Wilkes-Barre / Pennsylvania, Samstag, 19. August 2023. The Downs at Mohegan Sun Pocono, wie die Rennbahn des 40.000-Einwohner-Städtchens Wilkes-Barre offiziell heißt, rief zum Großkampftag. Zwölf der 14 Rennen - je sechs für die Traber und Pacer - waren sechsstellig dotiert.

Den Vogel schoss auf Seiten der Traber das Earl Beal Memorial für die Dreijährigen ab, das als kleine Hambletonian-Revanche um 300.000 Dollar daherkam - allerdings ohne dessen Sieger Tactical Approach. So hatten Oh Well, der allerdings, kaum dass er beim Kampf um die Spitze mit der „8“ gegen Up Your Deo die Oberhand gewonnen hatte, aus dem Takt kam und seine Chancen früh begraben konnte, Up Your Deo und Celebrity Bambino als Nummern zwei, drei und vier des Millionenrennens die ausgezeichnete Möglichkeit, einen „Big Shot“ zu landen.

Åke Svanstedt zeigte keinerlei Interesse, die ihm in den Schoß gefallene Spitze zu verteidigen, als Celebrity Bambino darum anklopfte. Selbst als die in seinem Fahrwasser postierten Kilmister und Kierkegaard K 500 Meter vorm Pfosten nach außen beordert wurden, blieb der „grüne Riese aus Florida“ stur innen sitzen, setzte auf den Open Stretch - und fuhr damit goldrichtig.

Während sich der erneut nicht voll überzeugende Celebrity Bambino, Kilmister und Svanstedts zweite Waffe Kierkegaard K um jeden Zentimeter beharkten, schoss der vor zwei Jahren in Lexington für 100.000 USD an „Svanstedt and partners“ verauktionierte Walner-Sohn an ihnen vorbei, als träten sie auf der Stelle.

Foto: ustrottingnews.com

Knapp zwei Längen voraus brachte Up Your Deo nach dem Triumph im Yonkers Trot den zweiten „Riesen“ dieser Saison auf seine Kappe, die mit vier Siegen sowie je drei zweiten und dritten Rängen aus 15 Versuchen und 544.487 Dollar bestens gefüllt ist.

Ihm auf den Fersen war Once in a Lifetime, der um einen „Hals“ nicht mehr an Celebrity Bambino vorbeikam und mit Platz fünf vorliebnehmen musste. „Åke hat wirklich eiserne Nerven“, bekannte Züchter und Mitbesitzer Mike Gulotta, „als ich sah, wie er in die innere Lücke stieß, wusste ich, es ist vorbei für die Anderen. Der Sieg war spektakulär leicht.“

Earl Beal jr Memorial (int., Dreijährige)

1609m Autostart, 300.000 USD

1.      Up Your Deo                  10,0     Åke Svanstedt                    28

         3j.br. Hengst von Walner a.d. Grand Stand von Cantab Hall

         Be: Åke Svanstedt, Suleyman Yüksel Stables, Deo Volente Farms & Van Camp Trotting Corp.; Zü: Deo Volente Farms; Tr: Åke Svanstedt

2.      Kilmister                         10,2     Brian Sears                        76

3.      Kierkegaard K               10,2     Mark MacDonald            187

4.      Celebrity Bambino       10,2     Yannick Gingras                29

5.      Once in a Lifetime        10,4     Dexter Dunn                    463

6.      Herodotus                      10,7     David Miller                      973

7.      Oh Well                           13,5g  Tim Tetrick                          42

         Jet Hill                             dis.r.    Ronnie Wrenn jr              165

Sieg: 28; Richter: leicht 1¾ - ¼ - ½ - ¼ -  3¼ - 21¾ Länge; 8 liefen

Wert: 150.000 - 75.000 - 36.000 - 24.000 - 15.000 USD

Video: https://www.youtube.com/watch?v=HPanoLFFrs0

Eine viel knappere Kiste war eine Stunde zuvor der Delmonica Hanover Trot, der an Delvin Millers legendäre Stute erinnert, die unter anderem 1974 mit einem gewissen Johannes Frömming in furiosem Stil an den Außenrails zum Prix-d’Amérique-Sieg gestürmt war.

Auch diesmal wählte Svanstedt, nachdem er sich für die Spitze gegen Blonde Bombshell durchgesetzt hatte, mit der Oaks-Zweiten Bond den „pocket trip“ hinter der sich nach 400 Metern auf den Regiestuhl schwingenden Oaks-Siegerin Heaven Hanover. Wieder war in der Entscheidung der Weg nach außen durch Quick Stop versperrt, wieder baute „Eiki“ auf die innere Überholspur.

Doch diesmal war‘s ein extrem hartes Stück Arbeit, die sich kratzend und beißend wehrende Heaven Hanover zu stellen. Am Ziel schlug Bond um Haupteslänge eher an als die Father-Patrick-Tochter, die die Oaks vor 14 Tagen in ähnlich knapper Manier im Top-Speed aus dem Feuer gerissen hatte.

Ake Svanstedt (Foto: travronden.se)

Für Bond, die am 6. Oktober 2021 für 80 „Mille“ aus dem Lexington-Ring gegangen war, war’s der vierte Sieg dieser Saison und elfte „lifetime“ aus 16 Starts. Der hob sie auf 908.165 USD. Svanstedt, der einzige Spitzentrainer, der selbst Rennen fährt, ist mit knapp 4,1 Millionen Dollar, die seine Schützlinge in diesem Jahr eingerannt haben, auf Platz zwei der Trainertabelle vorgerückt, die Ron Burke mit 13,7 Millionen USD wie gewohnt Lichtjahre voraus anführt.

Im Fahrerlager wird der 64-jährige Schwede, der vor zehn Jahren die Fronten gewechselt und in die USA ausgewandert ist, mit 2.545.436 USD erst auf Platz 33 geführt, ist aber auch nur 189 Mal in den Rennwagen geklettert und hat 56 Rennen gewonnen. Zum Vergleich: Spitzenfahrer Tim Tetrick führt die Liste mit 7.049.863 USD an, die aus 1.584 Fahrten stammen, von denen er 333 als Erster beendet hat.

Delmonica Hanover Trot (int., dreijährige Stuten)

1609m Autostart, 250.000 USD

1.      Bond                               09,7     Åke Svanstedt                    15

         3j.br. Stute von Southwind Frank a.d. Boccone Dolce von Donato Hanover

         Be: Åke Svanstedt, Little E LLC & Berg Inc.; Zü: Diamond Creek Farm; Tr: Åke Svanstedt

2.      Heaven Hanover          09,7     Tim Tetrick                          40

3.      Quick Stop                     10,2     Dexter Dunn                    395

4.      Blonde Bombshell       10,4     David Miller                      251

5.      Angelpedia                    10,5     Mike Wilder                      679

6.      Rose Run Yolanda       10,5     Brett Miller                        109           

7.      Secret Volo                    10,6     Brian Sears                        73

Sieg: 15; Richter: Kampf Kopf - 4¼ - ½ - 1¼ - ¼ - ½ Länge; 7 liefen (NS Royal Filly / Attest)

Wert: 125.000 - 62.500 - 30.000 - 20.000 - 12.500 USD

Video: https://www.youtube.com/watch?v=qlOjXGf5yBQ