Vincennes, Mittwoch, 15. Mai 2024. Finanzieller Gipfelpunkt des nachmittäglichen Geschehens auf dem Plateau de Gravelle war der international konzipierte Prix du Perreux, ein 90.000er der Kategorie III für Fünf- und Sechsjährige, die keine 251.000 Euro verdient und in den letzten zwölf Monaten keinen der ersten drei Plätze in einem Gruppe-I-Vergleich belegt hatten.
Sieben Franzosen stand eine illustre Gesellschaft aus je einem norwegischen, dänischen, italienischen, österreichischen und schwedischen Vierbeiner gegenüber, von denen Charmy Charly AS gute Möglichkeiten zu haben schien, seinen fünften Vincennes-Treffer zu landen.
Österreichs Derby-Sieger, immerhin die Nummer drei am Wettmarkt, verpasste Paul-Philippe Ploquin, der ihn am 13. April zum Erfolg geführt hatte, einen verdeckten Run im vierten Paar außen, aus dem der Charly-du-Noyer-Sohn jedoch nie auf sich aufmerksam machte. Sein Angriffsversuch im Schlussbogen entpuppte sich als ganz kurzes, in ein Galopp mündendes Strohfeuer.
Besser drauf waren Coquaholy, der rasch die Führung vor Hnokki Speed übernommen hatte, und der ihn nach 800 Metern ablösende Jango Vici, der ein sehr konstantes 1:14-Tempo anschlug. Richtig zackig wurde es auf den finalen 400 Metern, auf denen sich diese Beiden etwas absetzen konnten. Bis Mitte der Zielgeraden durfte „Jango“ auf den vollen Erfolg hoffen, dann wurde er unter dem wachsenden Druck des Schweden immer müder.
Benjamin Rochard hatte alle Mühe, ihn bei immer staksiger werdendem Geläuf im Trab zu halten. Umso leichter schaukelte Gabriele Gelormini seinen Partner im sechsten Anlauf endlich zum ersten Frankreich-Treffer vorbei.
Für die durchgehende äußere Führungsarbeit wurde Ipalio mit Rang drei belohnt, wobei er Glück hatte, dass im Eifer des Gefechts Hnokki Speed (4 Tage Fahrverbot für Nivard) und Ister Man 200 Meter vorm Ziel mit den Sulkys aneinandergerieten und sprangen. Bereits auf der Startgeraden war Diamond Francis ausgefallen.
„Endlich hat’s geklappt“, kommentierte Gelormini, der Coquaholy zum Frankreich-Debüt am 5. August schon einmal in Händen hatte, „er hat sich im Winter dreimal sehr ordentlich geschlagen und ist erstmals rundum barfuß gelaufen. Auch den Check haben wir weggelassen - das hat ihm offensichtlich sehr gefallen.“
Für Bondo und Gelormini war’s das zweite Erfolgserlebnis binnen 35 Minuten: Den Prix d’Adair sur l’Adour um 53.000 Euro hatte die italienisch-dänische Combo dank eines bärenstark vorneweg stiefelnden Cobra Killer Gar auf ihre Kappe gebracht.
Prix du Perreux (Gruppe III int., Fünf- und Sechsj., keine 251.000 Euro & in den letzten 12 Monaten nicht 1., 2. oder 3. in einem Gruppe-I-Vergleich)
2700m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro
1. Coquaholy 12,9 Gabriele Gelormini 39
7j.br. Hengst von Cantab Hall a.d. Fun at Parties von Lindy Lane
Be /; Zü: Russell Williams, SE; Tr: Erik Bondo
2. Jango Vici 13,1 Benjamin Rochard 37
3. Ipalio 13,3 Pierre-Yves Verva 210
4. Infant Perrine 13,4 François Lagadeuc 150
5. Jaguar Griff 13,8 Romain Hue 440
6. Jéroboam d‘Erable 14,1 David Thomain 700
7. I.D. Exceptional 14,1 Olivier Raffin 950
8. Iron Méslois 14,5 Pierre Belloche 320
Charmy Charly AS dis.r. Paul-Philippe Ploquin 49
Ister Man dis.r. Jonathan Cuoq 73
Diamond Francis dis.r. Matthieu Abrivard 360
Hnokki Speed dis.r. Franck Nivard 98
Sieg: 39; Richter: leicht 2 - 2½ - 1 - 6 Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 14,4/1200m - 14,2/1700m - 14,1/2200m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro
Video: https://www.letrot.com/courses/2024-05-15/7500/8
150 Meter weiter um den gleichen „Point“ ging es in einem Course A für sieben- bis elfjährige Europäer, die keine 520.000 Euro auf der hohen Kante haben durften. Die Quinté-Prüfung Prix du Gâtinais ging auf die Kappe Fakir de Maheys, der mit Mathieu Mottier dem Schlussangriff des einstigen Bazire- und aktuellen Bondo-Schützlings Bordeaux S in zeitgleichen 1:12,9/2850m um einen „Hals“ widerstand.
Nie in den Kampf ums Stockerl einmischen konnten sich aus dem vorderen Mittelfeld Grâce du Digeon (35:10) und Bilo Jepson (67:10), die die Linie als Fünfte und Sechster passierten. Conrad Lugauers Ferrari Sisu war nach schwachem Beginn Letzter und ließ nur zwei Rivalen hinter sich - ergab Rang zehn für Schwedens Derby-Zweiten von 2019.
Video: https://www.letrot.com/courses/2024-05-15/7500/1
Etwas besser lief’s für den Gestütstrainer von Menhammar mit Riverdale Z. im Prix de Nice (41.000 Euro; fünfjährige Stuten, keine 57.000 Euro). Karin Walter-Mommerts Braune nutzte die günstige „Rampe 3“ hinterm Auto zum Sprint an die Spitze, rochierte kurz mit Miss Jaja (9) und gab bergauf erneut die Kommandos.
Im Einlauf kam die Maharajah-Tochter, die bei 2,8-fachen Odds Favoritenehren trug, unter Druck und wurde in 1:11,7 rund sechs Längen hinter der speedigen 1:11,1-Siegerin Dede dell’Olmo / Marco Stefani mit Rang sechs und 820 Euro abgespeist.