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Adieu, Vincennes!
05. März 2023

Vincennes, Samstag, 4. März 2023. Wie üblich gab’s kein leises „Servus“ zum Abschied vom der Welt bedeutendsten trabrennsportlichen Meeting, sondern eines mit einem krachenden Feuerwerk. Vincennes weiß, was sich gehört, und tischte in zehn Prüfungen noch mal 987.000 Euro auf.

Zwei Verfolgungsrennen in Sulky bzw. unterm Sattel um je 240.000 Euro, zwei 90.000er für die älteren Recken ebenfalls im Attelé und Monté bildeten das Gerüst des Nachmittags. Es ist nur ein Abschied von kurzer Dauer: Schon in 20 Tagen, am 24. März, öffnen sich die Pforten des Plateau de Gravelle zum Frühjahrs-Meeting.

Stuten-Power bei den Centauren

Vorm Wagen inzwischen „pfui“ - da triumphierte sie in jungen Jahren im Critérium des 3 Ans und war Zweite in jenem der Vierjährigen -, unterm Sattel seit geraumer Zeit „hui“: Hanna des Molles wurde nach dem 1:10,4-Erfolg im Prix de l’Île de France ihrer bei 18:10 höchst prominenten Favoritenrolle sehr gerecht, setzte nach dem neugeschaffenen Prix Bilibili ihren dritten klassischen Treffer und bescherte Alexandre Abrivard Sieg Nummer 99 dieses Vincenner Winters und dessen Vater Laurent-Claude als „Mastermind“ Numero 44.

Seit die Vierjährigen nur noch 25 Meter Vorsprung auf ihre ein bzw. zwei Jahre älteren Kollegen auf die 2.200 Meter kurze Reise nehmen (seit 2016), wird es für sei immer schwieriger, den Vorteil in einen Sieg umzumünzen. Der Letzte, dem dies gelang, war 2017 Dollar Macker.

Guillaume Martin ließ sich von dieser wenig Mut machenden Statistik nicht ins Bockshorn jagen und legte mit Junon eine Parforce-Jagd hin, die sich gewaschen hatte. Mehr als einen Kilometer knatterte die Bold-Eagle-Tochter deutlich unter 1:10 rund 40 Meter vor den Verfolgern daher, von denen sich Idéale du Chêne direkt am Start und Jessy de Banville im ersten Bogen im Galopp verpflümt hatten. Die Hatz machte die Sache für Abrivard taktisch sehr simpel, der Hannas Pulver hinter Joyeuse und Jakartas des Prés bestens trocken halten konnte.

600 Meter vorm Ziel wurde Junon müde, griff Martin zur Peitsche, doch es nutzte nichts. Total übersäuert musste sie 200 Meter weiter die Angreifer ziehen lassen, von denen sich Jakartas des Prés 150 Meter vor Ultimo um mindestens die dritte Prämie sprang. Hanna des Molles hingegen erledigte ihre Arbeit vorbildlich und ließ Joyeuse locker um zwei Längen links liegen. 3½ weitere Längen dahinter holte sich Ina du Rib, die lange die rote Laterne getragen hatte, Rang drei vor Happy and Lucky, die die Zugdienste der Siegerin nur bedingt zu nutzen wusste.

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Foto: letrot.com

Wie langsam es auf den finalen 500 Metern zuging, offenbarte ein Blick auf den Chronometer: Im Vorjahr hatte Granvillaise Bleue den Rennrekord auf 1:10,5 geschraubt. Davon war die gute Hanna mit ihren 1:11,2 recht weit entfernt. Gelohnt hat sich das Meeting für sie und ihren Züchter und Besitzer Jean-Louis Béraud, der sich einmal mehr auf die Schulter klopfen durfte, dass er sie auf einer Jährlingsauktion für 35.000 Euro nicht hergegeben hatte: 387.200 Euro sackte sie in den tollen vier Monaten ein - macht insgesamt 890.820 Euro.

