(trab-sr) Ein Renntag, der wieder an die Vor-Corona-Zeit erinnerte: Voller Parkplatz, Schlangen vor den Wettkassen und begeisterter Applaus neben dem Renngeläuf für die Protagonisten auf der Bahn. Vor würdiger Kulisse feierte der Straubinger Zucht- und Trabrennverein seinen ersten Jubiläumsrenntag, mit dem der älteste Rennverein Deutschlands an seine Gründung vor 150 Jahren erinnert. Staatsminister Christian Bernreiter würdigte die Arbeit des ältesten deutschen Trabrennvereins: „Bayern ist stolz auf diesen Verein“.
Foto: Facebook Trabrennbahn Straubing
Am Sonntagnachmittag gab der Straubinger Trabrennverein ein deutliches Lebenszeichen und erinnerte mit seinem ersten Jubiläumsrenntag an die 150-jährige Geschichte. Die Sieger der zehn Rennen freuten sich denn auch sichtlich über den Applaus der zahlreichen Besucher, die sich bei frühlingshaftem Wetter vor dem Tribünenhaus aufhielten und das Renngeschehen und die Siegerehrungen verfolgten.
Unter anderem waren Bundestagsabgeordneter Alois Rainer, die Landtagsabgeordneten Hans Ritt und Petra Högl, stellvertretende Landrätin Barbara Unger und der Präsident des Landesamts für Statistik, Dr. Thomas Gößl auf die Bahn im Straubinger Süden gekommen und die Ehrengäste genossen die spannenden Rennen.
Die Herzen der Zuschauer aber flogen vor dem ersten offiziellen Rennen schon einmal dem Nachwuchs zu: Die Minitraber machten mit ihren Ponys vor dem Sulky den Auftakt zum Renntag und die fünfjährige Andrea Werkstetter, begleitet von Amateurfahrerin Romina Beranek, gewann ihre erste Sulkyfahrt mit ihrem Pony Vroni. Neben Pokalen für die Erstplatzierten gab es für alle Teilnehmer noch Gutscheine von Dr. Marie Lindinger, die in diesem Jahr den Minitraber-Cup auf den Rennbahnen in Straubing, München-Daglfing und an Pfingsten in Pfarrkirchen unterstützt.
Auch beim Hauptereignis um den „Jubiläumspreis des Bayerischen Ministerpräsidenten“ hatten die Minitraber noch einmal eine herausgehobene Rolle, durften sie doch die Parade anführen, der sich dann die neun Teilnehmer des mit 7.000 Euro dotierten Standardrennens dem Publikum präsentierten. Das Hauptrennen sicherte sich der in Straubing bislang ungeschlagenen Hengst Tyron Hill mit Josef Sparber. Für Besitzer Rolf Dürr gab es aus den Händen von Staatsminister Christian Bernreiter den Ehrenpokal des Bayerischen Ministerpräsidenten.
Viele lobende Worte hatte Bernreiter für den Jubiläumsverein. „Bayern ist stolz auf diesen Verein“, sagte Bernreiter und erinnerte an die Bedeutung von Pferdezucht und Pferdesport in Bayern. „Gerade im Gäuboden hat das Pferd als Arbeitstier und mittlerweile im Freizeitsektor eine besondere Bedeutung“, sagte der Minister im Gespräch mit Moderator Hartwig Thöne. Er schwärmte auch vom „tollen Feeling live auf der Bahn“, was sicherlich auch daran lag, dass er nach den Rennen an den Auszahlschalter gehen konnte: „Ich habe auf die Expertentipps gehört!“
Foto: Facebook Trabrennbahn Straubing
Oberbürgermeister Markus Pannermayr dankte dem Rennverein, der es auch im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld heute noch ermögliche, Rennsport in Straubing zu erleben. Der Verein habe immer wieder die Zeichen der Zeit erkannt und sich gerade in der jüngeren Vergangenheit auf neue Entwicklungen eingestellt. Auch die unterschiedlichen politischen Ebenen müssen ihren Beitrag leisten.
„Wir sind als Kommune enger Begleiter des Rennvereins, aber wir brauchen schon auch die richtigen Rahmenbedingungen von Landes- und Bundesebene." Pannermayr unterstrich im Interview auch die überregionale Bedeutung der Rennbahn als internationaler Werbeträger. „Wenn man bedenkt, wieviel man oft investieren muss, um überregional Aufmerksamkeit zu erhalten, dann sollte man das nicht unterschätzen.“
Ein kleines Geburtstagsgeschenk machen in diesem Jahr die Straubinger Volksfestwirte dem Trabrennverein, haben sie doch das Motiv ihres diesjährigen Volksfestkruges dem Rennverein gewidmet. Festwirtesprecher Martin Lechner hatte auch eines der 1000 Exemplare dabei und zeigte ihn schon mal den Rennvereinsverantwortlichen – nahm ihn dann aber wieder mit, denn offiziell gibt es diesen erst am kommenden Samstag bei der Präsentation auf dem Straubinger Stadtplatz.
Lechner erinnerte aber an die enge Verbindung zwischen Volksfest und Rennbahn: „Das Rennen Nr. 4 war über viele Jahrzehnte fester Bestandteil des Volksfestprogramms.“
Unter den zahlreichen Besuchern fanden sich auch viele ehemalige Besitzer und Aktive, die ihrer alten Leidenschaft der Pferderennen wieder nachkommen konnten. Und selbst die Freunde des Galopprennsports fanden zum Jubiläumsrenntag auf die Straubinger Trabrennbahn: Der Galoppclub Süddeutschland war mit knapp 20 Gästen zu Gast und neben einer Siegerehrung gab es auch noch eine ausgiebige Führung durch das Stallgelände.
Foto: Facebook Trabrennbahn Straubing
Nach einem PMU-Mittagsrenntag am Mittwoch, 10. Mai, ab 11.30 Uhr mit vier Rennen, die auch nach Frankreich und den internationalen Wettmarkt übertragen werden, geht es am Samstag, 20. Mai, mit dem nächsten Jubiläumsrenntag weiter. Um 13 Uhr startet der „150 Jahre ZTV Straubing – LOTTO Bayern-Jubiläumsrenntag. Und wie es sich für einen LOTTO-Renntag gehört, gibt es einen lukrativen Jackpot in der V6-Wette von über 4.000 Euro, nachdem am Sonntag bereits nach dem dritten Rennen kein Wetter mehr im Spiel war.
