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Prix de Belgique: La Ballérina ist zurück!
18. Januar 2020

Weil Jean-Michel Bazire auf der Suche nach der verlorenen Lücke mal kurzerhand Valko Jenilat über den Senkel gefahren war, war sie disqualifiziert worden. Heuer stand hinter der eleganten, etwas schmächtigen Fuchsstute ein großes Fragezeichen. Durchweg mit vollem Beschlag unterwegs, hatte sie bei fünf Prüfungen nach der ausgiebigen Frühjahrs- und Sommerpause lediglich eine sechste Prämie von 1.040 Euro ergattert. Bei dem Versteckspiel, das der Maître zum Formaufbau mit ihr betrieb, im Grunde kein Beinbruch, doch war der Auftritt im Prix de Bourgogne vor 14 Tagen selbst dem „Pokerface“ zu dünn. „Ich denke, wir müssen das Trainingspensum intensivieren“, hatte er verlauten lassen. Am Samstag bescheinigte er der Füchsin, die in ihrer Art und Weise einer jener Publikumslieblinge ist, von denen noch Jahrzehnte später geschwärmt wird, sehr viel besser drauf zu sein, und ließ Tags darauf diesen Worten Taten folgen.

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Bereit für die Titelverteidigung: Belina Josselyn (Foto: letrot.com)

Seine Fans folgten ihm nicht sklavisch, kürten ihn und „La Ballérina“ jedoch trotz erheblicher Zweifel zur 35:10-Favoritin und wurden nicht enttäuscht. Hinten erstmals seit dem Comeback ohne Eisen antretend - rundum barfuß wird’s erst in den Amérique gehen -, zeigte sie in einem kniffligen Parcours, in dem Einige nicht mussten (da bereits sicher im Amérique vertreten), Viele wollten (auf den letzten Drücker, weil es über die Gewinnsumme nicht reichte) und Einer - Excellent - gleich die Kurve im Galopp kratzte, die von ihrem Mentor geforderte starke Leistung. Die Love-You-Tochter wiederholte ihren Vorjahrssieg diesmal ohne Nachspiel und schloss mit dem „Belgique“ endlich ihren Frieden: 2017 (mit Alexandre Abrivard) und 2018 im Galopp gescheitert, 2019 wie berichtet nachträglich ausgeschlossen, prangt nach dem 22. Sieg aus 71 Starts nun auch der Name von Yvan Bernards Homebred auf der Ehrentafel. Mit 2.335.470 Euro im Gepäck wird die Rote mit dem kleinen kommaförmigen Stern in 14 Tagen die Mission Titelverteidigung versuchen.

„Ich hab dem Besitzer gesagt, er solle sich heute mal in Schale werfen, wir hätten nachmittags einen Fototermin“, grinste Bazire wie ein Lausejunge von einem Ohr zum anderen. „Ich war von Bélina überzeugt, denn in den letzten Arbeiten präsentierte sie sich so exzellent wie vor einem Jahr. Heute bin ich ganz nach ihrem Geschmack gefahren, obwohl wir unterwegs doch ein bisschen weit vom vorderen Schuss waren. Ich bin weit außen gestartet, habe aber einfach keine Lage gefunden und sie ganz zurückgenommen. Zum Glück war ab Mitte der Tribünengeraden durchweg enormer Zug im Geschäft, was ihr als Speedpferd natürlich entgegenkam. Auch der Part in dritter Spur bergauf beunruhigte mich nicht, denn sie konnte hinter Führpferden tief Luftholen. Das war genau mein und ihr Ding: nach vorn kommen, ohne sonderlich viel investieren zu müssen. Enino hat vorneweg brillante Arbeit geleistet, aber hey - auch wir haben unsere Schularbeiten gemacht, und das weniger dumm, als manch einer gedacht hat“, verpasste der 48-jährige einigen Nörglern und Hasenfüßen eine dezente Breitseite.

Überhaupt konnte er mit seiner Garde hochzufrieden sein: Davidson du Pont, der nicht musste, aber viel konnte, landete mit brillantem Endspurt auf Rang drei, Looking Superb, für den das gleiche galt und der ebenfalls mit vollem Beschlag antrat, schnappte sich ebenso aus dem Nirgendwo kommen die sechste Prämie samt der nötigen Moral, am 26. einiges mehr in petto zu haben. „JMB“ hat die Flinten bestens geputzt für die große Bataille.

Zu überzeugen vermochten auch die beiden reichsten der insgesamt fünf Vertreter des „E“-Jahrgangs. Enino du Pommereux, Sieger des Critérium des 4 Ans, hatte als Fünfter der Prix de Bretagne und Bourbonnais sowie als Zweiter des Prix Ténor de Baune den direkten Weg dreimal knapp verfehlt. Lange winkte Délias kleinem Bruder nach einem offensiven, schneidigen Vortrag gar der Sieg - bis Bélina das Tanzbein in ganz hoher Taktzahl zu schwingen begann. Und auch Erminig d’Oliverie nutzte die letzte Gelegenheit und präsentierte sich exzellent wie lange nicht. Einfach Pech, dass ihr Davidson du Pont mit der Leichtigkeit dessen, für den es um nichts geht, „Bronze“ mit den letzten Schritten vor der Nase wegschnappte. 8.800 Euro machten sie noch immer nicht zur Millionärin; nun muss ihr Umfeld hoffen, dass 996.790 Euro plus laut Ausschreibung zehn Prozent Bonus ausreichen, um über die Gewinnsumme zum erlauchten Kreis jener 18 Gespanne zu gehören, die „La Belle“ in zwei Wochen in Angriff nehmen werden. Das hängt auch davon ab, ob und wieviel Kandidaten aus Schweden die Reise nach Vincennes wagen. In Frage kommen aus dem Norden lediglich Milligan’s School und Propulsion.

Harter, bitterer Tobak wurde es zum Ende insbesondere für den immer wieder als Amérique-Starter ausgerufenen Détroit Castelets, mit dem Gabriele Gelormini alles versuchte und mit fliegenden Fahnen unterging. Völlig KO waren der hinter Enino du Pommereux bestens bediente Tony Gio und Carat Williams, den selbst Björn Goop nicht flott zu machen verstand. Alcoy, Epic Julry, Estola und „Comebacker“ Dijon hätte ohnehin nur ein mittelprächtiges Wunder helfen können.

 

Der Rennverlauf

Nach dem Motto „Rechtzeitiges Erscheinen sichert die besten Plätze“ herrschte nach je einem Fehl- wie abgebrochenen Start eine explosive Aufbruchstimmung. Estola, Détroit Castelets und Délia du Pommereux hieß das vorderste Dreigespann, dem ein Sixpack folgte, zu dem auch Bélina Josseyln zählte. Augenscheinlich hatte sich „JMB“ was vorgenommen und seine Stute mit viel Elan ganz außen eindrehen lassen, doch reichte das nicht, auf Anhieb nach vorn zu kommen. Und weil sich hinter ihm die Reihen zügig schlossen, blieb ihm kaum etwas anderes übrig, als sein „Stütchen“ weit zurückzunehmen, sollte sie sich nicht ganz außen den Bart ablaufen. Etwas bedeckt gehalten hatte sich einzig die dritte Gruppe mit Alcoy, Looking Superb, Erminig d’Oliverie, Dijon und Carat Williams, während Excellent bzw. Alexandre Abrivard dem anfänglichen Gemetzel als Disqualifizierte entspannt zuschauen konnten.

