Auch wenn Rick Ebbinge beim stimmungsvollen Berliner Finale der Profi-Weltmeisterschaft eher unauffällig agierte, so geriet sein Vorsprung letztlich doch nicht mehr ernsthaft in Gefahr.
Der 39-Jährige zehrte vom Punktepolster, das er sich vor allem bei seinem sensationellen Auftritt in Gelsenkirchen mit drei Siegen und zwei zweiten Plätzen verschafft hatte und verteidigte seinen 2019 in Schweden errungenen Titel mit 163 Punkten.
Eine Titelverteidigung war zuvor nur dem unvergessenen Ulf Thoresen gelungen (1978 und 1981). Mit insgesamt vier WM-Titeln bleibt der Norweger allerdings unerreicht. Zwei Mal Weltmeister wurde neben Rick Ebbinge nur Heinz Wewering (1993 und 1997).
Spannend blieb bei der WM 2023 bis zuletzt der Kampf um Silber und Bronze. Der Kanadier Doug McNair und die Belgierin Hanna Huygens, die erste Frau bei einer WM, der die Herzen des Publikums auch in Berlin nur so zuflogen, lagen am Ende mit jeweils 150 Punkten gleichauf.
Den Ausschlag zugunsten McNairs gab die höhere Anzahl an Siegen. Wie Rick Ebbinge gewann der Kanadier insgesamt vier Läufe.
Michael Nimczyk punktete nach seinem Höhenflug in Mons auch in Berlin kontinuierlich und blieb Fünfter der Gesamtwertung. Einen vollen Erfolg vor eigenem Publikum verhinderte im letzten Lauf ausgerechnet Santtu Raitala, der den Goldhelm somit knapp auf Distanz hielt.