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Starke Monté-Stuten
04. Dezember 2019

Das war allerdings kein Kunststück, wagte sich doch der Italiener Vlad del Ronco als einziger Vertreter des vermeintlich stärkeren Geschlechts in den Prix Joseph Lafosse für fünfjährige Sattelspezialisten, für die dies ein erster ernsthafter Schnupperkurs Richtung des gar nicht mal in so weiter Ferne liegenden Prix de Cornulier war. Die Großverdienerinnen Etoile de Bruyère, Evangelina Blue und Exotica de Retz hatten bereits unzählige Male mit wechselseitigem Ausgang die Klingen gekreuzt. Zur Favoritin erkoren die „turfistes“ Charles Dreux‘ Stute - zum Einen, weil sie sich auf längeren Wegen wohler fühlt, zum Andern, weil sie im Gegensatz zur letzten Aufgabe rundum barfuß aufgeboten wurde.

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Étoile de Bruyère auf Cornulier-Kurs (Foto: letrot.com)

Adrien Lamy vertraute auf die Klasse der Braunen mit der riesigen Blesse, ließ sie munter nach hinten versetzt durch die Außenspur pflügen und hatte Evangelina Blue und Evening Star im Nacken, derweil Exotica de Retz vor Vlad del Ronco vom Fleck weg fürs nicht allzu zügige Tempo verantwortlich zeichnete. Bergan verkrümelte sich Lamy als Dritter nach innen, wechselte vorm Schlussbogen wieder nach außen und bewies Nerven wie Drahtseile, als Evening Star sich Exotica de Retz zur Brust zu nehmen begann. Eisgekühlt lauerte der 27-jährige dahinter auf seine Chance. Als er Etoile de Bruyère nach außen dirigierte, fiel die Entscheidung rasch zu deren Gunsten. Ohne einen Handschlag ihres „Obmannes“ stiefelte die Kénor-de-Cossé-Tochter für Charles Dreux‘ eigene Kasse zum sechsten Volltreffer, der zugleich der dritte auf Gruppe-Ebene war, und hat nun 449.670 Euro auf der hohen Kante.

2½ Längen zurück raffte sich Evangelina Blue nach dem Schwächemoment im Schlussbogen wieder auf und jagte Evening Star den Ehrenplatz mit Hals-Vorteil ab. Weitere 1½ Längen dahinter reichte es für die ausgepowerte Exotica de Retz zu Platz vier, womit die ersten Vier streng nach Maßgabe des Wettmarkts anschlugen. „Heute begann der lange Weg zum Cornulier. Sie hat sich in den letzten Aufgaben prächtig entwickelt und enorm an Kraft gewonnen. Das Finish war schlichtweg super“, grinste Dreux übers ganze Gesicht, und Adrien Lamy ergänzte: „Sie ist unglaublich einfach zu reiten. Ich konnte sie taktisch hervorragend im Vordertreffen unterbringen, und das gute Ende war ein Kinderspiel. Macht sie so weiter, mischt sie am 19. Januar um bessere Prämien mit.“

Prix Joseph Lafosse - Monté - (Gruppe II int., fünfj. Hengste und Stuten)
2700m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro
1.    Etoile de Bruyère    14,2    Adrien Lamy    21
    5j.br. Stute von Kénor de Cossé a.d. Reinette du Tijas von Ekir de Léau
    Be / Tr: Charles Dreux; Zü: Jean-Jacques Levrard

2.    Evangelina Blue   
3.    Evening Star   
4.    Exotica de Retz   
5.    Etincelle Délo  
6.    Vash Top
7.    Etorkizuna   
8.    Vlad del Ronco   
9.    Engala de Lou   
14,3    Mathieu Mottier   
14,3    Anthony Barrier   
14,4    Delphine Beaufils-Ernault   
15,3    Léo Abrivard   
15,4g  Yoann Lebourgeois   
15,5    Jonathan Vanmeerbeck   
17,0    Alexandre Abrivard   
17,0    Gaël Gervais   
41
57
63
170
280
820
500
660

Sieg: 21; Richter: leicht 2½ - Hals - 12 - 1½ - ¾ Länge; 9 liefen
Zw-Zeiten: 16,5/1200m - 14,9/1700m - 14,5/2200m
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Excellent lässt bitten

Im zweiten Gruppe-Vergleich für die Generation 2014 offenbarten sich einmal mehr die Vorzüge des französischen Rennsystems, die auch Spätentwicklern sehr gute Möglichkeiten lassen, große Kasse zu machen. Mit dem selbst gezüchteten Excellent ist Laurent-Claude Abrivard bzw. dessen Sohn Alexandre erst im März 2019 ins halbklassische Niveau eingestiegen. Der holte sich im Prix Doynel de Saint-Quentin in einem Stil die dritte Gruppe-Schleife, der Appetit auf sehr viel mehr macht. Weit vorm Pfosten begann Alex fünf, sechs Längen voraus mit seinem Jubel, und nur weil er dabei die Zügel gewaltig schleifen ließ, durfte Short in Cash streng innen noch bis auf 1½ Längen heranbrausen. Gefahr drohte dem Sprössling des einstigen Seriensiegers Real de Lou, der schon die Farben der Abrivards getragen hat, jedoch längst nicht mehr, so dass der Sieg als „überlegen“ im Fahrtenbuch notiert werden kann.