Belina belgique

Der sichere Sieg aus anderer Perspektive (Foto: canalturf.com)

Eingangs der Tribünengeraden wurde Estola von Délia du Pommereux auf dem Führerstand abgelöst, der mit viel Aufwand durch Spur drei auf Zielschildhöhe Tony Gio als Taktgeber folgte. Hatte sich bis dahin Matthieu Abrivard als Anführer der zweiten Reihe noch bedeckt gehalten, so gab er nun Enino du Pommereux die Sporen; eingangs des Bogens von Joinville war der nächste und letzte Wachwechsel in trockenen Tüchern, während außen das muntere Stühlerücken weiterging. Epic Julry, der den Spitzenplatz in zweiter Spur von Enino geerbt hatte, ließ sich von Alcoy ablösen, der dafür lange durch die dritte Linie segeln musste, was dem Schweden in dieser Gesellschaft gründlich den Zahn ziehen sollte. Äußerer Dritter wurde dadurch Détroit Castelets vor Uza Josselyn, Erminig d’Oliverie und Bélina Josselyn, innen waren Estola und Davidson du Pont gut dabei, wogegen Looking Superb, Carat Williams und Dijon als Nachhut aufpassten, dass niemand verloren ging.

Zu Beginn des Anstiegs vermochte Alcoy hinter Enino du Pommereux einzuparken, womit Epic Julry erneut der Part des äußeren Leaders anheimfiel und Bélina ohne eigenes Zutun um eine Position vorrückte. Kurz darauf dirigierte JMB sie in Spur drei, lockte so Détroit Castelets aus der Reserve und bekam genau jene Zugmaschine, die sich unbedingt kräftig in die Seile legen musste. Es wurde dennoch haarig für Bélina, als der Néoh-Jiel-Sohn bald vor Epic Julry auf den Todessitz durfte: 700 Meter vorm Ziel stand sie plötzlich „j.w.d.“ ohne Deckung da - und bewies, dass Bazires Kommentar über ihre Verfassung kein hohles Gerede war. Eisern biss sie die Zähne zusammen, setzte dem das Hasenpanier ergreifenden Enino entschlossen nach und krallte ihn mit Riesenschritten um eine Dreiviertellänge. Der in ihrem Windschatten lauernde Carat Williams und Détroit Castelets hatten auf den finalen 300 Metern gar nichts mehr im Angebot. Viel besser sah es für die hinter Carat Williams postierte Erminig d’Oliverie aus, die wie Délia du Pommereux toll in Schwung kam.

Beide hatten die Plätze drei und vier fest im Visier, als außen Einer mit unglaublichem Speed aus unmöglicher Position angeschmettert kam, der es gar nicht nötig hatte. Den innen hoffnungslos eingekesselten Davidson du Pont musste Franck Ouvrie hinten herum lavieren, um hinter Looking Superb, dem Schlusslicht der im letzten Abschnitt stark frequentierten dritten Linie, überhaupt eine Chance zu haben, irgendwie auf freies Schussfeld zu gelangen. Das nutzte der Pacha-du-Pont-Sohn aus dem Lot von Bazires Schwiegervater Albert Rayon zu einer spektakulären Flugshow, die im Riesen-Jubel um die wiederauferstandene Bélina Josselyn ziemlich unterging. Am 26. Januar um (vermutlich) „kurz nach Viere“ dann rundum barfuß und etwas offensiver ausgerichtet, kann eine ähnliche Performance durchaus zum ganz großen Wurf langen. Vierter war Davidson ja bereits in der 2019er Auflage…

Der letzte Blick gilt der Statistik: Mit Bélinas 1:12,6 stieß der Prix de Belgique in neue Dimensionen vor, denn 1:13,0, erzielt von Maharajah 2011, waren bis dato das Maß der Dinge. Kaum glaublich, aber offensichtlich wahr: Trotz mehr als 6.000 Siegen scheint es in Frankreich noch einige Ehrentafeln zu geben, auf denen sich Jean-Michel Bazire als Fahrer nicht verewigt hat. Eine „Schmach“ ist mit dem heutigen Tag getilgt, denn bisher stand er nur als Trainer von Kazire de Guez, mit dem Stéphane Delasalle 2005 verwandelt hat, auf dem Tableau.

 

Prix de Belgique (Gruppe II int., vier- bis elfj. Hengste und Stuten)

2850m Bänderstart o.Z., 110.000 Euro

1.      Bélina Josselyn            12,6     Jean-Michel Bazire              35

         9j. Fuchsstute von Love You a.d. Lézira Josselyn von Workaholic

         Be / Zü: Ec. Yvan Bernard; Tr: Jean-Michel Bazire

2.      Enino du Pommereux

3.      Davidson du Pont        

4.      Erminig d’Oliverie      

5.      Délia du Pommereux 

6.      Looking Superb        

7.      Uza Josselyn            

8.      Détroit Castelets       

9.      Carat Williams         

10.    Tony Gio                  

11.    Epic Julry                   

12.    Estola                         

13.    Alcoy                        

14.    Dijon                           

         Excellent                       

12,6     Matthieu Abrivard                

12,8     Franck Ouvrie                    

12,8     Adrien Lamy                      

12,8     Franck Nivard                    

12,9     David Thomain                  

12,9     Pierre Vercruysse                

13,0     Gabriele Gelormini           

13,2     Björn Goop                         

13,2     Jean-Philippe Monclin      

13,2     Jean-Paul Gauvin             

13,3     Yoann Lebourgeois        

13,3     Christophe Martens          

13,5     Romain Derieux                

dis.r.    Alexandre Abrivard            200

38

630

240

360

630

71

130

130

95

310

1080

230

930

200

Sieg: 35; Richter: sicher ¾ - 2 - Hals - ½ - ½ - 1 - 1½ Längen; 15 liefen

Zw-Zeiten: 12,4/1350m - 11,7/1850m - 12,7/2350m

Wert: 49.500 - 27.500 - 15.400 - 8.800 - 5.500 - 2.200 - 1.100 Euro

 

Nach der letzten Vorprüfung sind folgende Zwölf für den Prix d‘Amérique qualifiziert:

Davidson du Pont, Chica de Joudes, Looking Superb (Prix de Bretagne)

DéliaduPommereux, BoldEagle, BilliedeMontfort (Prix du Bourbonnais)

Excellent (Prix Ténor de Baune)

Face Time Bourbon (Critérium Continental)

BahiaQuesnot, VividWiseAs (Prix de Bourgogne)

Bélina Josselyn, Enino du Pommereux (Prix de Belgique)

Nehmen alle „Qualifikanten“ ihre Billetts wahr, werden sechs Startplätze nach Gewinnsumme vergeben.

 

 

Die zweiten Lorbeeren

Wie tags zuvor bei den Herren Helgafell holte sich auch Havana d’Aurcy im über 2700 Meter führenden Prix Gélinotte die zweiten halbklassischen Lorbeeren der Generation 2017. Anders als der Allaire-Schüler, der ein Muster an Zuverlässigkeit ist, kam Jean-Michel Bazires Erwählte bislang etwas wankelmütig daher, denn neben drei Siegen prangt genauso oft die Farbe Rot in ihrem Fahrtenbuch. Doch schon im Prix Une de Mai am 20. Dezember präsentierte sich die Schwarzbraune, als könne sie kein Trabwässerchen trüben und war der Konkurrenz glasklar voraus, so dass sie für 1,9-fachen Einsatz klipp und klar auf den Favoritenschild gehoben wurde. Bazire ließ der damaligen Zweiten Harrah Dibah den Vortritt, als es um die Verteilung der Führungsposition ging, hielt außen hinter Hermine Girl die Lampe geputzt und zündete sie an, als vor der Tribüne François-Pierre Bossuet von letzter Stelle in einem wahren Gewaltakt die ebenfalls dreimal erfolgreiche Havanaise scharf machte.

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Mit Havana d'Aurcy sichert sich JMB auch das zweite Gruppe-Rennen des Nachmittags (Foto: letrot.com)

Als Troika donnerten Harrah Dibah und die beiden Havaneserinnen in den Bogen von Joinville, wo Bazire sein erstes Ziel erreicht sah, beide zum Anzapfen erheblicher Reserven gezwungen zu haben, und seine Stute zurücknahm. Die Ricimer-Tochter indes durfte nach dem anspruchsvollen Abschnitt um die 1:13 gleich bis an die Spitze vor, während Bazire sich als Dritter bergauf durch Halbspur-Fahren alle Optionen offen hielt. Komplett nach außen lancierte er die Royal-Dream-Tochter erst 700 Meter vorm Ziel und zog Hermine Girl, Hora Béji, Harmony Love und Héroïne Darling hinterher. Der Rest war leichtes Spiel. Richtig spekuliert hatte der 48-jährige, dass der frühe Generalangriff Havanaise enorm Kraft gekostet hatte.

Kaum blies er an der letzten Ecke zum „final countdown“, streckte die arg strapazierte Bossuet-Elevin die Waffen im Galopp, so dass er sich eine gemütliche Promenade die Zielgerade herunter leisten konnte. 3½ Längen voraus strich sie nach 1:16,2 - Helgafell war tags zuvor eine Zehntelsekunde schneller in den Besitz des Sieger-Schecks gekommen - für den vierten Erfolg 45.000 Euro ein und ist mit einem Einkommen von 131.700 Euro nach Helgafell die Nummer zwei der „Hs“. Den Ehrenplatz hielt Hora Béji um einen „Hals“ gegen die von weit hinten prima spurtende Héroïne Darling fest, ein ins französische Gestütbuch eingetragenes Produkt Jean-Pierre Dubois‘.

„Beim letzten Mal konnte ich ihr längst nicht jenen Rennverlauf verpassen, den ich mir gewünscht hatte. Diesmal war’s anders. Sie konnte lange im Windschatten laufen, und als sie 400 Meter vorm Ziel beschleunigen sollte, war sie sofort voll da. Kurz gesagt: Es war ein super Parcours, und so, wie sie vor drei Wochen zum Ende ein wenig müde war, hatte sie heute den Kopf oben und war sehr aufmerksam. Das war richtig gut“, schrieb ihr Jean-Michel Bazire ins Stammbuch, der bei den Trainern nach Gewinnsumme wie Siegen bereits wieder die Führung im Saison-Klassement übernommen hat: 11 zu 6 Siege des Südfranzosen Jean-Marie Roubaud bzw. 426.120 zu 201.550 Euro des Quartiers Allaire sind die Momentaufnahme am Abend dieses denkwürdigen Belgique-Tages.

Prix Gélinotte (Gruppe II nat., dreijähr. Stuten)

2700m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro

1.      Havana d’Aurcy            16,2     Jean-Michel Bazire              19

         3j.schwbr. Stute von Royal Dream a.d. Avila von Ready Cash

         Zü / Be: Cyril Lelarge; Tr: Jean-Michel Bazire

2.      Hora Béji                  

3.      Héroïne Darling      

4.      Hermine Girl           

5.      Hirondelle Sibey        

6.      Halowie Renardier      

7.      Harrah Dibah           

8.      Harmony Love          

         Habile Gédé               

         Hells Bells              

         Hope on Victory         

         Havanaise                   

16,4     Franck Nivard                    

16,4     Matthieu Abrivard                

16,7     Christophe Lebissonais   

16,8     Jean-Michel Baudouin   1210

16,8     Alexis Prat                        

17,0     Yoann Lebourgeois          

17,1     Pierre-Yves Verva             

dis.r.    Damien Bonne                

dis.r.    Eric Raffin                           

dis.r.    Jean-Philippe Monclin     

dis.r.    François-Pierre Bossuet     43

450

54

990

1210

1170

140

110

1040

320

480

43

Sieg: 19; Richter: überlegen 3½ - Hals - 3½ - 1½ - Kopf - 2½ Längen; 12 liefen

Zw-Zeiten: 17,3/1200m - 15,8/1700m - 16,8/2200m

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

 

