++ Herzliche Glückwünsche gehen heute nach Feldkirchen bei Straubing, wo Johann Hollweck seinen 65. Geburtstag feiert ++ ++ Heute: Auftakt der C-Bahn-Saison im Südwesten - Zwei Trabfahren mit je neun Teilnehmern auf der Grasbahn von Zweibrücken - Beginn 15:00 Uhr ++ ++ Heute: V75-Veranstaltung in Jägersro - Zum Auftakt Thomas Freitags Gold Cap BR (Ronja Walter) und Karin Walter-Mommerts Beachcomber (Henriette Larsen) im Paralympiamontén (114.500 Kronen) - Auch Mega Occagnes, Dear P.G. Gar (Stefan Persson), King of the Hill (Dante Kolgjini), Frankie Godiva und Lives Matter (Markus Waldmüller) für KWM - Azzurro (Joakim Lövgren) für Kersten Walter - Axel und Simon Sieberts Major Ass (Rick Ebbinge) in der Silberdivision u.a. gegen Hidalgo Heldia (Conrad Lugauer) - Stall Adamas' Under Armour (Joakim Lövgren) über drei Kilometer mit Doppelzulage - King Schermer mit Michel Rothengatter in der dritten Paralympiatravet-Quali u.a. gegen Ferrari Sisu (Conrad Lugauer) und Bengurion Jet (Alessandro Gocciadoro) - Beginn 14:45 Uhr - Kunigunde (Christian Fiore) für Riccardo Furian und Henry Marc Krüger in Vaggeryd (13:02 Uhr) ++ ++ Heute: Prix de L'Atlantique (200.000 Euro/2150 Meter) in Enghien mit den Elitloppet-Kandidaten Go On Boy und Hohneck gegen Hooker Berry, Emeraude de Bais, Hussard de Landret und Horsy Dream - Startzeit 16:27 Uhr ++ ++ Århus: Thomas Panschow mit den Stolle-Schützlingen Dan CG und Eye Catcher C Erster in 1:15,6/1800 Meter bzw. Fünfter in 1:18,1/2300 Meter ++ ++ Vincennes: Feelders-Stute Icone d'Avenir mit Matthieu Abrivard in einem 59.000er Course C aus zweiter Reihe Sechste in 1:12,8/2100 Meter - Romme: Stall Gesveas Pandroklus Eck mit Jorma Kontio Zweiter in 1:13,2/2140 Meter ++ ++ Sonntag: Volle Karte in Hamburg - Zwölf Prüfungen ab 14:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Bayerisches Großaufgebot beim Saisonsstart in Wels - Andreas Geineder mit Gina CG, Nice Girl Boko und Olivia Venus - Martin Geineder mit Carina Yankee und Malcom Venus - Robert Pletschacher mit Onslow Newport, Lomanova, Stormy Wood, Gamin de Bertrange und Tumble Boy - Christoph Schwarz mit Ultrablue, Genesis, Viking Victory und Magiestraal - Dr. Marie Lindinger mit Inaaya - Christoph Fischer mit Dream of Action - Herbert Plankl mit Lots of Love - Denise Schuch mit Sly und Toma Toma - Tobias Werkstetter mit Enable PePe - Beginn 15:00 Uhr ++
Breeders Crown 2016 - ein Wochenende voller Highlights
27. September 2016

Gesamtrennpreise von über 400.000 Euro lockten Aktive aus ganz Deutschland und dem Ausland - soweit die Pferde deutsch registriert waren - nach Berlin. Bei bestem Spätsommerwetter und entsprechend idealen Bedingungen wurde an zwei Tagen toller Sport geboten!

 

Zweijährige Stuten: Stall Jauß ist gewappnet

BC2016: Mary Ann J

Nach dem überzeugenden Sieg von NYSE im Trial zum Preis des Winterfavoriten sorgte es doch für kurze Verwunderung, dass die Stute nicht den Gang in den Hauptlauf der Breeders Crown antrat, sondern sich stattdessen in einer Entlastung schadlos hielt – ebenso im übrigen wie ihr älterer Vollbruder Nikkei.

Dennoch ging die Krone an den Stall von Züchterin Marion Jauß, denn Mary Ann J, gesteuert vom neuen Stammfahrer Jos Verbeeck, erfüllte die hohen in sie gesetzten Erwartungen voll und ganz und dominierte das Rennen der jüngsten Damen vom Start bis ins Ziel. Dabei steigerte sie sich nach Rang drei in einem Trial zum Jugend-Preis sowie Rang zwei im Hauptlauf, jeweils zur Schwedin On Vogue, konsequent zum heutigen Sieg.