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Ausgelassener Jubel bei Alexandre Abrivard (Foto: equidia.fr)

Von Alexandre zu Beginn des Anstiegs clever in den Windschatten des die äußeren Garden anführenden Epic Julry lanciert - der am Start gesprungene Favorit Eugenito du Noyer sorgte dort vor Eros du Chêne, Short in Cash und Norton Commander für die beständig anziehende Pace -, ging 600 Meter vorm Ziel ein Raunen durch die schütter bestückten Ränge, als der 26-jährige mit seinem Partner in dritter Spur zur Attacke blies. Im Sauseschritt flog er an Epic Julry vorbei, und so sehr Eric Raffin aufgepasst hatte und Eugenito die Socken scharf machte - gegen „Ihre Exzellenz“ war nicht das kleinste Kraut gewachsen. Umgehend war der mächtige Braune uneingeschränkter Herr des Verfahrens, wogegen Eugenito du Noyer von den spritzigen Short in Cash und Alcoy innen wie außen gefressen wurde und mit Platz vier vorliebnehmen musste.

Wieder einmal Pech in einem „Auswärtsspiel“ hatte Norton Commander. Anfangs Zweiter hinter Short in Cash, wurde Conrad Lugauers Fuchs durch Führungs- und Positionswechsel peu à peu nach hinten verfrachtet und erreichte die Zielgerade als Neunter. Wie in Yonkers galoppierte er im dichten Getümmel 250 Meter vorm Ziel. Schwer zu sagen, wie viel der auf dem Helenenhof geborene Gift-Kronos-Sohn der Familie Mommert zu jenem Zeitpunkt noch auf der Pfanne hatte.

Prix Doynel de Saint-Quentin (Gruppe II int., fünfj. Hengste & Stuten)
als Pendant der zweijährigen Hengste eine Beute des beim Trabernachwuchs schier unersättlichen Philippe Allaire, der solch einen Rush schon 2013 mit Be My Girl und Brillantissime vorexerziert hatte. Die drei Musketiere des Bretonen aus Dinan bevölkerten das Treppchen und kassierten 50.400 der ausgeschütteten 60.000 Euro. Nichts zu löten war gegen 18:10-Favorit Helgafell, der bereits beim ersten Vergleich auf diesem Level, dem Prix Louis Cauchois am 25. Oktober, das Maß der Dinge gewesen war. Traben ist auch bei den Youngstern erste Pferdepflicht, und daran haperte es beim Spanier Hosol Pou Rafal, bei Hélium, Barolo Roc und Custom Cheval mehr oder weniger gewaltig.

Helgafell

Helgafell und der vierfache Tagessieger Eric Raffin (Foto: paris-turf.com)

Keine Probleme mit der gewünschten Gangart hatte der Allaire-Zug: Holzarte Védaquais flitzte wieselflink vor dem in Schweden eingetragenen, in Holland von Dion Tesselaar trainierten Habo-Trotter Climber und Hawk Speed in Front und trat das Kommando für die Schlussrunde auf der „petite piste“ an den von Eric Raffin wuchtig gebrachten Helgafell ab. Außen rückte Heart of Gold auf, in dessen Windschatten es sich Climber vor Bengurion Jet und Barolo Roc wohl ergehen ließ. Die Nase im äußeren Fahrtwind behagte „Allaire Nummer zwei“ nicht sonderlich, der auf der Zielgeraden nachließ und mit Ach und Krach „Bronze“ gegen den prächtig fightenden Climber festhielt. Leichter, als die im Rennbericht ausgewiesene halbe Länge vor Holzarte Védaquais vermuten ließe, kam Helgafell zum vierten Sieg im fünften Versuch. Der Charly-du-Noyer-Sohn mit dem großen Keilstern hat den Platz an der männlichen Jahrgangssonne mit einem Einkommen von 92.900 Euro vorerst bombensicher.

Prix Ourasi (Gruppe III int., zweij. Hengste)
2200m Bänderstart o.Z., 60.000 Euro
1.    Helgafell    15,8    Eric Raffin    18
    2j.br. Hengst von Charly du Noyer a.d. Baaria von Quaker Jet
    Be: Ec. Normandy Spirit; Zü: Martial Turbiaux; Tr: Philippe Allaire

2.    Holzarte Védaquais   
3.    Heart of Gold   
4.    Climber   
5.    Bengurion Jet   
6.    Hawk Speed  
7.    Custom Cheval   
8.    Hélium   
9.    Barolo Roc   
10.  Hamerling du Gîte   
       Hosol Pou Rafal   
15,9    François Lagadeuc   
16,1    David Thomain   
16,2    Yoann Lebourgeois   
16,3    Marco Smorgon   
16,6    François-Pierre Bossuet   
16,6g   Pierre Vercruysse   
16,8g   Guillermo Roig Balaguer   
16,9g   Filippo Rocca   
18,1    Franck Ouvrie   
dis.r.    Björn Goop   
190
33
300
610
120
120
690
370
760
300

Sieg: 18; Richter: sicher ½ - 3 - ½ - 1 - 4 - Kopf - 1½ Längen; 11 liefen
Zw-Zeiten: keine
Wert: 27.000 - 15.000 - 8.400 - 4.800 - 3.000 - 1.200 - 600 Euro

König des Nachmittags war Eric Raffin, der vor Helgafell bereits mit Fire Cracker (für Grégory Thorel) und Elite San Leonardo (für Jean-Michel Baudouin) zur Ehrung vorgefahren war und mit dem gerittenen Deedjar du Vivier für Charles Dreux auch den Schlusspunkt setzte. Vor dem letzten Monat führt der 38-jährige mit 266 Sulky-Erfolgen sehr deutlich vor Yoann Lebourgeois, der auf 182 Zähler kommt, Franck Nivard (159) und Jean-Michel Bazire wie Matthieu Abrivard (beide 142). Bei den Reitern führt Alexandre Abrivard mit 67 Monté-Siegen klar vor Raffin (49).