Daïda de Vandel

Gut gemacht, Daïda (Foto: paris-turf.com)

Daida auf dem steilen Weg der Besserung

Mal abgesehen von der Tempojagd war mit dem Prix Djérid, einem Monté für ältere Europäer, die keine 675.000 Euro auf dem Konto hatten, wenig Staat zu machen. Accord Marjacq sagte bereits kurz nach dem Ab im Galopp „Valet“, Vertige de Chenu machte seinem Ruf als satteltrabender Wetterschreck Ehre und sprang, von Eric Raffin mit Schmackes sofort nach vorn gescheucht, zum wiederholten Mal unbedrängt nach der Hälfte der 2200 Meter. Favorit Carly bewies einmal mehr, dass solche Kurzprogramme nicht unbedingt sein Ding sind. Von Beginn an tummelte sich der Monté-Spezialist, der seit seinem vor genau zwei Jahren mit einem Ehrenplatz begonnenen Marsch durch die Instanzen nicht weniger als 15 Rennen und 430.040 seiner 584.510 Euro gewonnen hatte, am Ende des schmalen Pulks, das nach Vertiges Aussetzer von Gross Weight angeführt wurde.

Bei unverändert kerniger Pace hatte der Rolling-d’Héripré-Sprössling alle Mühe, wenigstens Platz drei zu retten, wogegen die Siegesfanfaren weit vor ihm zwischen Daïda de Vandel und Eros du Chêne ausgefochten wurden. Dabei blieb die ab 500 Meter vorm Ziel die äußeren Garden anführende Daïda sicher um eine Dreiviertellänge in der Vorhand, schaffte nach dem Erfolg im Prix Sans Dire Oui am 20. Dezember den nächsten Gruppe-III-Schlag und stellte Sattel-Champion Alexandre Abrivard rundum zufrieden: „Sie war schon immer eine erstklassige Monté-Stute, die leider stets aufs Neue Probleme mit den Beinen und daraus folgend viele Karriere-Stopps hatte. Wir sind gespannt, wie sie dieses Match verdaut. Potential hat sie, um im Cornulier aufs Treppchen zu kommen. Ich hatte befürchtet, die Kurzstrecke könne ihr nicht liegen - doch ganz im Gegenteil. Sie war gleich prächtig dabei, und als Eros du Chêne in der Schlusskurve angriff, legte sie ganz von selbst das nötige Schippchen drauf. Momentan gibt’s keine Fünf, die im Monté besser sind als sie. Es müssen nur die Beine halten…“ 

Prix Djérid - Monté - (Gruppe III int., Sechs- bis Zehnj., keine 675.000 Euro)

2200m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro

1.      Daïda de Vandel          12,1     Alexandre Abrivard           62

         7j.br. Stute von Real de Lou a.d. Gallia de Vandel von Sancho Pança

         Be: Christian Germain; Zü: E.A.R.L. La Tour de Vandel; Tr: Laurent-Claude Abrivard

2.      Eros du Chêne       

3.      Carly                         

4.      Gross Weight            

5.      Vivier de l‘Oison         

6.      Volcan de Bellande   

         Accord Marjacq          

         Vertige de Chenu     

12,2     Paul-Philippe Ploquin     

12,5     Matthieu Abrivard             

12,9     David Thomain                 

13,0     Morgane Blot                  

13,2     Pierre-Yves Verva          

dis.r.    Guillaume Martin           

dis.r.    Eric Raffin                          

42

29

59

570

870

540

43

Sieg: 62; Richter: sicher ¾ - 3½ - 4 - 2 - 2 Längen; 8 liefen

Zw-Zeiten: 12,4/1200m - 12,7/1700m

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro