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Vom Enfant terrible zum Musterschüler
11. Oktober 2019

In früheren Tagen ist der dritte Zacken der Triple Crown auch mal als Stichfahren ausgetragen worden, bei dem die Aspiranten bis zu dreimal an einem Nachmittag anzutreten hatten, bis der Sieger feststand.

Greenshoe KF

1:09,1 auf sloppy Track - Greenshoe (Foto: harnesslink.com)

Der wurde, als achter und letzter Programmpunkt des anfangs regnerischen Nachmittags um kurz vor 16.00 Uhr Ortszeit abgehandelt, wie erwartet zum Schaulaufen Greenshoes. Selten hat sich ein Rennpferd von einer Saison zur anderen derart von einem Enfant terrible zum Musterknaben gemausert wie er. Viermal war der 330.000-Dollar-Jährling (Lexington, 3. Oktober 2017 als Nummer 35) zweijährig „draußen“, stets baute er irgendwo in der Startphase eine Galoppade ein und hatte allein aus diesem Grund nur zweimal die Nase vorn, was die schmale Börse von 76.723 Dollar für 2018 ergab. In diesem Jahr war alles anders. Auch wenn er mit seinen Start-Sperenzchen Trainer Marcus Melander bewegt, erst hinzuschauen, wenn der erste Bogen erreicht ist („Seine Marotten hält kein Mensch aus.“), kannte er bei all seinen zwölf Starts keinen falschen Schritt und zeigte beim Anstart am 17. Mai, als er 1:09,2 aufs Meadowlands-Tapet schmetterte, wo sein Hammer hängt.

Und wären da nicht die zwei knappen Niederlagen gegen Marseille im Earl Beal Memorial und Forbidden Trade im Hambletonian, so wäre dieses Jahr ein makelloses oder, wie’s die Amerikaner beschreiben, „a perfect season“. Wobei Ehrenplätze wohl nur mit kritischster Lupe als Makel zu werten sind. Beim zehnten Saisonerfolg - insgesamt ist es die Nummer 12 aus 16 Auftritten - war er der Konkurrenz wie fast immer souverän voraus, baute seine Gage für 2019 auf 1.164.550 „Greenbacks“ aus und steht damit an der Spitze aller nordamerikanischen Traber. Mit 1:08,2, erzielt vor einer Woche auf der Red Mile im Bluegrass Stake, ist er zudem der Schnellste seiner Generation und kann, geht bis dahin alles gut, in drei Wochen in der Breeders Crown allem die Krone aufsetzen.

GreenshoeFut-WinCirMAH

Das Greenshoe-Team im Winnercircle (Foto: ustrottingnews.com)

„Zum ersten Mal war ich vor zwölf Jahren in Lexington“, sprudelte es aus Mitbesitzer Anders Ström (Courant AB) heraus, „ins Trabergeschäft eingestiegen bin ich 2005 mit dem Ziel, innerhalb von 15 Jahren den besten Traber der Welt mein Eigen zu nennen. Ich denke, ich bin auf einem exzellenten Weg, sozusagen auf der Zielgeraden. Mein Dank gilt dem gesamten Team - Trainer, Pfleger, Fahrer, nicht zu vergessen die Hanover Shoe Farms, wo er im kommenden Jahr Paschadiensten nachgehen wird.“

Brian Sears, der ihn in guten wie in schlechten Zeiten bis auf eine Ausnahme - zum Ausklang 2018 saß Mike Wilder im Sulky - chauffiert und ob seiner Marotten nie die Nerven verloren hat, stellte ihm ein großartiges Zeugnis aus: „Ich bin überaus zufrieden, wie sich die Saison und der heutige Auftritt im Besonderen entwickelt haben. Nirgendwo kam ich in irgendeinen Trouble, konnte ihn ruhig vom Start bringen, ganz allmählich vorrücken und in Front ziehen. Und als ich dachte, es könne mal ein wenig schneller gehen, um jedweder Überraschung vorzubeugen, war er sofort bereit und ich hatte ’ne Menge Pferd in der Hand. Er kann enorm spurten - da kommt aus diesem Jahrgang keiner mit“, schrieb ihm der 51-jährige Sonnyboy ins Stammbuch, der mit Muscle Hill 2008 und 2009 einen ähnlich dominierenden Bomber in Händen hatte.

Bestätigt fühlen durfte sich fürs erste auch das Besitzerkonsortium um Brad Grant, das am 1. Oktober Maverick, den Vollbruder Greenshoes, für 1,1 Millionen Dollar erworben und zum teuersten Traber-Jährling aller Zeiten gemacht hat.
Der Rennverlauf

Voll auf ging der Masterplan der Melander-Trainees. Von der „2“ kam Marseille vor Chin Chin Hall am schnellsten in die Hufe, wogegen Sears in der Außenspur Dave Miller mit Gimpanzee den Vortritt ließ. Den härtesten Anfangspart hatte Green Manalishi zu bewältigen, der durch die dritte Spur dampfte und noch in der ersten Biege das Kommando an sich riss. Das war das Stichwort für Miller, Gimpanzee, dem zweijährigen König des Jahrgangs, die Sporen zu geben und zur Halbzeit selbst „in the lead“ zu schlüpfen, wodurch Greenshoe in zweiter Spur freie Fahrt voraus hatte mit Pilot Discretion, Union Forces und Don’t Let’em als „Hinterbänklern“. Es kam wie unzählige Male vorgeführt. Einmal in Gang gebracht, gab’s für Greenshoe keinen Stopp mehr. Natürlich ließ Miller den Stablemate nach einem Kilometer vorbei, der sich auf drei Längen abgesetzt hatte, als es auf die Zielgerade ging. Ohne einen Handschlag seines Piloten band der Father-Patrick-Sohn den Sack zu, wobei die Zeit von 1:09,1 auf der regendurchweichten Bahn, die im Rennbericht merkwürdigerweise als „gut“ ausgewiesen war, Nebensache blieb.

Platz zwei konnten weder der innen engagierte Gimpanzee noch Pilot Discretion halten. Bärenstark rackerte sich von hinten Don’t Let’em vorbei und zog Soul Strong, Svanstedts zweite Waffe, zu Platz vier. „Kung Åke“ selbst verpasste mit Marseille Rang fünf um einen „Hals“ und erhielt den nicht sonderlich begehrenswerten Titel „Bester ohne Geld“. Green Manalishi spürte den anfänglichen Kraftakt auf den finalen 100 Metern und fiel bis auf Platz sieben ab. „Marcus Melander - Nancy Johansson - Marcus Melander - Åke Svanstedt“ lautete die Viererwette, was die Übungsleiter betrifft. Die Skandinavier waren die großen Abräumer.  

127. Kentucky Futurity - Finale - (Dreijährige)
1609m Autostart, 450.000 USD
1.    Greenshoe    09,1    Brian Sears    11
    3j.br. Hengst von Father Patrick a.d. Designed to be von Donato Hanover
    Be: Courant AB, Hans Backe, Lars Granqvist, SE & Morten Langli, NO; Zü: Al Libfeld & Marvin Katz, CA; Tr: Marcus Melander

2.    Don’t Let’em   
3.    Gimpanzee  
4.    Soul Strong  
5.    Pilot Discretion   
6.    Marseille   
7.    Green Manalishi S 
8.    Chin Chin Hall   
9.    Union Forces
10.  Goes Down Smooth   
11.  Mass Fortune K
12.  Super Schissel   
09,4    Yannick Gingras   
09,5    David Miller   
09,9    Dexter Dunn   
09,9    Andrew McCarthy   
09,9    Åke Svanstedt   
09,9    Tim Tetrick   
09,9    Peter Wrenn   
10,0    Andy Miller   
11,1    Matthew Kakaley   
11,3    Tyler Buter   
15,3g  Scott Zeron   
484
80
248
566
227
153
530
1147
1799
3524
1609

Sieg: 11; Richter: leicht 2 - ¾ - 3 - Hals - Kopf - ¾ - Kopf - 1 Länge; 12 liefen
Wert: 225.000 - 112.500 - 54.000 - 36.000 - 22.500 USD

So erfolgreich kann Sünde sein

Das 54. Kentucky Futurity Filly ging etwas an überraschend an Beautiful Sin, die Lennart Ågren für seinen SRF Stable vor zwei Jahren für 480.000 Dollar in Lexington an Land gezogen hatte und von deren Auftritt er selbst am meisten konsterniert war: „Bis vor zwei Monaten lieferte sie unter der Regie von Per Engblom eine Enttäuschung nach der anderen. Negativer Höhepunkt war Rang sieben im Oaks-Vorlauf. Als letzten Versuch hab ich den Trainer gewechselt, aber nie und nimmer gedacht, dass sie so weit nach vorn käme. Åke Svanstedt hat sofort viel von ihr gehalten, doch gemeint, die Probleme vielleicht nicht so rasch in den Griff zu bekommen. Beim ersten Start und Sieg unter seiner Regie nach sechs Wochen Rennpause in den Bluegrass Stakes war sie nicht wiederzuerkennen, und heute hat sie den bestätigt.“ Wobei die Muscle-Hill-Tochter, der beim neunten Auftritt erst der zweite Saisonsieg gelang, der ihr Jahressalär von 96.699 auf 230.199 Dollar springen ließ, zweifellos von Svanstedts Fahrership profitierte und sich auch bei Yannick Gingras bedanken durfte.