Prix des Centaures - Monté - (Gruppe I nat., vier- bis sechsj. Hengste & Stuten)

2200m Bänderstart; Vierjährige erhalten 25 Meter Vorgabe; 240.000 Euro

1.      Hanna des Molles        2200   11,2     Alexandre Abrivard              18

         6j.br. Stute von Village Mystic a.d. Ultimate Jet von Nuage de Lait

         Be: Jean-Louis Béraud; Zü: Sas JLB Management; Tr: Laurent-Claude Abrivard

2.      Joyeuse                          2175   12,2     Mathieu Mottier                  120

3.      Ina du Rib                       2200   11,6     Jean-Loïc Claude Dersoir 110

4.      Happy and Lucky         2200   11,7     Adrien Lamy                       120

5.      Historia Kat                    2200   13,2     Camille Levesque             350

6.      Junon                              2175   15,6     Guillaume Martin               320

         Idéale du Chêne           2200   dis.r.    Paul-Philippe Ploquin         62

         Jessy de Banville         2175   dis.r.    Florian Desmigneux         140

         Jakartas des Prés         2175   dis.r.    Jonathan Balu                    100

Sieg: 18; Richter: leicht 2 - 3½ - 1 - 15 Längen; 9 liefen

Zw-Zeiten: 09,6/675m - 09,2/1175m - 12,6/1675m

Wert: 108.000 - 60.000 - 33.600 - 19.200 - 12.000 - 4.800 (- 2.400) Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-03-04/7500/5

Erics gelungenes Comeback

Ein sehr ähnliches Bild gab’s im Prix de Sélection, dem Verfolgungsrennen der vier- bis sechsjährigen Wagenpferde. Wenn die Jüngsten insgesamt mehr Moneten abräumten, so lag dies in erster Linie daran, dass sich Instrumentaliste und Héraut d’Armes mit dem Eindrehen der falschen Gangart befleißigten und heraus waren, noch ehe das Rennen recht begonnen hatte. Zu ihnen gesellte sich die sonst so zuverlässige Jazzy Perrine.

Da waren’s nur noch acht kleine Traberlein, von denen Juninho Dry vor Joyner Sport, Jag Stryck, Jaguar Wit, Juliet Papa Bravo und dann schon Idao de Tillard den etwas moderateren Takt vorgab. Bergauf beorderte Théo Duvaldestin, der seinen gesperrten Bruder Clément nicht zum ersten Mal vertrat, den Vorjahrssieger in Spur zwei, und ihm folgten Horsy Dream und Juliet Papa Bravo. Strich um Strich tankte sich Idao de Tillard in vordere Gefilde, ohne dabei überwältigend stark auszusehen. Das sollte entscheidende Folgen haben.

David Thomain bekam das sehr wohl mit und dirigierte Joyner Sport ab eingangs der Zielgeraden bei Radvorteil mit sanfter Gewalt nach außen, wobei er Idao de Tillard ans linke Vorderbein kam. Der Sévérino-Sprössling reagierte mit einer Galoppade und konnte sich somit die Hoffnung abschminken, dem großen Face Time Bourbon nachzueifern, der sich bislang als Einziger diese Lorbeeren vier-, fünf- und sechsjährig hatte sichern können.

Frohlocken konnte Joyner Sports Umfeld nur kurz, denn wieder einmal bewies Horsy Dream, was er aus geschonter Lage hinzubiegen imstande ist. Im Handumdrehen stellte Eric Raffin, der erstmals seit dem 14. Februar wieder im Wagen saß, mit dem in diesem Winter kometengleich aufgestiegenen Braunen die Weichen auf Sieg.

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Foto: canalturf.com

Erfolge im Prix de Boissy-Saint-Léger, im Prix Narquois, im Prix Ténor de Baune sowie im Prix de Belgique, dazu Platz sechs im Prix de France - nur im Amérique war er nach einer Harakiri-Fuhre Raffins als Achter leer ausgegangen - bescherten dem Scipion-du-Goutier-Sohn, der mit tollen 1:10,5 am 1:10,3-Rennrekord Face Time Bourbons kratzte, 332.000 Euro winterliche Ernte. Prima spurtete ganz außen Juliet Papa Bravo auf den Ehrenplatz, was den Duvaldestins nur ein schwacher Trost für den Ausfall ihres Favoriten gewesen sein dürfte.

