++ Heute: Volle 13er Karte mit dem Fritz-Brandt-Rennen in Berlin (ab 13:00 Uhr) ++ ++ Heute: Gabriele Pohlmanns Diomede Ama (Andreas Peterson) und Stall M.S. Diamantens Yucatan Diamant (Jorma Kontio) in Eskilstuna - Beginn 12:20 Uhr - Karin Walter-Mommerts Pearl Kayz (Björn Goop) und Mega Occagnes (Alex Persson) in Färjestad - Ab 13:35 Uhr ++ ++ Gävle: Erster Schweden-Erfolg von Andreas Marx' Chimichurri im Reiten mit Jennifer Persson in 1:15,5/2140 Meter - Kirsten Kleinbrahms Netflix mit Jorma Kontio Dritter in 1:12,9/1640 Meter - Stall Sinos' Idefix mit Valentin Prevost im Nachwuchsfahren dis.rot ++ ++ Ostersonntag: Sieben Prüfungen ab 14:25 Uhr in München-Daglfing ++ ++ Ostersonntag: Sechs Trabfahren und zwei Monté in Sonsbeck - Beginn 12:00 Uhr ++ ++ Ostermontag: Die 8.000-Euro-Finalläufe zum Northern-Charm- und zum Indigious-Cup in Hamburg - Je 5.000 Euro im Portland-Pokal und im Pure-Fortune-Pokal - Probelauf von Derbysieger Schampus - Beginn 14:15 Uhr - Saisonauftakt in Alkmaar - Ronja Walter mit Gold Cap BR im Zulageband - Elf Rennen ab 13:30 Uhr ++ ++ Mittwoch: VIer PMU-Rennen, sechs Rahmenprüfungen und fünf Qualis in Gelsenkirchen - Ab 16:20 Uhr ++ ++ Die Starterangabe für den PMU-Renntag am Donnerstag, 4. April 2024, in Straubing, wurde verlängert bis Sonntag, 31. März 2024, 18:00 Uhr ++
Auch durch zwei Zulagen nicht zu stoppen
10. November 2019
GNT2019_2019-02-19_medium

Kirsche auf der Torte auf dem 1411 Meter weiten Rechtskurs mit der ungewöhnlichen Linienführung - ein enger, ein weiter Bogen und ein deftiger Knick auf der Überseite - war bei Sonnenschein und frischen 13 Grad Cleangames GNT-Premiere 2019. 2018 hatte der immer abgeklärter werdende Wallach neben dieser Etappe in Nantes fünf weitere gewonnen und steht als überlegenster Sieger der Gesamtwertung in den Geschichtsbüchern. 2019 war die „Arbeitsgrundordnung“ ob der üppigen Gewinnsumme von 1.091.970 Euro eine grundsätzlich andere. Wie heute hätte er durchweg 50 Meter Mehrarbeit vor der Brust gehabt, was ihm sein Mentor Jean-Michel Bazire bislang erspart hatte. Als Wallach stehen dem Ouragan-de-Celland-Sohn nicht allzu viele Prüfungen des Winter-Meetings offen. Eine ist die Clôture des GNT, wofür man auf mindestens einer Etappe präsent gewesen sein muss; diese Pflicht sollte nun erledigt werden.

Trotz des immensen Handicaps vereinigte Bazire die Wetter in Scharen auf sich. Hatte er 2018 mit 25 Meter Zulage für 13:10 gewonnen, war das Angebot heuer bei 1,4-fachem Einsatz nur wenig lukrativer, und das, obwohl ihm vorneweg ein zuverlässiger Dauer(b)renner wie Cocktail Desbois die Suppe versalzen wollte. Den hatte Jean-Michel Baudouin im Januar aus einem Verkaufsrennen für 23.500 Euro erworben; seitdem waren bei sieben ersten und vier zweiten Rängen rund 160.000 Euro auf sein Sparbuch geflossen. Es gibt fürwahr schlechtere Investitionen.

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Cleangame in Nantes mit Umschauen (Foto: letrot.com)

Nach zwei Fehlstarts, die die Stewards Bazire ankreideten - mindestens beim ersten hätte es auch Eric Raffin treffen können - nahm Raffin sein Rennfahrerherz in beide Hände und ließ den Coktail-Jet-Sohn mächtig knattern. Bei durchweg strammer Fahrt verkrümelten sich Dark Night Love, Bazires im Schlussbogen aus dem Takt geratende dritte Waffe, Brelan du Vivier, Colorado Blue und Elvis Madrik an die Innenkante und rückten und rührten sich von dort nicht weg. Die äußere Lokomotive spielte weit nach hinten versetzt Dorgos de Guez. Im Windschatten des Fuchses mit der mächtigen Blesse tauchte nach einem Kilometer Cleangame auf, der sein Handikap zügig wettgemacht hatte. Als die Gegengerade ein zweites Mal in Angriff genommen wurde, durfte er kurz innen verschnaufen und löste nach dem Knick seinen Trainingskameraden als äußerer Anführer ab. Trotz der hohen Fahrt hatte Raffin seinem Partner die Kräfte gut eingeteilt und setzte sich mit einer letzten Beschleunigung in der Schlusskurve auf fünf Längen ab.

Zum Sieg gegen einen brillanten, ja überragenden Cleangame langte es dennoch nicht. Den parkte Bazire volle Hände bis 250 Meter vorm Ziel nochmals ein, gab ihm dann den Kopf ein wenig frei und passierte den tapferen, in allen Ehren unterlegenen „Hasen“ ohne einen Handschlag um eine knappe Länge. Der wurde für seinen couragierten Run 1½ Längen vor dem nicht minder überzeugenden Dorgos de Guez mit dem Ehrenplatz belohnt. Vier Längen dahinter führte der lange im Sog des Siegers sich versuchende Clarck Sotho den demolierten Rest ins Ziel. Ahs und Ohs gingen beim Verkünden der Siegzeit durch die Publikumsreihen: Mit 1:11,2 verbesserte der „saubere Spieler“ den Distanz-Rekord von Nantes um volle 1,7 Sekunden.

