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Viel Abschied auf The Big M
29. November 2019

Zweimal „vier herbstliche Finals“ riefen Zweijährige wie Ältere beiderlei Gangart und Geschlecht um jeweils sechsstellige Summen an die Prämientöpfe, und natürlich wurden darüber hinaus die drei Heroen Hannelore Hanover, Six Pack und McWicked stimmungsvoll - „Licht aus, Spot an“ - in die Rente, die in allen Fällen gleichbedeutend mit der Zucht ist, verabschiedet.

Favoritin gekillt

Der Auftakt war mit den TVG Mares den älteren Traber-Damen vorbehalten, bei denen Amerikas „Horse of the Year 2017“ Hannelore Hanover und die erst im Frühjahr aus Schweden zu Åke Svanstedt gewechselte Darling Mearas den „final call“ ihrer Karriere hatten, jedoch im Fünferfeld keine große Rolle spielten. Nur mit einem Sieg, der bei 11:10 vorab fast ausgemachte Sache war, hätte Atlanta die Chance gehabt, Guardian Angel Ås, der knapp drei Stunden später an der Reihe war, vom Thron des gewinnreichsten älteren Trabers 2019 zu schubsen. Die Ampeln standen auf knallgrün für die Chapter-Seven-Tochter, die den Sprung von der Dreijährigen-Klasse zu den gestandenen Größen unter der neuen Regie von Ron Burke brillant hinbekommen und acht Rennen samt 726.200 Dollar gewonnen hatte.

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Emoticon Hanover überläuft Atlanta und Hannelore Hanover (Foto: ustrottingnews.com)

Was nach Verteidigung der Pole Position an der „1“ bis weit in den Einlauf nach einem lockeren Spaziergang für die 2018er Hambo-Siegerin aussah, entwickelte sich auf den finalen 200 Metern zu einem echten Thriller mit einer unerwarteten Drehung. Als die dreijährige Beautiful Sin, von Svanstedt aus dritter Position mutig im Schlussbogen auf Attacke gepolt, nicht mehr mitkam, war der Weg frei für Emoticon Hanover. Ganz ohne Widerrede wollte sie sich ihren im Vorjahr eroberten Titel nicht abknöpfen lassen. Näher und näher raufte die Sechsjährige, nagelte die haushohe Favoritin auf der Linie um einen „Kopf“ fest und krönte mit dem vierten Saisonsieg ihr eher durchwachsenes Jahr. Es war der 26. Treffer der 2014 als Jährling in Harrisburg für 165.000 USD versteigerten Kadabra-Stute, die 2017 und 2018 auch zur Siegerehrung in der Breeder’s Crown vorfahren durfte und nun 1.765.283 Dollar eingetrabt hat.

Wie erwartet nicht durch die große Tür wurde Hannelore Hanover in die Mutterschaft entlassen, doch war eine Länge zurück Platz drei aller Ehren wert. 3.069.857 „Greenbacks“ hat die von Ron Burke erst ab vierjährig richtig wachgeküsste Schwarzbraune von den diversen Rennpisten Nordamerikas geschürft und dabei ein ums andere mal enormen Kampfgeist und eiserne Härte auch gegen die Jungs bewiesen. Yannick Gingras, der die heutige Fahrt an Tim Tetrick abgetreten hatte, ansonsten die großen Coups mit ihr gelandet hat, versicherte beim Farewell: „Dieses eisenharte Ausnahmepferd wird immer einen Platz in meinem Herzen haben.“

Nur 8.750 Dollar kamen zu jenen 86.334 hinzu, die Darling Mearas bei ihren zehn nordamerikanischen Versuchen verdient hatte. Meadowlands‘ Bahnrekordlerin - schneller als sie in 1:08,2 ist keine Lady je ums Meilen-Oval gehuscht - verlor den Kontakt, den sie nach einem Startfehler nach einer Viertelmeile mühsam hergestellt hatte, auf dem letzten Viertel wieder. „Ich hatte nur eine Chance, wenn ich konsequent an Atlanta dranblieb. Zum Glück ging rechtzeitig die Tür auf“, strahlte der auch in Deutschland bekannte Daniel Dube.

