(nn) Florenz, Sonntag, 21. März 2021. …wer Ende September (Vorläufe) bzw. Anfang Oktober zum 94. Derby Italiano del Trotto will. Die erste halbklassische Probe für die Dreijährigen auf diesem weiten Weg stand mit der 75. Auflage des seit 1947 ausgetragenen Gran Premio Etruria nach Geschlechtern getrennt um je 40.040 Euro auf dem 1000-Meter-Oval des Ippodromo Visarno an und lockte 22 Traber der Generation „C“ aus der Winterpause.
Ohne die beiden herausragenden Caramel Club, die 2020 fünf ihrer sechs Auftritte gewonnen hatte, und ihre einzige Bezwingerin Cindy Truppo, die mit vier Siegen aus fünf Versuchen zu Buche stehende Ex-Berlinerin, kam die Abteilung für die „femmina“ für die Wetter höchst undurchsichtig daher. Umso simpler ging es „aufm Platz“ zu, zumindest was die Siegerin betraf.
Über die geforderten zwei Kilometer sollte sich ein rasanter Start als halbe Miete entpuppen, und den bekam Clelia d’Arc, bei 38:10 knapp die erste Kraft des Wettmarkts, am fetzigsten hin. Der Apfel fällt nicht weit vom Stammbaum, der in ihrem Fall väterlicherseits Vivid Wise As hieß. Einmal vor Compilation, Camelia Jet und Coffe‘ Time Bi vorn mit erst Coco Mil, nach 700 Metern Candy Bar als äußerer Begleiterin, hielt Antonio di Nardo mit der Braunen aus dem ersten Jahrgang des aktuellen Vitesse-Siegers lange Zeit alle Fäden souverän in der Hand.
Etwas kritischer wurde es, als ihr in der Schlusskurve Crystal Pan auf den Zahn fühlte, doch hatte die Ideale-Luis-Tochter bei ihrem 400 Meter langen Marsch durch Spur drei zu viele Körner gelassen und am Ende alle Hufe voll zu tun, für Platz drei Cherie Vit und Cadillac Jet in Schach zu halten.
Die unter Hilfen di Nardos immer wieder zulegende Clelia d’Arc war auch von der prima spurtenden Cadillac Grif nicht mehr in Verlegenheit zu bringen und machte 1½ Längen voraus den dritten Treffer aus sechs „Schüssen“ perfekt, mit dem die vorab Ärmste und Unerfahrenste ihren Kontostand auf 26.854 Euro mehr als verdoppelte.
75. Gran Premio Etruria (Gruppe III nat., Dreijährige)
2020m Autostart, 40.040 Euro
Stuten
1. Clelia d’Arc 15,8 Antonio di Nardo 38
3j.dklbr. Stute von Vivid Wise As a.d. Olga LP von Supergill
Be: Mario Massaro; Zü: Dario Burdese - Centro Equino Arcadia Srl; Tr: Gennaro Casillo
2. Cadillac Grif 15,9 Giuseppe Lombardo jr 68
3. Crystal Pan 16,0 Edoardo Bacalini 50
4. Cherie Vit 16,1 Vincenzo-P. dell’Annunziata 150
5. Camelia Jet 16,1 Gaetano di Nardo 128
6. Cambogia 16,3 Cesare Ferranti 122
7. Compilation 16,5 Lorenzo Baldi 54
8. Coffe’ Time Bi 16,6 Riccardo Pezzatini k.E.
9. Canadian Kronos 17,5 Enrico Bellei 142
10. Coco Mil 18,4 Edoardo Baldi 43*
Cher EK dis.r. Andrea Farolfi 106
Candy Bar agh. Roberto Andreghetti 43*
*Stallwette
Sieg: 38; Richter: sicher 1½ - 1½ - ½ - Kopf - 2 - 1½ Längen; 12 liefen (NS Chloe Bar)
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie
Alle Neune für Capital Mail
Hatte Clelia d’Arc vor diesem ersten Halbklassiker schon drei Saisonstarts intus, so gab in der „Herren-Riege“ Capital Mail nach drei Monaten Auszeit seinen Einstand ins Derby-Jahr. Diesem Umstand sowie Startplatz „8“ - dem innersten der zweiten Reihe - war es wohl zuzuschreiben, dass der Nad-Al-Sheba-Sprössling, der lediglich im Gran Premio MIPAAF als Zweiter abgewinkt worden war und ansonsten achtmal das oberste Treppchen okkupiert hatte, in der Gunst der Wetter bei 31:10 gleichauf mit Canto dei Venti stand.
Diese Skepsis war lange berechtigt, denn obwohl in bzw. kurz nach der Startphase Criz (2) und Corsaronero Font (5) das Feld im Galopp räumten und einige Verwirrung stifteten, gelang es Mario Minopoli nicht, die Gunst dieser Sekunden zu nutzen. Hinter dem teils 20 Meter voraus düsenden Canto dei Venti und dessen erstem Verfolger Cralgido SM war er ausbruchsicher eingesperrt, weil außen Cagliostro Ferm und Chuky Roc die Türe eisern zunagelten.
„Immer, wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her“ - das in seinem Fall Cagliostro Ferm hieß. In der finalen Kurve war für den Zweiten des Vincenner Prix Léopold Verroken Schluss mit Trab, und die dadurch entstehende Lücke in die Freiheit ließ sich Minopoli nicht zweimal zeigen.
Ehe ihn Chuky Roc neuerlich festnageln konnte, stieß Capital Mail wie ein Adler hinein, überrannte den nun gar nicht mehr so munteren Canto dei Venti (von Mago d’Amore) und hielt sich den prächtig fightenden Chuky Roc (von Nad Al Sheba) um eine halbe Länge vom dunkelbraunen Leib. Rundum überzeugend war der neunte Treffer des „Champions mit der weißen Maske“ indes nicht, dessen Umfeld für die nächste Aufgabe, in die er mit 124.964 Euro gehen wird, auf eine weniger knifflige Ausgangslage hofft.
Hengste
1. Capital Mail 14,0 Mario Minopoli jr 31
3j.dklbr. Hengst von Nad Al Sheba a.d. Unicona Golden von Varenne
Be: Saverio Cortese; Zü: Alfredo Morozzi; Tr: Team Minopoli
2. Chuky Roc 14,0 Filippo Rocca 207
3. Canto dei Venti 14,2 Antonio Greppi 31
4. Cechov 14,2 Gino Salacone 414
5. Cralgido SM 14,5 Enrico Bellei 40
6. Chrono EK 14,8 Federico Esposito 138
7. Callisto 17,0 Vincenzo Gallo 414
Criz dis.r. Antonio di Nardo 58
Corsoronero Font dis.r. Antonino Pecoraro 2073
Cagliostro Ferm dis.r. Gaetano di Nardo 56
Sieg: 31; Richter: sicher ½ - 1½ - ¾ - 3½ - 3 Längen; 10 liefen (NS Creso Risaia TRGF)
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie