gewechselte Bolero Gar beim ersten Auftritt für den Erfolgscoach die Konkurrenz nach Strich und Faden aus. Auch der von Eric Raffin klug geschonte und dafür umso wuchtiger angreifende Hacker Boy vermochte den Varenne-Sohn nicht zu behelligen, über dem Paul-Philippe Ploquin keinen Finger rühren musste.

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(Foto: province-courses.fr)

Zwei Längen voraus war der dritte und wertvollste Frankreich-Sieg für den Dunkelbraunen perfekt, der im Vorjahr auch in Schweden einige ordentliche Prämien ergattert hatte. In übersichtlichen Abständen folgten Hytte du Terroir und das „Doppel“ Hamilton Renka / Héros de Fleur.

Prix Léon Tacquet - Monté - (Gruppe III int., Vierjährige)
2175m Bänderstart o.Z., 80.000 Euro
1.    Bolero Gar    11,3    Paul-Philippe Ploquin    48
    4j.dklbr. Hengst von Varenne a.d. Nike Gar von Windsong’s Legacy
    Be: Massimo Finetti, IT; Zü: Allev. Garigliano, IT; Tr: Fabrice Souloy
2.    Hacker Boy    11,5    Eric Raffin    58
3.    Hytte du Terroir    11,9    Alexandre Abrivard    33
4.    Hamilton Renka    12,1    Pierre-Yves Verva    150
5.    Héros de Fleur    12,1    Adrien Lamy    32
6.    Hope on Victory    12,7    Benjamin Rochard    140
7.    Hispanien    14,3    Christopher Corbineau    400
8.    Hudson Védaquais    15,3    Gaylor Monnier    790
    Houston Berry    dis.r.    Alexis Collette    820
Sieg: 48; Richter: leicht 2 - 3 - 2½ - k.Kopf - 6 Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 05,9/675m - 07,5/1175m - 10,4/1675m
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-12-26/7500/3