Nantes Linienführung

Anspruchsvolle Linienführung in Nantes mit fast drei Kurven

„Auf dem ersten Kilometer lag Cleangames Schnitt im 1:10er Bereich. Es gab nur eine knifflige Situation zu Beginn, als uns Beau de Grimoult vor der Nase herumsprang. Zum Glück hat Franck Anne auf meinen Zuruf reagiert, und wir sind heil um ihn herumgekommen. Je weiter es ging, desto mehr Mumm hatte mein Pferd. Am Schluss war’s nur eine Formalität, Cocktail Desbois einzusammeln. Cleangame verbessert sich trotz seiner sieben Jahre noch immer. Sollten uns jemals Startpferde fehlen, müssen wir darüber nachdenken, die Altersgrenze nach hinten zu verschieben. Französischen Pferden scheint das wenig auszumachen“, resümierte der 20-fache „Sulky d’Or“. Ein bitteres Nachspiel hatte der grandiose Auftritt für ihn: Weil die Rennkommissare ihn allein für beide Fehlstarts verantwortlich sahen, muss der 48-jährige 15 Tage am Stück zu Fuß gehen, was seine Meeting-Pläne speziell für die Cracks erheblich durcheinanderbringen dürfte. In die Spanne fällt zum einen das Finale des GNT, für das er Cleangame einem anderen Fahrer anvertrauen oder auf einen Start verzichten müsste, sowie der Prix de Bretagne am 17. November als erste Prix-d’Amérique-Vorprüfung.

Treu blieb sich der GNT, was die Etappensieger anbelangte: Zwölfte Station, zwölfter unterschiedlicher Primus - so ausgeglichen war die Rundfahrt schon lange nicht mehr.

Prix Geny Courses - Grand Prix de Loire Atlantique - (Gruppe III nat., Fünf- bis Zehnjähr.)

3000 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 300.000, 50 Meter ab 567.000 Euro; 85.000 Euro

1.      Cleangame                   3050   11,2     Jean-Michel Bazire           14

         7j.br. Wallach von Ouragan de Celland a.d. Red Bell von Jag de Bellouet

         Be: Jean-Michel Rancoule; Zü: Alain-Louis Beaumont; Tr: Jean-Michel Bazire

2.      Cocktail Desbois    

3.      Dorgos de Guez       

4.      Clarck Sotho            

5.      Brelan du Vivier     

6.      As Blue                        

7.      Colorado Blue            

8.      Copernic de Play       

9.      Aribo Mix                  

10.    Elvis Madrik                  

         Diamant de Tréabat   

         Dark Night Love      

         Beau de Grimoult       

3000   12,4     Eric Raffin                          

3025   11,9     Nicolas Bazire                  

3025   12,2     Guillaume Martin           

3000   13,0     Matthieu Abrivard          

3000   13,3     Gildas Donio                   

3000   13,4     Gabriele Gelormini        

3025   13,5     Franck Blandin               

3025   16,3     Dominik Cordeau        

3025   18,3     Jean-Michel Baudouin

3000   dis.r.    Pascal Monthulé          

3000   dis.r.    Alexandre Abrivard       

3025   dis.r.    Franck Anne                   

83

83

220

570

480

430

970

1050

1080

1650

100

340

Sieg: 14; Richter: leicht ¾ - 1½ - 4 - 3½ - 5 - 1½ Längen; 13 liefen (NS Calou Renardière)

Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro

 

Punkte nach  Etappe 12 (Amiens, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Beaumont, La Capelle, Laval, Reims, St. Malo, Meslay-du-Maine, Cherbourg, Feurs, Nantes):

Bachar                                    

Elvis Madrik                          

Calaska de Guez                  

Dream de Lasserie              

Baron du Bourg                    

Dorgos de Guez                    

Belle Louise Mabon             

Cocktail Desbois                   

Beau de Grimoult                 

Bleu Ciel                                 

Défi de Retz                           

Delfino                                   

Cross Dairpet                        

Bulle de Lauxmont             

Cleangame                          

Colt des Essarts                    

Christo                                    

Calou Renardière                 

Colorado Blue                       

Black Jack From                   

Brelan du Vivier                    

Cantin de l‘Eclair                  

Canular                                   

Verika Dairpet                       

Allegro Nonantais                 

Cadix                                       

Cap de Narmont                   

Ceylan Dairpet                      

         

39 (1 Sieg)

32 (1 Sieg)

28 (1 Sieg)

26 (1 Sieg)

24 (1 Sieg)

24 (1 Sieg)

21

21

19

17 (1 Sieg)

17 (1 Sieg)

17 (1 Sieg)

17

15 (1 Sieg)

15 (1 Sieg)

15 (1 Sieg)

15

14

14

12

12

12

12

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10

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Ebenso wenig wie an Nantes als vorletzter hat man an Mauquenchy 40 Kilometer nordöstlich von Rouen als 13. und letzter Station gerüttelt, bevor es am 1. Dezember für die maximal 20 willigen Punktbesten in die Clôture nach Vincennes geht. In 14 Tagen wird auf dem 1300-Meter-Linkskurs mit der 325 Meter langen Zielgeraden vielleicht um die entscheidenden Eintrittsgelder und -punkte gestritten.