Der Große Untersteiner-Preis
05. Oktober 2025

(hamburgtrab.de/cb) Die Sonne strahlte vom Hamburger Himmel, und damit war dann tatsächlich alles angerichtet für den Renntag des Jahres in Bahrenfeld rund um den Großen Preis von Deutschland. Acht Rennen standen auf einer exquisiten Tageskarte, ein Höhepunkt jagte den anderen, so dass Kurzweil ebenso Trumpf war Trabrennsport der Extraklasse internationaler Prägung.

Dass es kein normaler Renntag war, wurde schon bei der Fahrerpräsentation klar, die nach dem 1. Rennen stattfand. Die Versammelten, angeführt vom „Iceman“ Örjan Kihlström, verkörperten europäische Klasse und erfreuten sich des Applauses des zahlreich erschienenen Publikums. Auch ansonsten gab es im Rahmen Großes mitzuerleben: Etwa die Verabschiedung des 8,5-Trabers Oscar L.A.

Auch wenn der Große Preis von Deutschland einmal mehr ein Untersteiner-Festival war, so drückte doch Deutschlands Champion dem Grand-Prix-Tag seinen Stempel auf, denn Michael Nimczyk gewann exakt die Hälfte aller Rennen.

Den V6-Gewinn teilten sich zwei Gewinner und konnten mit je 12.307,70 EUR den Heimweg antreten.

Natürlich Untersteiner

Start-Ziel machte Johan Untersteiner keine Gefangenen in der „Männer-Abteilung“ des Großen Preises von Deutschland. Stens Rubin lief sein Tempo an der Spitze durch und löste sich gar im Einlauf von der chancenlosen Konkurrenz. Der konsequent innen gehaltene Brothers in Arms schnappte sich das zweite Geld, während Nelson Greenwood ebenfalls vom Rennen innen hinter dem späteren Sieger profitierte.

Vierter wurde Aladin, der ebenso wenig vom Rennglück begünstigt war wie Derbysieger Summermusic’night S. Der dänische Derbysieger Icebreaker musste nach Zwischenspurt am Ende kleinere Brötchen backen, denn die Außenspur war dann doch nicht nach seinem Geschmack, was auch für Eldorado Jet zutraf, während Kevin Prince, Novato und Crown Fehlern zum Opfer fielen.

Bei der Siegerehrung erhielt der strahlende Johan Untersteiner das nun schon obligatorische Siegerbier überreicht, das er sich schmecken ließ. Die ungemeine Startschnelligkeit machte Untersteiner dann im Interview auch als Hauptgrund für den Triumph aus, denn die Gegner hatten am Rennverlauf zu knabbern, während Stens Rubin vorn sich alles nach Belieben einteilen konnte, um letztlich überlegen in 12,2 zum Zug zu kommen. Die Dreierwette zahlte lohnende 1.396,5:1.

Viermal der Goldhelm

Einen mörderischen Schlussakkord bot Jimmy Ferro BR im Alsterpreis, der vom Ende des Feldes ausgangs des Schlussbogens ganz außen ansetzen musste und in der Distanz förmlich Flügel bekam.

Michael Nimczyk hatte dann sogar Zeit, ins Publikum zu grüßen, denn Jimmy Ferro BR als Sieger in 11,4 war souverän gegen Natorp Bo, der noch anfangs der Zielgeraden wie der Sieger gewirkt hatte und Purple Rain. Letzterer wurde dann von der Rennleitung disqualifiziert, weil er im ersten Bogen Jack entscheidend gestört hatte. So bekam Isla das dritte Platzgeld präsentiert. 

Jimmy Ferro

Nur Fliegen ist schöner: Jimmy Ferro BR (Foto: Uwe Stelling)

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Eine Überprüfung stand vor der Siegerehrung zum Stutenlauf im Großen Preis von Deutschland an. Cosmea unterlag nach Fotofinish Nortolanda, doch diese hatte im Einlauf die Fahrspur nach außen verändert, was von der Rennleitung als rennentscheidend gewertet wurde, da im Ziel nur Millimeter zwischen den beiden lagen.

Eine allgemein als richtig empfundene Entscheidung, wie nicht nur Siegfahrer Michael Nimczyk mitteilte.

Cosmea

Foto: Uwe Stelling

Der Goldhelm legte nach und gewann das Finale zum Ostsee-Cup mit Velten Riesling. Der in den Endlauf nachgerückte Pellander-Trotter kam auf der letzten Halben so richtig auf Touren und entschied letztlich eine packende Kampfpartie gegen den Trainingsgefährten Klaus von Herten für sich, der gleich das Kommando übernommen hatte und Tempo gebolzt hatte. Auch wenn er nie aufgab, so musste er dann doch Velten Riesling vor sich dulden. Dritter wurde New York Lobell, der außen herum stark ging. 

Den Schlusspunkt unter „seinen“ Tag setzte der deutsche Champion, indem er die Abschlussprüfung gewann. Im „Langen Hamburger“ hatte er mit Villeneuf bald das Kommando abgegeben an den co-favorisierten Falstaff Font, der im Schlussbogen abzufahren schien. Dann aber wendete sich das Blatt, über den Open Stretch kam Villeneuf zurück und packte sich den Pacemaker, der seinerseits den Trainingsgefährten Orange Crush hielt. 

Villeneuf

Villeneuf (Foto: Uwe Stelling)

In der V6-Wette gab es so mit 24.615,40:1 eine fantastische Quote.

Rahmen

Ein Favorit eröffnete den Grand Prix-Tag. Rene Kjaer lenkte den 1,6:1-Brenner Kingston Laser zum Erfolg, musste dabei allerdings ständig durch die Todesspur. Dennoch gelang es den beiden, die führende Beauty Jumeirah in den Griff zu bekommen, obwohl die Stute nie nachgab. Dritter wurde Nelson, der innen jeden Meter sparte, aber am Ende nicht den Vorderen gefährlich werden konnte.

Robbin Bot bot mit Suarez eine sehr gelungene Fahrt. Nachdem er das Kommando erst nicht verteidigen wollte und dann den zweiten Rang ebenso nicht halten konnte, war das Plätzchen innen der Schlüssel zum Erfolg, denn die letztlich hinter ihm platzierten Tanitha und On my way duellierten sich auf der letzten Halben, doch in der Distanz war Suarez auf dem Open Stretch zur Stelle und gewann letztlich noch leicht.

Zur Verabschiedung von Oscar L.A. fuhr im Winnercircle Jaap van Rijn vor mit Grodda Jet. Die Stute hatte in der Vorwoche viel Pech gehabt und dieses Mal das Glück auf ihrer Seite, denn die Hauptgegner schalteten sich durch falsche Schritte selber aus, Thanks im Pass am Start, Spirit of di Masi im Galopp im letzten Bogen. Pedro Beuckenswijk und Pien Starlake sicherten sich die besseren Gelder.

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