Zwei Gruppe-I-Rennen, die beide zum UET Elite Circuit gehören, in zwei verschiedenen Ländern an einem Tag zu gewinnen, ist schon eine besondere Kunst und zweifellos auch eine logistische Herausforderung.
Um 16:07 Uhr startete im südfinnischen Kouvola, auf halber Strecke zwischen Helsinki und Tampere gelegen, der Kymi Grand Prix (150.000 Euro), den - wie im Vorjahr - Daniel Wäjersten mit dem 15:10-Favoriten Borups Victory nach einer harten Eröffnung gegen Holcombe Zet letztlich mühelos auf seine Kappe brachte.
Mit 1:10,5/2100 Meter egalisierte der Googoo-Gaagaa-Sohn den 2023 von Etonnat aufgestellten Rennrekord und wies Lokalmatador Massimo Hoist (Tannu Torvinen) und Banderas Bi (Alessandro Gocciadoro) in die Schranken.
Ergebnis: https://www.veikkaus.fi/fi/toto?date=2025-06-14&track=K&form=competition-results&race=10
Video: https://www.youtube.com/watch?v=yu-vil8AdXs
Danach war Eile geboten, denn der extra gecharterte Learjet wartete, um Daniel Wäjersten, Björn Goop, Rikard Skoglund, Alessandro Gocciadoro und Santtu Raitala ins rund 800 Kilometer weiter nördlich gelegene Boden zu fliegen, wo unter Schwedens Mitternachtssonne die V75 ausgetragen wurde.
Ihre ersten in Boden geplanten Fahrten verpasste Teil der prominenten Reisegruppe, aber pünktlich zum V75-Auftakt um 20:30 Uhr saßen Wäjersten & Co. wieder im Sulky.
Dass Daniel Wäjersten, Schwedens Trainer des Jahres 2024, dann auch den Norrbottens Stora Pris (1.810.000 Kronen), der um 22:46 Uhr ohne Flutlicht auskam, gewinnen würde, war weitaus weniger zu erwarten als der Triumph am Nachmittag in Kouvala.
Zumal sich der 35-Jährige aus Bergsåker mit Deutschlands Rekordhalter Gio Cash bis dato noch nicht recht angefreundet hatte. Nach der blassen Vorstellung am 10. Mai in der Gulddivision von Umåker ließ man Solvalla, wo Gio Cash 2024 mit seinem 1:08,7-Run im Vorlauf des Sweden Cups noch für Furore gesorgt hat, komplett aus und nutzt stattdessen die Zeit zu einem "Restart".
In Boden spielte der Schützling von Karel Gerrits Stall Carpe Diem dann schon gleich mal seinen gefürchteten Antritt aus und übernahm von der 5 ohne große Gegenwehr von Dolce Viky das Kommando, wogegen sich Örjan Kihlström mit dem favorisierten Don Fanucci Zet (8) ans Ende des Feldes verkrümelte.
Sogleich drosselte Daniel Wäjersten die Fahrt und ließ High On Pepper neben sich aufziehen. Neben Dolce Viky schob sich der nach dem Elitloppet in Schweden verbliebene Australier The Locomotive, der Working Class Hero und Don Fanucci Zet in seinem Fahrwasser wusste.
Im vorletzten Bogen flüchtete sich High On Pepper, der als Speedpferd in der Todesspur denkbar ungünstig aufgehoben war, in eine Galoppade, worauf The Locomotive die Nase im Wind hatte und nur noch bis zum 500-Meter-Pfosten mithielt, wo ihn der vehement angreifende Working Class Hero umkurvte und auch Don Fanucci Zet mit nach vorne zog.
Daniel Wäjersten hatte jedoch beim Zwischenkilometer in 1:11,7 wertvolle Rerserven angespart, die er jetzt ausspielte und die letzte Halbe in 1:07,1 runterdonnerte. Dass Don Fanucci Zet auf den letzten 250 Metern, die sicher noch schneller waren, bis auf eine halbe Länge an Gio Cash heranspurtete, verdiente trotz der Niederlage allergrößte Hochachtung.
Dennoch endete die Serie von Daniel Redén und Örjan Kihlström, die den Norrbottens Stora Pris bis zum Vorjahr drei bzw. sogar vier Mal in Serie gewannen. Dafür behielt Francesco Zet den Rennrekord (1:10,7/2140 Meter), den Gio Cash um eine Zehntelsekunde verpasste.
Alessandro Gocciadoro machte mit Dolce Viky seinen zweiten Rang drei auf Gruppe-I-Ebene an diesem Samstag perfekt und ließ Working Class Hero, der seine Attacke nicht durchstand, sowie Idomenio Sisu am Ende noch deutlich hinter sich.
Mit frischen 91.000 Euro auf dem Konto nähert sich Gio Cash nun langsam der halben Million.
Ergebnis: https://sportapp.travsport.se/race/raceday/ts609945/results/12