Mailand-La Maura, Sonntag, 27. Februar 2022. Zweifellos die Bahn des ersten Quartals für ältere Trotter ist Mailand-La Maura, das nach den Gran Premi Ettore e Mario Barbetta (9. Januar) und Mario Locatelli (13. Februar) mit dem Gran Premio Encat schon den dritten Halbklassiker auf dem Programm hatte für all jene, die es nicht zu den üppig gefüllten Futtertrögen nach Paris gezogen hat.
Elf Gespanne wollten ans mit 40.040 Euro überschaubare große Geld, wobei für die fetteren Happen die beiden Gocciadoro-Schützlinge vorab erste Wahl waren. Zwar hatte der von Italiens Trainer-Champion selbst gesteuerte Vernissage Grif die „11“ und somit Startreihe zwei zugelost bekommen, doch sollte dies für den Titelverteidiger kein allzu großes Handicap sein.
Schließlich hatte der 33-fache Sieger solche Aufgaben zumal auf einem zwei Kilometer langen Arbeitsweg zur Not selbst durch die Todesspur bereits etliche Male gelöst. Und dann war da ja noch zur taktischen Unterstützung „Stablemate“ Zaccaria Bar, bei 406.340 Euro aus lediglich 50 Versuchen alles andere denn ein unbeschriebenes Blatt und mit der „5“ sehr viel besser bedient.
Mit dem Ready-Cash-Sprössling brauchte Federico Esposito harte 300 Meter, um ihn im Kampf um die Führung am Vorjahrs-Zweiten Vincero‘ Gar (3) vorbei zu wuchten. Innen folgten Atik DL, Vanesia EK, Agrado und Birba Caf, als nach hinten versetzt äußerer Anführer schälte sich Vernissage Grif vor Brillant Ferm, Great King Wine und Showmar heraus, wogegen Banderas Bi durch Spur drei geisterte. Dies gefiel Andrea Buzzitta gar nicht, der viele Reserven opferte, um wenigstens in die Todeslage zu kommen.
Das wiederum wollte Gocciadoro nicht, und so konnte Buzzitta von Glück sagen, dass er nach einem Kilometer Vollgas wenigstens hinter dem Favoriten einparken konnte. Das nützte schon nichts mehr: 800 Meter vorm Ziel war der Dampf gründlich weg. Banderas Bi seilte sich konsequent nach hinten ab, was Atik DL ins Fahrwasser Vernissage Grifs lockte, mit dem Gocciadoro offensichtlich das Match aus der Außenlage zu kontrollieren gedachte. Zaccaria Bar jedenfalls durfte am Regiepult bleiben. Auf ging die Rechnung des „gelben Mannes“ jedoch nicht.
Als eingangs der „ultima curva“ Brillant Ferm, an den sich Atik DL koppelte, in dritter Spur wuchtig angriff, war Vernissage Grif früh mit seinem Latein am Ende, wurde von Gocciadoro nicht mehr gefordert und wie Banderas Bi endlos zurück als „angehalten“ gewertet. Umso fetziger spielte nach zwei, drei Aufforderungen Antonio di Nardos Atik DL seinen Part herunter. Brillant Ferm und Zaccaria Bar erledigte er im Handstreich, und auch die aus dem Hintertreffen auf verschlungenen Pfaden sich um ausgepumpte Vorderleute herumwindenden Agrado und Birba Caf vermochten ihm nicht mehr am Zeug zu flicken.
Dieser dritte Treffer auf halbklassischem Level nach jenen in San Giovanni Teatino (13. Juli 2021) und Modena (18. April 2021) war zugleich der 14. der Karriere, die wie bei vielen Italienern üblich auch ein Auslandssemester beinhaltet hat: Von Mai 2019 bis September 2020 war er bei Magnus Dahlén in Schweden stationiert, unter dessen Fittichen ihm Treffer gelangen. Aktuell hat der Ganymède-Sohn 150.509 Euro auf dem Konto.
Gran Premio Encat (Gruppe III int.)
2250m Autostart, 40.040 Euro
1. Atik DL 12,1 Antonio di Nardo 117
6j.br. Hengst von Look de Star a.d. Illusion Optique von Enjoy Lavec
Be: Scud. Usque Srl; Zü: Agri Trotto Sas; Tr: Giuseppe Pistone
2. Agrado 12,2 Francesco di Stefano 225
3. Birba Caf 12,3 Enrico Bellei 87
4. Zaccaria Bar 12,5 Federico Esposito 84
5. Brillant Ferm 12,5 Andrea Farolfi 290
6. Vanesia EK 12,5 Vincenzo-P. dell’Annunziata 266
7. Showmar 12,7 Andrea Guzzinati 129
8. Great King Wine 13,0 Vincenzo Gallo 133
9. Vincero’ Gar 13,6 Pietro Gubellini 55
Banderas Bi agh. Andrea Buzzitta 185
Vernissage Grif agh. Alessandro Gocciadoro 17
Sieg: 117; Richter: sicher 1 - ½ - 2 - Kopf - Kopf - 2 Längen; 11 liefen (NS Deimos Racing)
Zw-Zeit: 12,4/1000m
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie
Video: http://webtv.awsteleippica.com/index.php/video/91671/#