Behalten durfte Joyner Sport Platz drei nicht; völlig zu Recht disqualifizierten die Stewards den Hengst aus dem Lot Philippe Allaires und brummten David Thomain acht Tage „Fußmarsch“ (15. bis 22. März) auf.

Prix de Sélection (Prix Face Time Bourbon) (Gruppe I nat., vier- bis sechsj. Hengste und Stuten)

2200m Bänderstart; Vierjährige erhalten 25m Vorgabe; 240.000 Euro

1.      Horsy Dream                 2200   10,5     Eric Raffin                           59

         6j.br. Hengst von Scipion du Goutier a.d. Bonanza du Closet von Prince Gédé

         Be: Ecurie du Closet (Sylvain und Thomas François & Yann Pottier); Zü: Jean-Marie Deschamps; Tr: Pierre Belloche

2.      Juliet Papa Bravo         2175   11,4     Mathieu Mottier               130

3.      Idylle Speed                  2200   10,8     Franck Nivard                  820

4.      Jag Stryck                      2175   11,6     François Lagadeuc        570

5.      Juninho Dry                   2175   12,0     Paul-Philippe Ploquin    180

6.      Jaguar Wit                      2175   12,4     Matthieu Abrivard           590

         Joyner Sport*                2175   3.dRL  David Thomain               240

         Héraut d’Armes            2200   dis.r.    Jean-Michel Bazire           60

         Jazzy Perrine                2175   dis.r.    Alexandre Abrivard        440

         Instrumentaliste            2200   dis.r.    Gabriele Gelormini         130

         Idao de Tillard               2200   dis.r.    Théo Duvaldestin              18

*als Dritter disqualifiziert wegen Fahrspurwechsels nach außen zu Lasten Idao de Tillards eingangs der Zielgeraden

Sieg: 59; Richter: sicher 1 - (1) - 1 - Hals - 4 Länge; 11 liefen

Zw-Zeiten: 09,8/675m - 10,0/1175m - 10,8/1675m

Wert: 108.000 - 60.000 - 33.600 - 19.200 - 12.000 - 4.800 (- 2.400) Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-03-04/7500/8

Funkelnder Smaragd

Mal nicht an Jean-Michel Bazire ging der Prix du Plateau de Gravelle, das letzte wichtige „Attelé“ für erfahrene internationale Kämpen, das der Maître 2019 mit Bel Avis, 2020 mit Dorgos de Guez und im Vorjahr mit Elie de Beaufour an seine Fahne geheftet hatte, obwohl er auch diesmal mit Wackelkantonist Beads den Favoriten stellte. Angst und bange dürften seinen Fans beim Heat geworden sein, in dem sich der US-Boy heiß wie ein Ofenrohr präsentierte und auch schon mal galoppierte. Dazu kam die für den Archangel-Sohn, der gern frei marschieren will, ungünstige Startrampe „1“ hinterm Auto - manchmal darf man sich wundern, welch magische Fähigkeiten die „turfistes“ ihrem „Jean-Mi“ zutrauen.

Mit all seiner Cleverness gelang es „JMB“, Beads glatt abzubringen. Die Führung war illusorisch - die ging an Startrakete Dear Friend, die sich rasch von Décoloration ablösen ließ, und bald tauchte außen Beads auf mit Elvis du Vallon, Usain Töll und Emeraude de Bais im Schlepptau. 400 Meter vorm Ziel explodierte der Ami dann doch, der das Winter-Ziel Amérique-Teilnahme bei vier Qualifikations-Versuchen verfehlt und sich dafür den Prix du Luxembourg eingeklinkt hatte, und machte den Weg frei für Dear Friend.

Die Schwedin nahm sich umgehend Décoloration zur Brust, die die knüppelharten Aufgaben des Winters nicht verhehlen konnte und rasch die Waffen streckte. Doch auch Dear Friend hatte nur ein Strohfeuer im Angebot, was wenigstens zu Scheck Nummer sechs reichte. Die Podestplätze wurden an den Zug verteilt, der auf Gleis drei zusammengestellt war.

