(nn) Laval, Mittwoch, 9. Juni 2021. „Den Favoriten gecrackt“, hatte es bereits nach Etappe 4 in Maure-de-Bretagne geheißen, wo Crack Money und Cédric Terry dem 16:10er Epsom d’Herfraie nach hartem Kampf eins ausgewischt hatten. Offensichtlich hatte das Duo so viel Spaß daran gefunden, dass es nicht weit weg in Laval das nächste Ding drehte und den 20:10er Firello eiskalt abblitzen ließen - und das im „Bazire-Land“.
In der 50.000 Einwohner zählenden Hauptstadt der Mayenne, Anlaufpunkt der sechsten Station des Grand National du Trot, bzw. auf deren 1.250 Meter weitem Linkskurs des Hippodrome Bellevue-la-Forêt hatte Jean-Michel Bazire in der Vergangenheit reiche Beute geschlagen und Quoumba de Guez (2010), Val Royal (2015), Bélina Josselyn (2016) und Cleangame (2019) zu Etappensiegen geführt. Nachdem er sich 2021 bisher zurückgehalten hatte, gab der 50-jährige sein Debüt im diesjährigen GNT, den er als „Driver“ und „Entraîneur“ nicht nur einmal beherrscht hatte.
Alles schien für den Maître und seinen Braunen mit dem langen Stern und der halben Blesse, der bei zwei Etappen mit Sohn Nicolas auf den Plätzen drei und zwei fleißig gepunktet und auch zwischendurch in Vincennes zu überzeugen gewusst hatte, wie gemalt: Die Form gut, im ersten Band untergekommen, die Rivalen nicht furchterweckend. Wenn’s drauf ankommt, weiß „Jean-Mi“, wie man ein Pferd rasant vom Start bringt.
Besser als der Goetmals-Wood-Sohn traten nur Dreamer de Chenu und außen Crack Money ein, mit dem Cédric Terry nicht lange fackelte und Raffins „Träumer“ Mitte der ersten Gegengeraden kurz und knackig aus dem Kommando jagte. Bazire senior blieb innen, hinter ihm parkten Diadème Blue und Dreammoko ein, während sich für die äußere Führungsarbeit nach 800 Metern Deganawidah, Träger des imaginären gelben Trikots, vor Déesse Noire, Dream de Lasserie, Golden Bridge, Fric du Chêne, Dexter Chatho, Cash du Rib, Express Jet und dann erst Décoloration, die sich ihre Rennen gern von der Spitze gestaltet, stark machte.
So blieb es für mehr als eine Runde, bis 700 Meter vorm Ziel wie erwartet Deganawidah müde Beine bekam und sich nach hinten abseilte. Waren bis dahin alle glatt um den Parcours gekommen, so begannen die Ausfälle: Zuerst erwischte es Golden Bridge, ausgangs der Schlusskurve Déesse Noire, Mitte der Zielgeraden Dream de Lasserie und die dort schon chancenlose Décoloration.
Den 24 Jahre alten Cédric Terry, der mit 496 Siegen nur einen Bruchteil der Treffer eines „JMB“ auf dem Kerbholz hat, focht all das nicht an. Rechtzeitig machte er sich mit dem Fuchswallach aus dem Staub und verpasste seinem Crack den 18. vollen Erfolg ganz leicht zwei Längen vor Firello, auch weil der sich wie schon bei den Starts zuvor unter Nicolas Bazires Regie im Endkampf gaaanz weit nach außen drückte und der Handvoll zugelassener Zuschauer die Programme aus der Hand fuhr.
Platz drei hielt weitere vier Längen zurück Dreamer de Chenu, der 1½ Längen vor den speedigen Fric du Chêne, Cash du Rib, Express Jet und Dexter Chatho anschlug, die allesamt um je eine halbe Länge voneinander getrennt waren.
„Nach Streichung von Belle Emotion gab’s nicht viele Kandidaten, die ernsthaft an die Spitze wollten, so dass ich nach dem zügigen Beginn nicht lange gezaudert habe, das Match in die Hand zu nehmen. Wirklich geprüft wurden wir unterwegs nie, so dass Crack Money genug Reserven hatte, auf den finalen 500 Metern kräftig zu beschleunigen. In Le Croisé (Etappe 5, VIII.) bin ich zu schnell gefahren. Aber Schwamm drüber - dafür durften wir heute aus dem ersten Band ran. Es hat alles perfekt gepasst“, strahlte Terry junior.
