Unter keinem glücklichen Stern stand der International Trot 2025 (1 Mio. US-$) am Samstagnachmittag für die Pferde mit deutschem Hintergrund.
Roger Wittmanns Idéal Ligneries war bereits vor Ort, lahmte jedoch in New York, wurde vorzeitig gestrichen und durfte unverrichteter Dinge wieder nach Frankreich zurückfliegen.
Gio Cash, der zwar in holländischem Besitz mit schwedischem Trainer antrat, als deutsches Zuchtprodukt aber unter schwarz-rot-goldener Flagge lief, kam auf der kurzen Startgeraden von der 3 nicht am kanadischen Blitzstarter Lexus Cody vorbei, der von der Pole Position die schnelleren Beine besaß.
Daniel Wäjersten brach seine Bemühungen rasch ab und parkte Gio Cash bereits im ersten Bogen hinter Lexus Cody ein, eine vernünftige, aber auch riskante taktische Entscheidung, die Folgen haben sollte.
Denn während Yannick Gingras mit dem Piloten nun Tempo herausnahm, rückte der zunächst in dritter Spur hängende Double Deceiver (Öjran Kihlström) nach einer knappen Runde an dessen Seite, neben Gio Cash schob sich Aetos Kronos (Dexter Dunn).
Es kam, wie es kommen musste. Lexus Cody, der als frischer Maple-Leaf-Trot-Sieger in 1:07,9 in Topform angetreten war, spielte im Finish all seine gesparten Reserven aus. Der harte Double Receiver ließ sich jedoch nicht ganz abschütteln und verhaftete den bedauernwerten Daniel Wäjersten mit Gio Cash an der Innenkante.
Für den deutschen Rekordhalter kam kurz vor Schluss das bittere Ende, als weit außen Italiens Diva Ek (Alessandro Gocciadoro) und Norwegens Powwow (Björn Goop) heranflogen und Gio Cash (1:12,1) das zweite Geld entrissen. 90.000 US-$, knapp 80.000 Euro, waren der Trost.
Lexus Cody, ein siebenjähriger Archangel-Wallach aus einer Ken-Warkentin-Stute, dessen Trainer Ron Burke auch Mitbesitzer ist, trabte über 1 1/4-Meilen (2011) Meter 2:24,4 (= 1:11,8) und verfehlte den Rennrekord von Twister Bi (1:10,7) aus dem Jahr 2017 taktikbedingt deutlich.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=QYq5i3g4ncE
Auf ein seltenes Double kann nun Yannick Gingras blicken, der ein Jahr nach dem Hambletonian-Triumph mit Karl auch das zweite Millionen-Rennen für die trabende Fraktion gewann und bei der Siegerehrung verriet, nun von einer Einladung für Lexus Cody zum Elitloppet 2026 zu träumen.
Nach Tie Silk (1962), Armbro Flight (1966) und Fresh Yankee (1970), in einer Zeit, als der International Trot noch auf dem legendären Roosevelt Raceway ausgetragen wurde, war Lexus Cody erst der vierte Sieger aus kanadischer Zucht. Er sorgte seit der Wiedergeburt des Klassikers vor zehn Jahren für den dritten Erfolg des Team America, dem sieben Siege europäisch gezogener Pferde gegenüber stehen.