TVG Mares - Final / Trot - (int., ältere Stuten)
1609m Autostart, 175.000 USD
1.    Emoticon Hanover    09,5    Daniel Dube    82
    6j.dklbr. Stute von Kadabra a.d. Emmylou Who von Ken Warkentin
    Be: Determination; Zü: Linda Wellwood, Tammy Aspden, Anne Shunock & Diane Ingham; Tr: Luc Blais

2.    Atlanta   
3.    Hannelore Hanover  
4.    Beautiful Sin   
5.    Darling Mearas   
09,5    Yannick Gingras   
09,6    Tim Tetrick   
10,2    Åke Svanstedt   
11,1g    Dexter Dunn   
11
225
227
100

Sieg: 82; Richter: Kampf Kopf - 1 - 5 - 7½ Längen; 5 liefen
Wert: 87.500 - 43.750 - 21.000 - 14.000 - 8.750 USD

Die letzten Muskelspiele

Besser als Hannelore und Darling Mearas gelang Six Pack sein letzter Auftritt im TVG Open, bei dem nicht nur Åke Svanstedt ob der Glanzvorstellung des Muscle-Mass-Sohnes ein Tränchen verdrückt haben dürfte. Zum alten Eisen gehört der Vierjährige ganz gewiss nicht, der Meadowlands‘ Bahnrekord fürs starke Geschlecht auf blanke 1:50 (1:08,4) drückte, mit 19 Siegen aus 35 Rennen und 1,93 Millionen Dollar Barem die Beschäler-Boxe auf Deo Volente Farms in New Jersey beziehen wird und als weitere Referenzen 1:07,9 als schnellster Dreijähriger wie 1:08,0 als schnellster Vierjähriger aller Zeiten mitbringt.

Six-Pack112319r10

Siegreicher Abschied von Six Pack (Foto: ustrottingnews.com)

Auch dieses Finale, bei dem Gimpanzee als dreijähriger Breeder’s-Crown-Champion um 1½ Längen an der Wiederholung jenes Kunststücks scheiterte, das Tactical Landing 2018 vorexerziert hatte, nämlich die Älteren auszustechen, war auf der Zielgeraden nichts für schwache Nerven. Doppelweltrekordlerin Manchego, die im ersten Bogen nicht aus der zweiten Spur neben Six Pack weggekommen war und aus dieser Not die schwere Tugend machte, Guardian Angel Ås als Spitzenreiter nach 600 Metern abzulösen, kam im Einlauf ob dieses Husarenritts gegen die beiden „Herren“ höllisch unter Druck. Vermochte die wiedererstarkte Muscle-Hill-Tochter den zuerst angreifenden Schutzengel haarscharf in die Schranken zu weisen, war sie gegen die Muskelspiele Six Packs machtlos.

Einfach machte sie es dem in Lexington für schmale 30.000 Dollar von Svanstedt & Co ersteigerten Kraftprotz nicht: „Kung Åke“ musste heftig nachfassen, Six Pack wie ein Löwe kämpfen, um der Stute um eine Dreiviertellänge das Nachsehen zu geben. „Ein perfekter Trip! In dem schnellen ersten Viertel, auf dem Manchego viel tun musste, um aus der Außenspur wegzukommen, lag unsere Chance“, resümierte Svanstedt, der mit seinem vergleichsweise kleinen Lot Platz fünf der Gewinnsummen-Rangliste bei den Übungsleitern belegt. „Bronze“ reichte Guardian Angel Ås, um mit 798.294 Dollar Platz eins der älteren Traber vor Atlanta zu behaupten, die auf 769.950 USD Gage kommt.

TVG Open - Final / Trot - (int., frei für Alle)
den vermeintlich härtesten Brocken Amigo Volo, mit 605.496 Dollar Gage bei den „Rookies“ überdeutlich herausstechend, durch einen Aussetzer am Start los, der den Father-Patrick-Sohn viele Längen kostete. Der Rest war fast Formsache für den vom Finnen Erkki Laakkonen gezüchteten Muscle-Hill-Sohn, mit dem Andy Miller vor Chestnut Hill, Book Seven und dem nach einem Kilometer als Erster nach außen beorderten Ready for Moni unbeirrt seine Kreise zog.