In der Gesamtwertung übernahm Crack Money als nunmehr einziger heuriger Doppelsieger das Maillot jaune, weil Deganawidah als Elftem nur drei Fleißpünktchen angeschrieben wurden. Bei den Fahrern hat Eric Raffin mit 45 Punkten vor Cédric Terry (32) und François Lecanu (23) das Heft in der Hand; die Trainergilde führt Jean-Michel Baudouin (40) vor Patrick Terry (32), Stéphane Provoost (30) und Jean-Michel Bazire (29) an.
6. Etappe des GNT
Prix Geny Courses (Grand Prix Jacques Moreau; Gruppe III nat., Fünf- bis Zehnjährige)
2850m Bänderstart; 25m Zulage ab 297.000, 50m ab 509.000 Euro; 85.000 Euro
1. Crack Money 2850 13,0 Cédric Terry 62
9j. Fuchswallach von Singalo a.d. Quiona von Lucky d‘Hilly
Be: Maurice Maige; Zü: Pierre Rivière; Tr: Patrick Terry
2. Firello 2850 13,1 Jean-Michel Bazire 20
3. Dreamer de Chenu 2850 13,4 Eric Raffin 100
4. Fric du Chêne 2875 12,9 Franck Nivard 190
5. Cash du Rib 2875 12,9 Jean-Loïc Claude Dersoir 310
6. Expess Jet 2900 12,3 Adrien Lamy 920
7. Dexter Chatho 2875 13,0 Charles-Julien Bigeon 330
8. Diadème Blue 2850 13,8 Jean-Philippe Mary 1390
9. Dreammoko 2900 12,7 Antoine Lhérété 1460
10. Eveil du Châtelet 2850 14,8 Nicolas Bazire 590
11. Deganawidah 2875 14,8 François Lecanu 850
Déesse Noire 2850 dis.r. Anthony Barrier 400
Golden Bridge 2875 dis.r. David Thomain 81
Décoloration 2875 dis.r. Tony Le Beller 120
Dream de Lasserie 2875 dis.r. Romain Derieux 230
Sieg: 62; Richter: leicht 2 - 4 - 1½ - ½ - ½ - ½ - 2 - 2½ Längen; 15 liefen (NS Belle Emotion)
Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-06-09/5305/1
Punkte nach Etappe 6 (Reims, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Maure-de-Bretagne, Le Croisé, Laval):
Crack Money 33 (2 Siege)
Firello 30
Deganawidah 28
Décoloration 22 (1 Sieg)
Elvis du Vallon 17
Be Cool d’Eb 15 (1 Sieg)
Eden Basque 15 (1 Sieg)
Fire Cracker 15 (1 Sieg)
Euro du Chêne 12
Fric du Chêne 12
Général du Parc 11
Bad Julry 10
Eliot d’Ambri 10
Epsom d‘Herfraie 10
Golden Bridge 10
Carioca 8
Copsi 8
Dexter Chatho 8
Dreamer de Chenu 8
Comte des Tithais 6
Forum Meslois 6
Gamble River 6
In 14 Tagen meldet sich die Tour aus Frankreichs Südwesten. Für die siebente Etappe ist der 1.275 Meter messende Rechtskurs von Toulouse-La Cepière als Gastgeber vorgesehen.
Zauni steigt nach zwei 1800 Metern aus
Sieht man von zwei achten Rängen in Vincennes, dem Walhalla des Trabrennsports, mal ab, kehrte Zauni nach ewigen Zeiten, nämlich dem 24. September 2017, mal wieder ohne Geld in den Stall zurück. Bereits nach etwas mehr als einer Runde kam der Achtjährige im Reiten des Prix RFM (36.000 Euro; 2850m; sechs- bis zehnjährige Europäer, keine 250.000 Euro) nicht mehr mit, in der folgenden Kurve schwer aus dem Takt und wurde von Ronja Walter aussichtslos - und dem Vernehmen nach lahm - angehalten.
16.200 Euro für Platz eins gingen in anspruchsvollen 1:12,9 aufs Konto von Espoir d’Elphigny, mit dem Guillaume Martin für 132:10 die Reihenfolge auf den letzten 50 Metern gründlich umkrempelte.