++ Vincennes: Feelders-Stute Icone d'Avenir mit Matthieu Abrivard in einem 59.000er Course C aus zweiter Reihe Sechste in 1:12,8/2100 Meter - Romme: Stall Gesveas Pandroklus Eck mit Jorma Kontio Zweiter in 1:13,2/2140 Meter ++ ++ Århus: Thomas Panschow mit den Stolle-Schützlingen Dan CG und Eye Catcher C Erster in 1:15,6/1800 Meter bzw. Fünfter in 1:18,1/2300 Meter ++ ++ Samstag: Auftakt der C-Bahn-Saison im Südwesten - Zwei Trabfahren mit je neun Teilnehmern auf der Grasbahn von Zweibrücken ++ ++ Sonntag: Volle Karte in Hamburg - Zwölf Prüfungen ab 14:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Bayerisches Großaufgebot beim Saisonsstart in Wels - Andreas Geineder mit Gina CG, Nice Girl Boko und Olivia Venus - Martin Geineder mit Carina Yankee und Malcom Venus - Robert Pletschacher mit Onslow Newport, Lomanova, Stormy Wood, Gamin de Bertrange und Tumble Boy - Christoph Schwarz mit Ultrablue, Genesis, Viking Victory und Magiestraal - Dr. Marie Lindinger mit Inaaya - Christoph Fischer mit Dream of Action - Herbert Plankl mit Lots of Love - Denise Schuch mit Sly und Toma Toma - Tobias Werkstetter mit Enable PePe - Beginn 15:00 Uhr ++
V75: Redén- & Kihlström-Festspiele im hohen Norden
15. April 2019
V75_large

Nachdem am 31. März Schwedens nördlichste Piste Boden Gastgeber gewesen war, klopfte der Tross vor 5.925 Zuschauern bei strahlendem Sonnenschein und 7 Grad in der 100.000-Einwohner-Stadt am Bottnischen Meerbusen 635 Kilometer von Stockholm entfernt an. Vierbeiniger Stargast war der amtierende Europameister Propulsion. Für den Achtjährigen, der nach dem Sieg im UET-Masters-Finales die Renneisen, so er denn überhaupt welche trug, hatte an den Nagel hängen und ins Gestüt wechseln sollen und nach reiflicher Überlegung doch noch einmal angeworfen worden war, hatte Trainer Daniel Redén mit dem Guldbjörken (Goldbirke) eine äußerst passende Aufgabe für den ersten Auftritt nach Platz fünf im Prix d’Amérique (27. Januar) ausgeguckt.

Allzu gehaltvoll war die Konkurrenz nicht, zumal auf der anderen Seite der Ostsee mit dem deutlich wertvolleren Seinäjoki Ajo das Einstandsrennen in die große finnische Saison Cracks wie On Track Piraten und Pastore Bob „übern See“ gelockt hatte. Zudem war der Auslosungscomputer dem Muscle-Hill-Sohn wohlgesonnen und bescherte ihm Startplatz „5“ - kein Wunder, dass er bei 1,3-fachen Sieg-Odds als Tipp des Tages galt und praktisch auf jedem V75-Wettschein zu finden war.

Ein gepflegter „Walkover“ für den Braunen wurde es dennoch nicht. Die erste Schrecksekunde für Redén gab’s, als Propulsion beim Aufcantern vor dem Wasserwagen scheute, sich ein Eisen abtrat und von Redén erst beschlagen werden musste. Kaum wieder draußen, verlor er beim angebotenen Probestart einen weiteren „Schuh“, was die nächste Verzögerung und ein allmähliches „Auskühlen“ des Favoriten bewirkte. Auch im Rennen lief alles nicht nach dem Plan, den sich der von seinen Rückenproblemen genesene Örjan Kihlström und Redén ausgemalt hatten.

Dass der „Iceman“ nicht sofort aufs Ganze ging, war abzusehen. Er ließ die Anderen sich austoben, von denen der als einzig halbwegs ernstzunehmender Prüfstein angesehene Muscle Hustle vor Elit Håleryd, Eder Bob, Digital Ink und French Laundry in Front schnellte. Kihlström hielt es nur 500 Meter hinter dem die äußere Reihe anführenden Special Promise. Dann gab er Propulsion den Kopf frei, rauschte an die Flanke Muscle Hustles - und bekam für die Kommandoübernahme brüsk die kalte Schulter gezeigt. Auch der zweite Versuch 600 Meter vorm Ziel schlug fehl. Mehr noch - Robert Bergh drückte das Gaspedal so kräftig durch, dass er Mitte der Schlusskurve zwei, drei Längen Vorsprung herausholte und sich Experten wie Laien in heller Aufregung die Augen rieben: Sollte der Goliath wie in der biblischen Geschichte tatsächlich vom David gestürzt werden?

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Propulsion verschwand im Windschatten des Flüchtigen, holte dort tief Luft, wechselte zu Beginn des Einlaufs wieder nach außen - und gab dem mutigen Muscle Hustle, der die ersten beiden Saisonauftritte deutlich in den Schatten stellte, doch noch um rund drei Längen in typischer Kihlström-Manier das Nachsehen: Peitsche geschultert, Hände und Körper reglos gehalten. Sechs Längen dahinter raufte sich der Rest um die besseren Prämien, wobei Eder Bob und Elit Håleryd sich für kürzest mögliche Wege mit dem besten Durchzug bedankten. (Foto: ustrottingnews.com)

67. Start, 33. Sieg, das Konto mal eben um 200.000 auf 23.439.062 Kronen aufgestockt, dazu mit 1:11,3 ein neuer Umeå-Distanzrekord - was nach „business as usual“ klingt, hatte dann doch ein bisschen mehr Pfeffer zu bieten. Propulsions Umfeld wird dennoch zufrieden gewesen sein, bestand er doch - obwohl Kihlström die Zugwatte hatte ziehen müssen - den Härtetest letztlich mit Bravour und ist für den Olympiatravet in 14 Tagen gerüstet.

„Sorgen, ich könne das Match verlieren, habe ich mir nicht einen Augenblick gemacht, sonst hätte ich Roberts Pferd, das noch im Schlussbogen bärenstark war und das Tempo ganz locker aus den Füßen zu schütteln schien, viel früher ernsthaft unter Druck gesetzt. Doch Propulsion ist manchmal ein wenig phlegmatisch“, zog „ÖK“ wie gewohnt kurz und bündig Bilanz. Übungsleiter Daniel Redén, heute in erster Linie Schmied, schnaufte erleichtert durch: „Du stehst da, hast wenig Horn zum Nageln, und dann kommt der ‚Ekipagekontrolleur‘ und macht Druck, es sei nur noch eine Minute bis zum Start. Zum Glück ist alles gut gegangen - Propulsion ist fürwahr ein teuflisch Guter. Ein Streichen stand nicht zur Debatte, denn er brauchte dieses Rennen unbedingt, um zum Olympiatravet fit zu sein. Es ist definitiv seine letzte Rennsaison, und ich hab ihn im Training etwas härter als gewöhnlich rangenommen. Der Stil war heute sicher nicht makellos und wird in 14 Tagen sicherlich flüssiger sein.“ Da darf sich die Olympia-Konkurrenz also wärmstens anziehen…

Guldbjörken - Gulddivisionen - (int., 3. Vorlauf zum Olympiatravet)
 2140m Autostart, 409.500 SEK
 1.    Propulsion    11,3    Örjan Kihlström    13
     8j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Danae von Andover Hall
     Be: Stall Zet (Bengt Ågerup); Zü: Fredericka Caldwell & Bluestone Farms, US; Tr: Daniel Redén
    Pflegerin: Ellinor Wernebring

2.    Muscle Hustle

3.    Eder Bob

4.    Elit Håleryd 

5.    Rocky Winner

6.    Digital Ink 

7.    French Laundry

8.    Special Promise

       Kadett C.D.

11,5    Robert Bergh    

12,1    Rikard Skoglund    

12,1    Sandra Eriksson    

12,1    Peter Ingves    

12,2    Dwight Pieters    

12,9    Ulf Ohlsson    

13,2    Magnus Djuse    

dis.r.    Erik Adielsson    

39

568

877

355

292

677

813

182

Sieg: 13; Richter: leicht 2½ - 6 - ½ - ½ - ½ Länge; 9 liefen
 Zw-Zeiten: 10,1/500m - 11,4/1000m - 11,6/1500m - 11,2/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 50.000 - 26.500 - 17.000 - 10.000 - 6.000 SEK

Dream-Team auch im Memorial vorn

Bereits zum Auftakt der Königswette schleppten die Herren Redén und Kihlström in der 10. Auflage des Berth Johanssons Memorial, das an den 2009 im Alter von 76 Jahren verstorbenen berühmtesten Umåker-Trainer erinnert - seine Heroen, die einen festen Platz in der schwedischen Trabergeschichte einnehmen, waren Song Key und der 1985er Derby-Sieger Big Spender -, den dicksten Batzen weg. Nachfolger solcher Größen wie Maharajah (2010), Formula One (2012) und Diamanten (2018) wurde Son of God, dem Kihlström mit der „9“ und damit aus der zweiten Startreihe einen Run aus dem Traber-Lehrbuch verschaffte.

Schoss Special Major wie von der Tarantel gestochen vor Diamonds Lucky an die Spitze, so ließ sich der „arme“ Finne früh von seinem reichen Landsmann Hotshot Luca ablösen. Wie ein Luchs aufgepasst hatte Kihlström und den Derby-Dritten hinter dem äußeren Anführer Hard Times installiert, und es spielte keine wesentliche Rolle, dass der in der zweiten Kurve Robert Berghs Frankreich-Heimkehrer Transcendence vorbeiließ. Zu Beginn der letzten Überseite räumte Hard Times im Galopp das Feld - innen tat es ihm fast gleichzeitig Diamonds Lucky gleich -, und als 600 Meter vorm Ziel sein unmittelbarer Verfolger Milliondollarrhyme, der über den gesamten Weg nicht zwingend gewirkt hatte, aus dem Rhythmus geriet, durfte sich Kihlström früh in freudiger Erwartung die Hände reiben: Das Privatduell zwischen Hotshot Luca und Transcendence zeitigte nachhaltige Wirkung.

son-of-god

Als Son of God aus deren Schatten trat, war die Vollstreckung des „Gottesurteils“ nur noch Formsache. Leichtfüßig, als hätte er nicht vier Monate Pause zu überbrücken, marschierte der Pastor-Stephen-Sohn an den beiden Kampfhähnen vorbei, von denen sich Hotshot Luca um eine halbe Länge gegen Transcendence behauptete. Vier Längen später war Hesiod, Sieger des Großen Preises von Deutschland, im Ziel, weitere elf zurück schnappte sich der gestrauchelte Favorit Milliondollarrhyme wenigstens ein paar Trostgroschen. Mit 1:12,3 versah auch Son of God die Arbeit nicht ohne neue Bestmarke für Fünfjährige. „Er hat bereits im Vorjahr einige exzellente Vorstellungen gegeben und sich in harten Schlachten bewährt. Das war nach einem perfekten Verlauf, der uns quasi aufgedrückt worden ist, ein vielversprechender Auftakt und ich gespannt, was in diesem Jahr geht“, war des Icemans Fazit. (Foto: sulkysport.se)

Berth Johanssons Memorial (int., Fünfjährige)
 2140m Autostart, 409.500 SEK
 1.    Son of God    12,3    Örjan Kihlström    58
     5j.hlbr. Hengst von Pastor Stephen a.d. Symfoni Sund von Viking Kronos
    Be: Stall Zet; Zü: Brixton Medical AB; Tr: Daniel Redén

2.    Hotshot Luca 

3.    Transcendence 

4.    Hesiod

5.    Milliondollarrhyme

6.    Special Major

7.    Hard Times

       Diamonds Lucky

12,4    Erik Adielsson    

12,5    Robert Bergh    

12,9    Ulf Ohlsson    

14,0g  Fredrik Larsson   

15,3    Magnus Djuse    

18,5g  Per Linderoth   

dis.r.    Ove Lindqvist      

224

46

235

16

724

111

1244

Sieg: 58; Richter: leicht 1½ - ½ - 4 - 11 Längen; 8 liefen (NS Weekend Fun / Hufabszess)
 Zw-Zeiten: 12,2/500m - 13,6/1000m - 13,6/1500m - 10,7/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 50.000 - 26.500 - 17.000 - 10.000 - 6.000 SEK

Auch in der 2640 Meter langen Silverdivisionen sollte es für Robert Bergh nicht ganz reichen, der sich mit Island Life früh das Kommando sicherte, alle Attacken parierte und sich aus dem Schlussbogen um drei Längen absetzte. Den konträren Matchplan hatte Magnus Djuse, Schweden jüngster Fahrer, der 100 Siege geschafft hat. Wie vor 14 Tagen in Boden baute er bei Mr Golden Quick von der „11“ gezwungenermaßen auf den kapitalen Endspurt des Sechsjährigen. An vorletzter Stelle ganz außen antretend, sammelte der Make-it-Happen-Sohn auf der Zielgeraden im Sauseschritt Gegner um Gegner ein. Letztes Opfer war Island Life, den er genau auf der Linie aus allen Träumen riss.

V75-1 (Fünfj.):

V75-2 (Klass II):

V75-3 (Guld): 

V75-4 (Kallblod):

V75-5 (Silver): 

V75-6 (Klass I):

V75-7 (Brons): 

Son of God / Örjan Kihlström    58

Twice Kronos / Petter Lundberg    32

Propulsion / Örjan Kihlström    13

Tangen Haap / Björn Karlsson   34    

Mr Golden Quick / Magnus Djuse    50

Roberto Driver / Iikka Nurmonen    115

 Hierro Boko / Ulf Ohlsson    92

Umsatz V75: 78.267.597 SEK
 1. Rang: 1.190 Systeme à 17.090 SEK
 2. Rang: 217 SEK
3. Rang: 27 SEK

Umsatz Top-7 (Silver): 1.495.738 SEK