El+Ideal

EL Ideal im Valley Victory Trot-Finale (Foto: harnesslink.com)

Der Ready-Cash-Sohn kam dem Leader, den Miller Mitte der Zielgeraden vorsichtshalber zwei-, dreimal aufmunterte, nie näher als auf zwei Längen und musste sich eine Länge vor Chestnut Hill mit dem üppig dotierten Ehrenplatz begnügen. Der nunmehr aus zehn Engagements vierfach siegreiche EL Ideal baute sein Konto auf 523.934 USD aus und ist damit hinter Amigo Volo, der am riesigen Start-Handicap scheiterte und lediglich auf Platz neun landete, und Sister Sledge die Nummer drei der Gewinnsummenrangliste bei den Youngsters. „Auf der Startgeraden sah ich aus den Augenwinkeln, wie Amigo unrund lief, wusste aber nicht, ob er gesprungen war. EL Ideal ist unglaublich flink hinterm Auto, so dass ich ihn in sofort in Front schießen ließ und dort der Dinge bzw. Amigos harrte, der aber nicht kam. Der Rest war ein Kinderspiel. Åke hat ihn fantastisch für den Herbst präpariert“, zog Miller, der mit ihm vor drei Wochen das 251.460-Dollar-Finale der Kindergarten-Serie gewonnen hatte, Bilanz.

Valley Victory Trot- Final - (zweij. Hengste & Wallache)
1609m Autostart, 505.050 USD
1.    EL Ideal    10,5    Andy Miller    40
    2j.dklbr. Hengst von Muscle Hill a.d. Courtney Hall von Garland Lobell
    Be: Emp Invest Oy, FI; Zü: Erkki Laakkonen, FI; Tr: Åke Svanstedt

2.    Ready for Moni   
3.    Chestnut Hill   
4.    Moveoutofmyway K   
5.    Rome Pays Off   
6.    Book Seven  
7.    Patriarch Hanover  
8.    Amigo Volo   
9.    Southwind Fulton*   
10.  St Martins
10,7    Yannick Gingras   
10,9    Brian Sears   
11,5    Andrew McCarthy   
11,6    Mattias Melander   
11,7    Tim Tetrick   
12,0    Matthew Kakaley   
12,6g   Dexter Dunn   
12,2g   David Miller   
14,4g   Daniel Dube   
152
74
467
634
441
570
15
900
1177

*wegen Galopp im Einlauf hinter Amigo Volo gesetzt
Sieg: 40; Richter: leicht 2¼ - ¾ - 4¾ - 1¾ - ¾ - 1½ Längen; 10 liefen
Wert: 252.525 - 126.262 - 60.606 - 40.404 - 25.252 USD

Senorita+Rita

Senorita Rita im Goldsmith Maid Trot (Foto: harnesslink.com)

Senorita vor Sister…

oder Chapter Seven vor Father Patrick und Muscle Hill auf Seiten der Väter lautete die Dreierwette bei den 2017 geborenen Stuten, die sich im Goldsmith Maid Trot um 475.100 Dollar sehr viel spannender zankten. Bis unmittelbar vor der Linie sah es nach dem neunten Streich aus zwölf Versuchen von Sister Sledge aus, mit der Yannick Gingras nach 300 Metern Queen of the Hill auf dem Regiestuhl ablöste. Dritte war die von Linda Toscano trainierte Senorita Rita, mit der sich Scott Zeron erst Mitte der Schlusskurve endgültig nach außen orientierte, Sister Sledge jedoch zunächst kaum einen Deut näher kam. Bis weit in den Einlauf schien die Tempomacherin ungefährdet, „und ich habe nicht geglaubt, dass ‚Rita‘ den Umsturz noch schaffen könnte. Doch dann korrigierte ich sie ein wenig, zog die Ohrstöpsel, sie schaltete einen Gang höher, und am Ende war’s eine Frage, wo genau denn nun der Pfosten war“, schilderte Zeron die dramatischen letzten 50 Meter.

