Und wieder: Vive la France!
25. Mai 2025

Nach den Vorläufen zum 73. Elitloppet keimten bei den Schweden berechtigte Hoffnungen auf, ihr bedeutendes International nach drei französischen Triumphen durch Etonnant, Hohneck und Horsy Dream endlich zurückzuerobern.

Heat 1 dominierte Mellby Jinx, nachdem er das Startduell gegen Etonnant für sich entschieden hatte, was Anthony Barrier nicht davon abhielt, schon nach 100 Metern wieder nach außen zu scheren und Francesco Zet seinen Rücken zu bieten.

Damit fand A Fair Day die Traumlage im Fahrwasser von Mellby Jinx, während sich Go On Boy im dritten Pärchen außen an Francesco Zet orientierte. Das frühe Aus für Etonnant war vorprogrammiert, Örjan Kihlström musste mit dem 21:10-Favoriten im Schlussbogen früher gehen, als ihm recht war.

Francesco Zet kam nicht in die Nähe von Mellby Jinx, der in 1:08,8/1609 Meter alles unter Kontrolle hatte, vermochte auch den innen tapfer kämpfenden A Fair Day nicht zu stellen und musste am Ende sogar noch den weit außen prächtig spurtenden Go On Boy vor sich anerkennen, rettete sich als Vierter vor Charron aber noch ins Finale.

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Foto: Facebook Solvalla

Keine Szene hatte der mit einer fünffachen Serie und entsprechenden Vorschusslorbeeren angereiste Kanadier Logan Park, der hinter dem ausgepumpten Etonnant und dem ebenfalls blassen Always EK Letzter wurde.

Ergebnis: https://sportapp.travsport.se/race/raceday/ts609895/results/6

Video: https://www.youtube.com/watch?v=e6p-ItIZ3gw

Im 2. Vorlauf, der mit 1:10,1 ein ganzes Stück ruhiger war, belegten die Einheimischen sogar die Plätze eins und zwei. Don Fanucci Zet musste zu Beginn lediglich die harte Attacke von Mellby Knekt abwehren, blieb in der Folge aber unbelästigt und bis zur Linie souverän.

27:10-Favorit Bourps Artur, von Daniel Wäjersten in der letzten Kurve aus dem Windschatten von Mellby Knekt gebracht, lief noch gut auf und verwies Hohneck, der innen nicht mit letzter Konsequenz durchzog, sowie den Finnen Massimo Hoist, der als letzter ins Starterfeld gerutscht war, auf die Ränge drei und vier.

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Foto: Facebook Solvalla

Hussard du Landret versprang seine Finalchancen nach 500 Metern und schied als Fünfter vor dem farblosen Australier The Locomotive und Hooker Berry, dessen Restmoral nicht mehr für solche Wettkämpfe ausreicht, unglücklich aus.

Ergebnis: https://sportapp.travsport.se/race/raceday/ts609895/results/7

Video: https://www.youtube.com/watch?v=pBWJaxcfWgo

Nach dem Geschmack der Schweden hätte sich das mit 10.150.000 Kronen, umgerechnet rund 935.000 Euro, dotierte Finale zu einem Duell ihrer Trainer-Giganten Daniel Redén und Daniel Wäjersten entwickeln können, hatten beide doch jeweils zwei Pferde in den Endlauf gebracht.

Die Wetter, vor allem die französischen, hatten eine andere Idee und kürten Go On Boy etwas überraschend um 33:10-Favoriten. Übernommen hatte sich der Elitloppet-Zweite der 2023er Auflage im Qualifier keinesfalls.

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Foto: Facebook Solvalla

Mit 60 km/h donnerten die beiden Vorlaufsieger Mellby Jinx und Don Fanucci Zet in den ersten Bogen, wo Paul Philippe Ploquin ein Einsehen hatte und den Neunjährigen zurücknahm. Hinter dem Duo hatte Gabriele Gelormini zunächst Mühe, Hohneck auf den Beinen zu halten, wechselte jedoch, als die 7er Pace vor den Zuschauern leicht abflaute, optimistisch in die zweite Spur, womit er Borups Victory Deckung gab.

An jenem orientierte sich Romain Derieux mit Go On Boy, der im zweiten Bogen den ohnehin schon in dritter Spur hängenden Francesco Zet noch weiter nach außen drängte (10.000 Kronen Geldbuße). Nur durch dieses Manöver vermochte sich der hellwache Ploquin mit Don Fanucci Zet 600 Meter vor dem Ziel hinter dem erste Notsignale sendenden Mellby Jinx zu befreien.

Wenig später war es um den Piloten geschehen. Hohneck und Borups Victory zogen als erste vorbei, doch setzten Don Fanucci Zet und Go On Boy entschlossen nach. Hohneck bog noch mit der Führung um die letzte Ecke, doch folgte nun die große Show von Go On Boy, den Romain Derieux auf den finalen 200 Metern nur aus der Hand laufen ließ und dennoch drei Längen Vorsprung herausholte.

Goonboy angriff

Go On Boy tritt außen an (Foto: Facebook Travronden)

Gabriele Gelormini wollte mit Hohneck, dem 23er Sieger, zumindest den Ehrenplatz verteidigen und finishte wie ein Derwisch, vergaß darob aber offenbar, wo er sich befand und wurde nach dem Rennen von der Rennleitung mit 50.000 Kronen (rund 4.600 Euro) kräftig zur Kasse gebeten. Zum Dessert gab es noch ein dreitägiges Fahrverbot.

Gebracht hat es nichts, denn kurz vor der Linie war Don Fanucci Zet, hinter dem Paul Philippe Ploquin das Vertrauen von Daniel Redén vollauf rechtfertigte, zur Stelle und vorbei. 

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Auf Rang vier - noch vor dem müden Borups Victory - wuchs Publikumsliebling A Fair Day, mit dem Oscar Ginman innen jeden Meter Boden gespart hatte, wieder einmal über sich hinaus und bescherte Elisabeth Almheden, die in Kalmar gerade einmal vier Pferde betreut, einen tollen Erfolg.

Ergebnis: https://sportapp.travsport.se/race/raceday/ts578888/results/11

Video: https://www.youtube.com/watch?v=PLGrIBUJ_0g

Goonboy ziel

Foto: Facebook Travronden

Mit 1:08,4/1609 Meter trabte Go On Boy die zweitschnellste Siegerzeit in der Geschichte des Elitloppets, verfehlte den Rennrekord von Horsy Dream (1:08,0) aus dem Vorjahr aber doch deutlich.

Für Romain Derieux (41) war es der zweite Treffer bei der inoffiziellen WM der Sprinter, die er bereits 2019 mit Dijon, damals wegen erheblicher Gangartschwächen nicht unumstritten, gewonnen hatte.

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Foto: Facebook Solvalla

Es wurde also wieder nichts mit dem ersehnten schwedischen Triumph im Elitloppet. Die Franzosen okkupierten nunmehr zum vierten Mal in Folge Solvalla. Auf Seiten der Fahrer gab es sogar eine französische Dreierwette.

Die letzte Nation, die eine vierfache Serie schaffte, waren die USA, die in den Jahren 1988 bis 1991 mit Mack Lobell (2 x), Napoletano und Peace Corps abräumten. Die Franzosen schafften das Kunststück bereits in den Jahren 1980 bis 1983 durch Idéal du Gazeau (2 x), Jorky und Ianthin.

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Foto: Facebook Solvalla

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