++ Heute: Schweden-Einstand von Lady Cash AS (Jorma Kontio) für die Besitzergemeinschaft Alfons Müller/Sabine Jackson in Romme (13:26 Uhr) - Oliver Woelks Suarez mit Birger Jørgensen in Odense (16:20 Uhr) - Kokkes-Schützlinge Floris van Egmont und Warhorse Hazelaar mit Gunther Loix in Mons (ab 18:38 Uhr) - Karin Walter-Mommerts Comand and Conquer S mit Stefan Persson in Axevalla (19:38 Uhr) ++ ++ Mantorp: Stall Gesveas Bajaro BR mit Julia Smedman im Reiten Dritter in 1:15,9/2140 Meter ++ ++ Mittwoch: Vorläufe zum Schwarzer-Steward-Rennen und drei PMU-Prüfungen in Hamburg - Beginn 18:15 Uhr ++ ++ Donnerstag (Christi Himmelfahrt): Run auf Magdeburg - Vier Trabfahren mit 45 Startern ++ ++ Samstag: Premiere in Ampfing (Landkreis Mühldorf am Inn) - Vier C-Bahn-Rennen ab 13:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Das Vierjährigen-Rennen II und der 3. Lauf zur Silber-Serie in Mariendorf - Acht Prüfungen ab 13:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Sechs C-Bahn-Rennen in Karlsruhe-Knielingen ++
Auch Schweden sucht die Derby-Sieger
25. August 2021

Jägersro, Dienstag, 24. August 2021. Beinhart waren die Vorläufe zum am 5. September entschiedenen Svensk Trav-Derby bzw. zur Derby-Stoet, denn aus den jeweils sechs Vorläufen der 68 Hengste und Wallache (je 417.500 SEK, davon 200.000 SEK dem Sieger) und der maximal 72 Stuten (je 217.000 SEK, davon 100.000 SEK der Siegerin; angemeldet waren 73) kamen nur die beiden Besten weiter. Und dann war da noch die Sache mit den Endlauf-Startplätzen, für die die sechs Sieger wie üblich die erste Wahl hatten und die Zweiten nehmen mussten, was im Lostopf übrig blieb.

SVENSKT TRAVDERBY SKYLT

Das musste gleich im 1. Vorlauf der Ladies die 17:10-Favoritin Eagle Eye Sherry, Nummer drei eines seit Jahren bewährten Rankings, das man sich auch mal in Deutschland zu eigen machen könnte, um den Besserwissern bezüglich der gesetzten Pferde das Wasser abzugraben, leidvoll erfahren, die der „bösartige“ Computer mit der „11“ in Startreihe zwei verfrachtet hatte. Trotz eines enormen, langgezogenen Endspurts, der sie bis durch die vierte Schlussbogenspur führte, und eines letzten Kilometers in 1:11 reichte es für die Bold-Eagle-Tochter mit Björn Goop um Haaresbreite nicht für den so wichtigen Sieg. Nach Foto-Finish behielten Tilda Express und Rikard Skoglund (116:10) hauchdünn die Nase vorn und sorgten mit 1:12,6/2140m für die erste Messlatte.

Ähnlich übel traf es die gesetzte Barbro Kronos (22:10) in Vorlauf 2 mit der „12“, für die Erik Adielsson eine langsame Phase nutzte, um mit einem geharnischten Zwischenspurt von letzter Position für die Schlussrunde an der Seite der Leaderin Bring me Wine/André Eklundh (32:10) aufzukreuzen. Das war einen Tick zu anspruchsvoll für die Båth-Stute, die für Platz eins nicht den Hauch einer Chance hatte, sich um Rang zwei die Zähne an Heloise Am ausbiss und 80 Meter vorm Ziel in Galopp fiel. 1:12,9 lautete die Siegzeit für die im schlanken Gang zum sechsten Mal in ihrer Karriere einen Winner Circle besuchende Chocolatier-Tochter.

Turmhoch überlegene Ware war im 3. Qualifier die von Timo Nurmos trainierte Oaks-Zweite Hoboken Am, die beim erst dritten Saisonstart erstmals glatt um einen Parcours kam und sich mit Ulf Ohlsson deutlich auf zehn Längen absetzte. Nutzen konnte sie Startplatz „1“ nicht, doch machte ihr unerhört wuchtiger Vorstoß an die Spitze aus dem Mittelfeld nach halber Strecke den mauen Beginn wett. Die von Muscle Hill aus einer Love-You-Mutter gezüchtete bullige Hellbraune löste das Final-Ticket für 3,2-fache Odds in 1:12,7 Längen vor Juni Rapid.

In der horrenden Anfangsphase des 4. Vorlaufs pochte Markus Svedberg für Loaded Maria (26:10) unerbittlich aufs Kommando, bis Stefan Persson seine Avancen mit Globalizer (24:10) aufgab und dahinter einparkte. Weil die äußere Bewacherin Global Black Money in der rasanten Endphase nicht mehr mitkam und Svedberg fair ein Stück wegfuhr, konnte sich auch die knapp favorisierte Riordan-Stute fürs Finale qualifizieren, das Loaded Maria in 1:14,0 sicher eine Länge voraus erreichte.

Eine barsche Ansage waren die 1:11,6, in denen in Vorlauf 5 Hall of Am ihrer 21:10-Rolle gerecht wurde. Magnus Djuse zog mit der Muscle-Hill-Tochter (5) nur in der Startphase den Kürzeren, weil es Erik Adielsson mit Chablis Ribb von der „7“ noch einen Tick zügiger anging. Nach 800 Meter war die lange Rochade beendet, und anschließend regierte Hall of Am höllisch. Auf vier Längen setzte sie sich zum sechsten Sieg „lifetime“ ab vor der durchweg an dritter Position innen marschierenden Sayonara, die Chablis Ribb sicher „Auf Wiedersehen“ sagte.

Qualifier 6 der Ladies, zugleich der letzte des sich bis kurz nach 22.00 Uhr hinziehenden Abends, machten die beiden Favoritinnen unter sich aus, wobei die Vorentscheidung am Start fiel. Da fand 39:10-Chance Global Brilliance von der „4“ um Welten brillanter in die Hufe als die mit der „1“ schlecht bediente Honey Mearas. Örjan Kihlström dirigierte die StoChampionatet-Siegerin zeitig in Spur zwei, rückte nach einer Runde der Tempomacherin auf die Pelle, kam jedoch an ihr nicht vorbei. Ulf Ohlsson entlockte seiner Partnerin Quäntchen um Quäntchen, die nach 1:13,0 um einen „Hals“ die Nase zum siebenten Treffer vorn behielt.

Paul Hagoort auch im schwedischen Derby

Für sechs der sieben V75-Etappen waren die vierjährigen Hengste und Wallache über 2.640 Meter zuständig, und für die „Königswetter“ ging’s mit einer Bank in Vorlauf 1 gleich prächtig los: Per Nordströms Superstar Önas Prince ließ sich von der „2“ für 11:10 auf gar keine Narreteien ein, regelte alles vorneweg und ließ sich beim 17. Volltreffer auch vom spät gebrachten Marre’s Dreamboy die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Eine Länge voraus setzte der stichelhaarige Chocolatier-Sohn, der sich heuer bereits in die Ehrenlisten von Königspokal und SprinterMästaren eingetragen hat, den ersten Derby-Akzent mit 1:13,2 /2640m.

Die Qual der Wahl haben am 5. September Robin Bakker und Paul Hagoort, bei welchem Derby sie persönlich anwesend sind, denn ihr Kuyt F. Boko qualifizierte sich in Vorlauf 2 als Zweiter für jenes der Schweden. Nach 600 Metern in Front, ließ Bakker 800 Meter weiter den aus dem dritten Paar außen angreifenden Kriteriumsieger Brambling mit Örjan Kihlström vorbei. Der „Iceman“ ließ als fairer Sportsmann den Bold-Eagle-Sohn so weit wegschnellen im Einlauf, dass Kuyt bequem aus der Falle herauskam und den Ehrenplatz eine Länge zurück festmachte. 1:14,2 bzw. 22:10 wurden für das zum achten Mal als Sieger gefeierte Gespann im Renntagebuch vermerkt.

Ebenfalls ohne Probleme erledigte 12:10-Favorit San Moteur die Pflicht im 3. Qualifier. Dabei konnte Björn Goop wie Önas Prince die Gunst des exzellenten Startplatzes „2“ mit dem mit Ellenbogen-Boots ausstaffierten Panne-de-Moteur-Sohn nicht mal ansatzweise nutzen und kam nur im dritten Paar außen unter. Eine Attacke bescherte ihm nach 800 Metern die Spitze, wo er für die Schlussrunde von Global Badman begleitet wurde, der auf der Zielgeraden keinerlei Gefahr für den in 1:13,8 zum achten Mal siegenden Kriterium-Zweiten darstellte, der zwei Längen voraus blieb.

Endlich eine kleine Überraschung gab’s in Elimination 4, denn nicht der bis auf einen kurzen Wachwechsel mit Readly Lavec führende, in Norwegen von den Gundersens trainierte Elegant Ima kam als 25:10-Chance nach Hause. Der einstige Seriensieger hat einiges von seinem gerühmten Punch eingebüßt, denn als es darauf ankam, warf der Maharajah-Sprössling die Karten und wurde Fünfter. Umso besser lief’s für den bei 73:10 notierten Henry Flyer Sisu, dem Mika Forss aus dem zweiten Paar außen auf den finalen 250 Metern das Fliegen beibrachte. 3½ Längen vor Readly Lavec, der sich rechtzeitig hinter Elegant Ima aus der Falle mogelte, machte der Bold-Eagle-Nachkomme den ersten Saisonsieg in 1:12,9 genau passend fest.

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(Foto: aftonbladet.se)

Bei fünf Auftritten noch nie bezwungen, jedoch nur lächerliche 185.000 Kronen aus dem Alltagssport reich - so nahm Calgary Games in „Batteria 5“ von der „3“ die bislang schwerste Aufgabe als 14:10-Gemeinter in Angriff. Einmal mehr erwies sich Timo Nurmos als erstklassiger Präparator, denn der Sohn seines wegen eines Sehnenschadens früh in die Zucht gewechselten Prix-d’Amérique-Siegers Readly Express entpuppte sich aus knochenhartem Holz geschnitzt.

Beim Start bot Jorma Kontio trotz der verheißungsvollen „Rampe 3“ nicht mit, knöpfte erst nach 500 Metern Digital Races den Taktstock ab - und schwang ihn bis ins Ziel mit eiserner Faust. Auch ohne den Fehler, den Co-Favorit Mister Hercules eingangs der Zielgeraden auf Platz-zwei-Kurs einlegte, wäre er wohl nicht zu boxen gewesen. So wurde es in 1:12,9 neun Längen voraus ein sagenhafte Demonstration. Das zweite Finalticket hatte Digital Races spätestens sicher, als sich sein Schattenmann Head Run kurz vorm Ziel im Galopp ausschaltete.

Nurmos‘ dritter Finalist folgte sogleich im 6. Vorlauf - wiederum als Sieger. Claes Sjöström brachte mit Chiru den Reichsten des Zwölferfeldes von der „11“ perfekt im Rücken des die äußere Garde leitenden Titan Yoda unter. Als 800 Meter vorm Ziel Halo Am in dritter Spur aktiv wurde, wechselte Sjöström vor ihm nach außen und machte gemeinsam mit Titan Yoda dem Leader Kissinger Boko den Garaus. Im einsamen Duell ab 400 Meter vorm Ziel erwies sich der Muscle-Hill-Hengst trotz des etwas weiteren Weges als eindeutig besser und zog nach 1:12,9 vier Längen vor dem Titanen als 21:10-Gemeinter mit dem achten Sieg aus 14 Versuchen souverän seinen Kreis ins Finale.

V75-1 (VL H & W):   Önas Prince / Per Nordström                   11

V75-2 (VL H & W):   Brambling / Örjan Kihlström                     22

V75-3 (VL H & W):   San Moteur / Björn Goop                           12

V75-4 (VL Sto):        Hall of Am / Magnus Djuse                       21

V75-5 (VL H & W):   Henry Flyer Sisu / Mika Forss                   73

V75-6 (VL H & W):   Calgary Games / Jorma Kontio               14

V75-7 (VL H & W):   Chiru / Claes Sjöström                              21

Umsatz V75: 19.865.222 SEK

1. Rang: 34.614 Systeme à 149 SEK

2. Rang: Jackpot 2.582.479 SEK

3. Rang: Jackpot 5.164.958 SEK

Umsatz Top-7 (4. VL H & W): 514.052 SEK

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(Foto: twitter)

Ausgelost wurden die Startplätze für Derby und Derby-Stoet (mit Siegzeit, Sire, Trainer); während es nach Trainern bei den Stuten durchweg Einzelkämpfer, bedeutet fürs Team von Timo Nurmos das Derby Hochspannung: Der 62-jährige gebürtige Finne stellt drei Finalisten - allesamt als Vorlaufsieger.

Seitens der Vererber ist das Feld im Derby breit gestreut; lediglich Bold Eagle stellt zwei Aspiranten. Anders sieht‘s bei den Stuten aus, bei denen Muscle Hill, dessen Sohn Trixton, Bold Eagle und Readly Express je zwei der Teilnehmerinnen gezeugt haben.

94. Svenskt Travderby (Gruppe I nat., Vierjährige)

2640m Autostart, 4.000.000 SEK

1.      Brambling*                 1:14,2       Bold Eagle                     Daniel Redén

2.      San Moteur*               1:13,8       Panne de Moteur          Björn Goop

3.      Önas Prince*              1:13,2       Chocolatier                    Per Nordström

4.      Henry Flyer Sisu*      1:12,9       Bold Eagle                     Timo Nurmos

5.      Calgary Games*        1:13,0       Readly Express             Timo Nurmos

6.      Marre’s Dreamboy                       Maharajah                     Jörgen Westholm

7.      Global Badman                            Yield Boko                      Daniel Wäjersten

8.      Kuyt F. Boko                                  Conway Hall                  Paul Hagoort

9.      Chiru*                          1:12,9       Muscle Hill                     Timo Nurmos

10.    Digital Races                                 Super Photo Kosmos  Christoffer Eriksson

11.    Titan Yoda                                     Ready Cash                   Jennifer Persson

12.    Readly Lavec                                Bird Parker                     Oskar Andersson

*Vorlaufsieger

Wert: 2.000.000 - 1.000.000 - 500.000 - 240.000 - 160.000 - 100.000 SEK

31. Derbystoet (Gruppe I nat., vierj. Stuten)

2140m Autostart, 2.000.000 SEK

1.      Bring me Wine*                            Chocolatier                    André Eklundh

2.      Hoboken Am*                               Muscle Hill                     Timo Nurmos

3.      Hall of Am*                 1:11,6       Muscle Hill                     Stefan Pettersson

4.      Tilda Express*                              Readly Express             Marcus Lindgren

5.      Loaded Maria*                              Trixton                             Markus Svedberg

6.      Global Brilliance*                         SJ’s Caviar                    David Persson

7.      Sayonara                                       Donato Hanover           Fredrik Wallin

8.      Honey Mearas                              Readly Express             Daniel Redén

9.      Juni Rapid                                     Maharajah                     Anders Svanstedt

10.    Heloise Am                                   Trixton                             Roger Walmann

11.    Eagle Eye Sherry                         Bold Eagle                     Björn Goop

12.    Globalizer                                      Bold Eagle                     Jerry Riordan

*Vorlaufsiegerinnen

Wert: 1.000.000 - 500.000 - 250.000 - 120.000 - 80.000 - 50.000 SEK

Campo Bahia bleibt vorerst in Schweden

In keinem Finale vertreten sein wird Conrad Lugauer, der zwei Stuten unter Order hatte. Breidabliks Kahlua (IX.) konnte aus ihrer miesen Startnummer „11“ ebenso wenig machen wie die mit der „10“ nicht besser bediente Maggiore, die als Zehnte endete. Ein begehrter Gesprächspartner war der 47-jährige dennoch, weil er zwischendurch erstmals nach langer Abstinenz seinen Königspokal-Sieger Campo Bahia vorstellte, der eigentlich schon in den USA weilen sollte.

„Amerika haben wir - die Besitzer und ich - nicht aufgegeben, aber vorerst wegen der derzeit schwierigen Quarantäne-Bestimmungen auf Eis gelegt. Erstmals hat er heute auf der Rennbahn volle 2.000 Meter absolviert, bei denen ich 1:14,5 auf der Uhr hatte und dabei den Traktor in dritter und vierter Spur umkurven musste. Die letzten 750 Meter waren unter 1:10, und ich denke, er wäre heute leicht 1:12 über 2.000 Meter gegangen. Demnächst wird er die Wieder-Qualifikation absolvieren, dann ein Rennen bestreiten, und dann werden wir entscheiden, ob es schon für die Svenskt Mästerskap am 9. Oktober reicht."

"Wir werden nach der mehr als einjährigen Pause nichts übers Knie brechen, sondern lassen Campo Bahia selbst bestimmen. Ich bin fest davon überzeugt, dass er wieder in der Eliteklasse mitmischen wird, und freue mich auf einen spannenden Herbst und Winter mit ihm. Er ist so prächtig und voller Tatendrang drauf, wie er aussieht“, erklärte Lugauer die geänderte Agenda. Den letzten seiner lediglich 16 Auftritte, von denen er acht gewonnen hat, hatte der 2015 geborene Muscle-Hill-Sprössling am 4. Juli 2020 in Halmstad; er steht mit einem Rekord von 1:10,6 und einer Gewinnsumme von 4.200.944 SEK zu Buche.