Für Rita stand er goldrichtig, die auf den letzten Point um einen „Kopf“ vorbei und um 237.550 Dollar reicher war - macht 421.985 USD für die Senorita, „die mir schon als Jährling ausnehmend gut gefallen hat und die ich unbedingt haben wollte“, wie Besitzer Kenneth Jacobs ausplauderte. Immerhin musste er 285.000 „Bucks“ hinblättern für die Stute, die bewusst erst spät ins dicke Geschäft lanciert wurde und bei acht Auftritten nie schlechter als Zweite war: „Sie ist am Ende ihrer ersten Saison frisch und munter - das lässt für 2020 einiges erwarten.“

Goldsmith Maid Trot - Final - (zweij. Stuten)
der Passgeher der 110. und letzte in der schillernden Karriere, wie Besitzer Ed James nach langem Ringen bereits am Donnerstag mitgeteilt hatte. 40 davon hat der stets in blau-gelb herausgeputzte McArdle-Sohn, seit Juni 2014 von Casie Coleman trainiert, seit Oktober 2018 überwiegend von Brian Sears chauffiert, gewonnen und war weitere 42 Mal Zweiter oder Dritter. 2014 mit den Dan Patch und O’Brien Awards als dreijähriger Pacer of the Year ausgezeichnet, setzte er 2018 noch einen drauf: Zwölf Siege aus 19 Starts machten ihn mit 1.575.364 US-Dollar zum bestverdienenden Standardbred jener Saison und bescherten ihm in den USA wie in Kanada den Titel des Horse of the Year.

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McWicked tritt mit fast 5 Mio. $ Gewinnsumme ab (Foto: harnessracingupdate.com)

Wo er 2020 als Deckhengst aufgestellt wird, ist laut seiner Trainerin noch nicht ausgemacht: „Es gibt ob seiner immensen Referenzen eine Menge Angebote. Nun ist es an Ed, jenes herauszupicken, das McWicked am besten gerecht wird. Eines weiß ich mit Sicherheit: In meinem Rennstall wird er unersetzbar bleiben. Wer hat schon ein Rennpferd, das fünf Millionen verdient hat, Woche für Woche, Jahr um Jahr Top-Leistungen bringt, mit sieben Jahren zum ältesten Horse of the Year aller Zeiten gewählt wird und auch 2019 wieder 1.034.091 US-Dollar eingerannt hat? Mein Dank gilt auch Ed James, der ihn so lange im Rennstall belassen hat, statt ihn wie üblich vier- oder spätestens fünfjährig in die Zucht zu schicken“, so die 39jährige, die viermal zu Kanadas Trainer des Jahres gewählt worden ist. Zu haben war er auf der Harrisburg-Auktion am 6. November 2012 für im Nachhinein lächerliche 35.000 Dollar. Beim letzten Hurra langte es für den „Opa“ hinter Always a Prince, der mit Yannick Gingras Start-Ziel unangefochten vor der Meute kreuzte und mit fünf Längen Vorsprung zum König wurde, Bettor’s Wish, American History und Dorsoduro Hanover zu Rang fünf und 17.500 Dollar, so dass er mit 4,93 Millionen Dollar in Rente gehen wird.
für zweijährige Pacer-Hengste und -Wallache um 401.850 Dollar der bei 11:10 als Tipp des Abends gehandelte Somebeachsomewhere-Sprössling Papi Rob Hanover, mit dem Dave Miller drei Längen vor Father Nuno, dem besten der lediglich fünf Rivalen, die Linie querte. Wesentlich enger ging’s in den Three Diamonds zu, dem Pendant für die Stuten um 411.000 USD. Mit der von Nancy Johansson gemanagten JK First Lady (von Western Ideal) kämpfte sich Yannick Gingras auf den letzten Metern um einen „Hals“ an Rocknificent vorbei, die Scott Zeron für Linda Toscano fuhr. Noch knapper war’s im TVG Final der Pacer-Stuten um 175.000 USD, das der Australier Andrew McCarthy mit 44:10-Chance Caviart Ally gegen die bei 15:10 notierte Titelverteidigerin Shartin und Tim Tetrick um eine Nüsternbreite zu seinen Gunsten umbog.