(dk) Es werden vermutlich viele aus dem schwarz-rot-goldenen Umfeld gewesen sein, die Trogir und Michael Nimczyk bei ihrem Auftritt am Freitag in Vincennes nicht zuletzt deshalb besonders die Daumen gedrückt haben, weil der Champion sich zu seinem 39. Geburtstag mit einem Sieg gewiss selbst das schönste Geschenk hätte machen können.
Am Ende war es mit Andrea Guzzinati und Etranger Joyeus - zu deutsch: "fröhliche Fremde" - aber ein anderer Auswärtiger, der den Sieg mit nach Hause nehmen konnte.
Der deutsche Goldhelm musste am Anfang schon einiges investieren, bis er nach einer Eröffnung in 1:05,7 Nectar Occagnes (Mathieu Mottier) das Kommando abnehmen konnte, und so hielt er in der Senke nicht gleich wieder dagegen, als Andrea Guzzinati mit dem anfangs in dritter Spur hängen gebliebenen Traders-Sohn das Gaspedal durchdrückte.
Die Schlüsselszenen, die über Sieg und Niederlage entschieden, ereigneten sich aber erst später: zum einen am Übergang von der großen auf die kleine Bahn, wo der bis dahin arg beanspruchte Elon Mail (Alexandre Abrivard) an der Seite des Piloten Notsignale sendete und auf dem Rückzug in den "Tanzbereich" des dahinterliegenden Trogir geriet, was diesen nach kurzem "Kuscheln" gut zwei Längen auf den Piloten kostete.
Zum anderen an der letzten Ecke, wo der Tippel-Tom-Vertreter noch einmal kurz aufgehalten wurde, als Eguardor (Gabi Gelormini), der 500 Meter vor dem Ziel den Platz von Elon Mail eingenommen hatte, an zweiter Stelle zunächst nach innen in seine Spur sprang.
Das geschah just in dem Moment, wo Andrea Guzzinati abfuhr und bereits rund fünf Längen Vorsprung herausgearbeitet hat, bevor Trogir freies Schussfeld bekommt. Der 26:10-Favorit machte zwar bei 1:10er Tempo daraufhin noch einmal mehr als die Hälfte seines Rückstands auf den Piloten wett, gefährden konnte er den 1:11,6/2.100 m vorlegenden Wallach freilich so nicht mehr.
Knapp zwei Längen hinter dem bei 93:10 als drittstärkste Kraft des Wettmarktes angetretenen Franco-Italiener kam Trogir, den Michael Nimczyk anders als beim Debakel im Bild-Pokal mit Rundum-Beschlag aufgeboten hatte, damit auch bei seinem zweiten Auftritt im "Temple du trot" auf dem Ehrenplatz ein, der diesmal 10.250 € wert war.
Mit dem gleichen Abstand hielt er Dietmar Thelens und Trotting Affairs Easy Company (Francois Lagadeuc) auf Distanz, der eine langgezogene Schlussattacke aus hinteren Regionen sehr gut durchstand und 5.740 € auf das Besitzerkonto einzahlte.
Ergebnis und Video: https://www.letrot.com/courses/2025-05-16/7500/3