Cagnes-sur-Mer, Samstag, 28. August 2021. Es bleibt dabei: Die 1.288 Meter weite, ebene Piste des Hippodrome de la Côte d’Azur ist wie einst für Timoko für Vivid Wise As das Wohnzimmer schlechthin, auf dem er sich bislang von nichts und niemandem die Butter vom Brot kratzen lässt. Siebenmal war Richard Westerinks großer Brauner in Cagnes-sur-Mer von 2013 bis zum Abschied 2017 am Ablauf und hat ebenso viele Siegerschleifen eingeheimst.
Auf „fünf aus fünf“ kommt der Hengst der Scuderia Bivans von Antonio Somma, der sich denstets als krönenden Abschluss des Cagner Sommer-Meetings ausgetragenen Grand Prix du Département des Alpes-Maritimes zum dritten Mal in Folge einklinkte und nun in dieser Ehrenliste gleichauf mit Timoko ist, der 2013, 2014 und 2017 triumphiert hat.
Furchterregend kam die Gegnerschaft für den einzigen Millionario des Elferfeldes nicht daher, so dass er am Totalisator bei 13:10 extrem nachgefragt war, und auch der Handwechsel von Alessandro Gocciadoro, der im fernen Bergsåker etwas glücklos unterwegs war, zu Matthieu Abrivard war kein Handicap. Aneinander gewöhnt hatten sich die beiden Voll-Profis bereits am 31. Juli in Enghiens Prix de Washington, den sie auf Platz zwei hinter Go On Boy beendet hatten.
Der 36-jährige nutzte den idealen Startplatz „2“ nur halb, ließ Dreammoko (5) und Drôle de Jet (4) vorbei, schaltete jedoch bald auf Offensive. Kurz nach Einbiegen in die erste Kurve übernahm Vivid Wise As das Zepter - und gab es bis ins Ziel nicht mehr her. Außen versuchte in seiner bislang gehaltvollsten Aufgabe der arme Schlucker Copsi sein Glück, dem Elsa de Belfonds, Alcoy, Amon You SM und Bilooka du Boscail am Hacken klebten, innen trug Express Jet hinter Global Trustworthy die rote Laterne.
Zu Beginn der langen Zielgeraden, die schon so manchem Frontrenner den Garaus gemacht hat, begann der letzte Teil von Vivid Wise As‘ majestätischer Promenade. Ohne von seinem Steuermann auch nur einmal gefordert zu werden, setzte sich der Yankee-Glide-Sohn mit gespitzten Ohren zum 23. Treffer „lifetime“ auf zwei Längen ab. Ganz so schnell, wie die erste Zeitangabe von 1:07,7 weismachen wollte, was Abrivard mit einem ungläubigen Lächeln quittierte, hatte der Siebenjährige seine Arbeit dann doch nicht verrichtet.
1:09,5 wurde letztlich ins Fahrtenbuch eingetragen - 0,9 Sekunden über seiner 2019er Marke, die noch immer französischen Landesrekord bedeutet, 0,3 Sekunden unter dem Vorjahrsergebnis. Die 67.500 Euro brachten ihn auf 1.486.073 Euro voran.
Wie 2020 sackte Drôle de Jet, der sich in Vivid Wise As‘ Sog pudelwohl fühlte, Platz zwei eine halbe Länge vor Elsa de Belfonds ein, die sich den mächtig ackernden Alcoy um eine Länge vom Hals hielt. Copsi, immerhin zur zweiten Kraft des Wettmarkts erkoren, musste erkennen, dass für ihn in dieser Gesellschaft die Trauben zumal nach dem Run mit der Nase im äußeren Fahrtwind (noch) zu hoch hängen. Neben der neuen Hausmarke von 1:10,2 gab’s nur den kleinsten Scheck in Höhe von 1.500 Euro für den Fuchs mit der breiten Blesse, die ihn von 326.910 Euro nicht wirklich weiterbrachten.
Grand Prix du Département des Alpes-Maritimes (Gruppe II int., Vier- bis Zehnj.)
1609m Autostart, 150.000 Euro
1. Vivid Wise As 09,5 Matthieu Abrivard 13
7j.br. Hengst von Yankee Glide a.d. Temple Blue Chip von Cantab Hall
Be / Zü: Scud. Bivans; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Drôle de Jet 09,7 Pierre Vercruysse 100
3. Elsa de Belfonds 09,8 Nicolas Ensch 300
4. Alcoy 09,9 Christophe Martens 290
5. Dreammoko 09,9 David Békaert 580
6. Global Trustworthy 10,0 Massimiliano Castaldo 590
7. Copsi 10,2 Dominik Locqueneux 75
8. Express Jet 10,4 Jean-Charles Feron 520
9. Amon You SM 10,4 Vincenzo-P. dell’Annunziata 230
10. Bilooka du Boscail 10,4 Yves Hurel 860
Digne et Droit dis.r. Romain Derieux 940
Sieg: 13; Richter: leicht 2 - ½ - 1 - Hals - 1 - 2 - 1½ - Kopf - Hals; 11 liefen
Wert: 67.500 - 37.500 - 21.000 - 12.000 - 7.500 - 3.000 - 1.500 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-08-28/0601/5