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Foto: canalturf.com

Ideal hatte Franck Nivard die ihr viertes Gruppe-Rennen bestreitende Emeraude de Bais im Schatten von Usain Töll versteckt. Die Repeat-Love-Tochter bewies, dass der Sieg im Prix du Forez keine Eintagsfliege war, und streckte den für italienische Interessen antretenden Schweden sicher um eine halbe Länge nieder, was in nackten Zahlen den 16. Treffer bei 84 „Schüssen“ und 503.850 Euro bedeutete.

Wie schön der „Smaragd“ von Trainer Benjamin Goetz aktuell funkelt, ist an der Zeit abzulesen: Mit 1:10,3 unterbot sie Bel Avis‘ Rennrekord um 0,4 Sekunden. Eine Länge zurück schlug ihr Schatten Elite de Jiel als Dritter an.

Prix du Plateau de Gravelle (Gruppe III int.; Vier- bis Elfj., keine 755.000 Euro sowie ohne die ersten Drei der Prix d’Amérique, France & Paris 2023)

2100m Autostart, 90.000 Euro

1.      Emeraude de Bais       10,3     Franck Nivard                    54

         9j.br. Stute von Repeat Love a.d. Haute Tension von Biesolo

         Be: Hervé Carlus; Zü: Alisson Christel; Tr: Benjamin Goetz

2.      Usain Töll                       10,4     Alexandre Abrivard        120

3.      Elite de Jiel                    10,5     François Lagadeuc        130

4.      Dexter Chatho               10,7     Damien Bonne                830

5.      Capital Mail                   10,8     Franck Ouvrie                  540

6.      Dear Friend                   10,8     Yoann Lebourgeois        190

7.      Elvis du Vallon              10,8     David Thomain               190

8.      Duel du Gers                 10,9     Matthieu Abrivard           590

9.      Marcello Wibb               11,3     Eric Raffin                        260

10.    Décoloration                  11,3     Gabriele Gelormini           54

         Beads                             dis.r.    Jean-Michel Bazire           21

Sieg: 54; Richter: sicher ½ - 1 - 2½ - ½ - Kopf - ½ Längen; 11 liefen (NS Copsi)

Zw-Zeiten: 08,7,0/600m - 09,2/1100m - 12,4/1600m

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-03-04/7500/6

Nerven wie Drahtseile

Zum Abschluss des Gruppe-Reigens hieß es Abschied nehmen vom Plateau de Gravelle für Chalimar de Guez und Clegs des Champs, die auf der Bahn im Pariser Südosten so viele Montés gewürzt haben - es sei denn, sie präsentieren sich im einzigen bis zum 31. März für sie noch in Frage kommenden Match (am 25. März) noch mal im Sulky ihrem Publikum.

Am Tag, an dem fürs gesamten Bazire-Quartier praktisch nichts zusammenlief, machte Chalimar de Guez keineswegs die löbliche Ausnahme und war bereits am Start nicht zum Traben zu bewegen. Anders Clegs des Champs, der diesem „internationalen“ Prix Henri Desmontils 2019, 2021 und 2022 seinen Stempel aufgedrückt hatte.

Nach drei ungewohnt schwachen Auftritten hatte Trainer Thierry Raffegeau sein Aushängeschild, das, in jungen Jahren wegen immer wieder aufbrechender Sehnenschäden fast schon abgeschrieben, nach mehreren langen Auszeiten zur Million durchgestartet war, zum letzten Ballyhoo noch mal ordentlich auf Vordermann gebracht. „Wie einst im Mai“ knöpfte Clegs nach 800 Metern Django du Bocage den Taktstock ab und schlug eine gleichmäßige 1:12er Fahrt an.

Als Hirondelle du Rib im Bogen von Joinville den Gänsemarsch aufbrach und gemeinsam mit Edition Géma  und Freeman de Houëlle nach dem Rechten sah, begann Camille Levesques Spiel mit dem Feuer. Stur blieb sie mit Granvillaise Bleue in der Falle, und noch ausgangs der Schlusskurve sah es danach aus, als solle das favorisierte Gespann nicht mal für die Dreierwette in Frage kommen.