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Beautiful Sin (3) streckt sich willig (Foto: sulkysport.se)

When Dovescry vor The Ice Dutchess, Millies Possesion, Weslynn Quest, Golden Tricks und Asiago lautete die Reihenfolge im ersten Bogen. Svanstedt war mit Beautiful Sin in der Außenspur hängengeblieben und konnte wählen, dort zu bleiben oder sich bei When Dovescry eine Abfuhr zu holen - bis Gingras ihn wundersamer Weise vor sich einparken ließ. Als sich an der Halbmeilenmarke Millies Possesion vor die von hinten anrückenden Golden Tricks und Princess Deo setzte, war die schöne Sünderin wohlverpackt. Kaum hatte der Rennkommentator posaunt, Svanstedt suche an der letzten Ecke Raum zur Entfaltung, war der wie gerufen da. An Oaks-Siegerin When Dovescry flitzte Beautiful Sin verblüffend leichtfüßig vorbei und musste nur noch auf The Ice Dutchess Obacht geben, die sich im Slalom um die ermattete Leaderin schlängelte und auf den finalen 100 Meter ein kräftiges Fass aufmachte. Näher als bis auf eine halbe Länge kam die von Nancy Johansson trainierte Lady der Coyote Wynd Frams jedoch nicht heran. Fast hätte Svanstedts zweite Farbe Golden Tricks When Dovescry auch noch Platz drei abgejagt. Eine Nüsternbreite fehlte der Trixton-Tochter dazu, so dass drei Muscle-Hill-Töchter auf dem Stockerl Platz nahmen.

Nachdem ihr unter Engbloms Fittichen maximal 1:09,9 gelungen waren, hatte sie sich am 27. September in Dayton sofort auf 1:08,9 verbessert und drückte diese exquisite Marke um weitere vier Zehntelsekunden. Das verheißt für die Breeders Crown einiges.

54. Kentucky Futurity Filly (dreij. Stuten)
kommt nach einer durchwachsenen Saison mit vielen Aufs und Abs („Sie musste immer gegen die Besten ran; das hat ihr erstklassige Ergebnisse verhagelt“, nahm sie ihr Fahrer in Schutz.) gerade rechtzeitig in Schuss, um noch am großen Rad der Breeders Crown drehen zu können. Das ist die Erkenntnis der letzten Wochen über Jimmy Takters einstige Musterschülerin, die zweijährig bei zwölf Starts nie hatte bezwungen werden können und deren blütenweiße Weste bereits im Vorjahr einige unerwartete schwarze Tupfer bekommen hatte.

MANCHEGO-Allerage-642

1:07,7 - Manchego, die schnellste Traberstute der Welt (Foto: standardbredcanada.ca)

Mit der wiedererstarkten Muscle-Hill-Tochter, die vor zwei Jahren für 120.000 Dollar über den Tisch des Lexington-Auktionshauses gegangen war, wollte Dexter Dunn ob der jüngsten Ergebnisse partout nicht hinter der führenden Hannelore Hanover bleiben. Nach 450 Metern flitzte Manchego an der großen alten Dame des nordamerikanischen „Harness sport“ vorbei und ließ sich auch von den drei Svanstedt-Schülerinnen nicht mehr in die 24. Siegsuppe spucken, wofür allerdings blanke 1:49 oder 1:07,7 nötig waren. So flink - nur eine Zehntelsekunde über Homicide Hunters Bestzeit aller Geschlechter und Jahrgänge - hatte noch keine Stute der trabenden Zunft die Arbeit erledigt. Aufs richtige Pferd gesetzt hatte sich Åke Svanstedt, der mit der an dritter Position liegenden Plunge Blue Chip im letzten Drittel die Innenkante verließ, den Rest mit der Nase im äußeren Fahrtwind verbringen musste und nur bis auf eine knappe Länge an Manchego herankam, die ihr Konto auf 1.923.105 Dollar ausbaute.

Vier Länge dahinter holte sich Svanstedts Nummer drei, Titelverteidigerin Ice Attraction, mit kernigem Endspurt aus siebenter Stelle Bronze vor Darling Mearas, der nominellen Nummer zwei des „grünen“ Quartiers. „Sieht so aus, als könnten wir die Sommersachen wegpacken und uns auf Regendresse einstellen“, grinste Dunn, „im Ernst: Ich bewundere die Bahnarbeiter, wie sie die Schlammbahn am Vormittag in einen befahrbaren Zustand bekommen haben, an dem es angesichts der Wetterlage nichts zu meckern gibt. Unterwegs hab ich versucht, das Tempo herauszunehmen, um Manchegos Reserven aufzusparen. Die brauchte sie auch, denn Åkes Pferd rückte in großem Stil an. Doch heute wollte sie niemanden vorbeilassen. Es ist mir eine Ehre, sie zu fahren.“  

Allerage Farms Trot (int., Stuten)
1609m Autostart, 69.500 USD
1.    Manchego    07,7    Dexter Dunn    20
    4j.dklbr. Stute von Muscle Hill a.d. Secret Magic v. Cantab Hall
    Be: Black Horse Racing; Zü: Brittany Farms; Tr: Nancy Johansson

2.    Plunge Blue Chip  
3.    Ice Attraction  
4.    Darling Mearas 
5.    Pat Matters
6.    Hannelore Hanover  
7.    Top Expectations
8.    P L Jill   
07,9    Åke Svanstedt   
08,4    Andrew McCarthy   
08,5    Andy Miller   
08,7    David Miller   
09,1    Yannick Gingras   
09,9    Brian Sears   
10,2    Tim Tetrick   
26
863
81
356
70
369
484

Sieg: 20; Richter: sicher ¾ - 4½ - 1 - 1½ - 3 - 6¼ Längen; 8 liefen
Wert: 34.750 - 17.375 - 8.340 - 5.560 - 3.475 USD