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Foto: canalturf.com

Der prächtig kämpfende Django du Bocage rackerte sich an Clegs des Champs vorbei, und bis zehn Meter vorm Pfosten hatte Alex Abrivard seinen 100. Meeting-Sieg im Kasten. Abgerechnet wird aber eben erst im Ziel, und da hatte eine feixende Camille mit Granvillaise Bleue, die sich wie ein Aal durch jede Mini-Lücke schlängelte, die Nase um eine halbe Länge vorn.

Es war der elfte Treffer für die Gallier-Stute, die über Winter bei fünf Montés mit 327.500 Euro ordentlich Kasse gemacht hat; insgesamt hat die siebenjährige Jag-de-Bellouet-Tochter 1.116.260 Euro auf der hohen Kante.   

Prix Henri Desmontils - Monté - (Gruppe III int., Fünf- bis Elfjähr.)

2850m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro

1.      Granvillaise Bleue        12,6     Camille Levesque            20

         7j.br. Stute von Jag de Bellouet a.d. Lady de Brévol von Capriccio

         Be / Zü: Michel Gallier; Tr: Pierre Levesque

2.      Django du Bocage       12,6     Alexandre Abrivard        120

3.      Clegs des Champs      12,7     David Thomain                  67

4.      Etoile de Bruyère          12,8     Adrien Lamy                    250

5.      Hirondelle du Rib         12,8     Jean-Loïc Claude Dersoir 58

6.      Edition Géma                13,1     Gaëlle Godard                 610

7.      Corps et Ame                13,3     Alan Gendrot                   670

8.      Gladys des Plaines      31,6     Mathieu Mottier               170

         Chalimar de Guez        dis.r.    Jean-Yann Ricart               83

         Freeman de Houëlle   dis.r.    Benjamin Rochard         300

Sieg: 20; Richter: sicher ½ - 1½ - 2 - Kopf - 5 - 3 Längen; 10 liefen

Zw-Zeiten: 12,9/1350m - 12,4/1850m - 12,4/2350m

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-03-04/7500/9

Alle Neune für Donato

Die letzte Quinté-Schleife ergatterte im Prix de Montsoreau, einer 2.700-Meter-Aufgabe für sieben- bis elfjährige „Europäer“, die keine 275.000 Euro gewonnen hatten, Galileo Bello nach einer ausgeklügelten Fuhre Gabriele Gelorminis aus dem Windschatten der im Einlauf auf Platz fünf gestutzten Fashion Touch. Der Siebenjährige aus dem Lot der Anne Françoise Donati Marcillac schlug eine Länge voraus zum neunten Mal in seiner Laufbahn als Erster an, bescherte seinen Anhängern 9,9-fache Sieg-Odds und seiner Trainerin, die auch Besitzerin ist, mit 29.250 Euro ein üppiges Abschiedsgeschenk.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-03-04/7500/4

Eine Junkie als Spielverderberin

Auch im letzten Rennen des Meetings, dem Prix d’Argenton-sur-Creuse, hatte Alex Abrivard extrem lange den 100. Sieg vor Augen. In dem Autostart-Rennen für internationale Vierjährige, die keine 40.000 Euro gewonnen haben durften, ging es drunter und drüber - inklusive eines Fehlstarts, weil die galoppierende Junkie die dahinter startende Holly Go Lightly behinderte.

Bei der Wiederholung ging’s nicht weniger turbulent zur Sache. Ein Umstand, den Abrivard nutzte, um mit 37:10-Favoritin Miss Jaja früh in Front zu ziehen. Lediglich die von Erik Bondo vorbereitete und von Thomas Levesque mutig vorgetragene Schwedin Junkie (von Varenne) vermochte der Prodigious-Tochter Paroli zu bieten und zwang sie sieben Längen vor dem Rest in einem zähen, über die gesamte Zielgerade hin und her wogenden Finish um einen „Hals“ in die Knie.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-03-04/7500/10