Auf die Zehntelsekunde stellte sie dabei ihre Zeit aus dem Jugend-Preis ein und trabte 15,6 / 1900 Meter, Happy Steel und Tijuana Diamant belegten die Ränge zwei und drei. Knapp über 10.000 Euro war der Sieg wert, rund 16.000 Euro hat die Zweijährige damit bereits zu Buche stehen und schickt sich an, die Nachfolge ihrer Stallgefährtin Gilda Newport als Jahrgangskönigin anzutreten.

 

SELTERS - Rennen BC 2j. Stuten (Hauptlauf)

Dotierung: 21.215 € | Distanz: 1.900 m | Autostart | Startzeit: 15:01 Uhr

1. Mary Ann J Joseph Verbeeck 1.900 m 1:15,6 17
2. Happy Steel Dion P. Tesselaar 1.900 m 1:15,6 81
3. Tijuana Diamant Michael Nimczyk 1.900 m 1:15,7 75
4. Balaine Robin Bakker 1.900 m 1:16,4 90
5. Kiss me Quick Thomas Panschow 1.900 m 1:16,7 695
6. Only You Thomas Kornau 1.900 m 1:17,1 524
7. Impressive Lady Thorsten Tietz 1.900 m 1:17,2 51
8. Norah As Thomas H. Kooyman 1.900 m 1:19,0 117
Pearl Stardust Robbin Bot 1.900 m agh. 359
Letizia May Dennis Spangenberg 1.900 m dis.r. 80
Nichtstarter: Nr. 11 Hayley Scott (Attest)
 
Einlauf: 5-1-10 Richterspruch: Kampf / KK - ½ - 6 - 3 - 4
Sieg: 17:10 --- Place: 12-19:10 --- ZW: 105:10 --- DW: 656:10

 

BC2016: Broadwell

Zweijährige Hengste/Wallache: Broadwell bleibt ungefährdet

Der 160.000 Euro-Jährling Broadwell eilt weiter von Sieg zu Sieg. Nach dem Auktionsrennen und dem Jugend-Preis wurde auch die Breeders Crown eine sichere Beute des Hengstes, der aktuell unter seinen Altersgefährten keine Konkurrenz fürchten muss.

Stall Jauß hat jedoch auch hier ein heißes Eisen im Feuer, der zweitplatzierte Portland meldete Ansprüche auf den Status des Kronprinzen an und könnte zur Stelle sein, falls Broadwell seine überragende Zweijährigen-Form nicht über den Winter retten kann – was man dem Modellathleten freilich weder wünschen würde noch es zu erwarten wäre.

Der von Jens Janssen gezüchtete Broadwell gewann in neuer persönlicher Bestzeit von 14,9 / 1900 Meter Autostart und strich rund 13.000 Euro ein, was sein Konto auf knapp 50.000 Euro nach drei Starts und ebenso vielen Siegen anwachsen lässt. Hinter Portland kam TomNJerry Diamant auf den Bronzerang.

 

Preis der Schultheiss-Brauerei BC 2j. H/W (Hauptlauf) / 6.000 Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000 Euro Jackpot / PA / V5-3

Dotierung: 26.519 € | Distanz: 1.900 m | Autostart | Startzeit: 17:41 Uhr

1. Broadwell Robin Bakker 1.900 m 1:14,9 11
2. Portland Joseph Verbeeck 1.900 m 1:15,2 87
3. TomNJerry Diamant Michael Nimczyk 1.900 m 1:15,3 332
4. Ganyboy Robbin Bot 1.900 m 1:15,8 240
5. Napster Thomas Kornau 1.900 m 1:16,2 2286
6. Perfect Hall Kornelius Kluth 1.900 m 1:16,4 569
7. Titan As Heinz Wewering 1.900 m 1:17,1 679
Ginestro S Gerhard Mayr 1.900 m dis.r. 1959
Champlain Maik Esper 1.900 m dis.r. 632
 
Einlauf: 4-3-9 Richterspruch: überlegen / 3 - ½ - 5 - 4 - 1 ½
Sieg: 11:10 --- Place: 11-11:10 --- ZW: 26:10 --- DW: 104:10

 

Dreijährige Stuten: Königin Gilda lässt sich erneut krönen

BC2016: Gilda Newport

Gilda Newport bleibt das Maß aller Dinge im Stutenjahrgang 2013. Nachdem sie zweijährig auch das vermeintlich starke Geschlecht ihrer Altersklasse das Fürchten gelehrt hatte, beschränkte sich die Stute in dieser Saison teils gezwungenermaßen (Geschlechtertrennung in Zirkelrennen und Breeders Crown), teils freiwillig (Stutenderby) darauf, ihre Geschlechtsgenossinnen in die Schranken zu weisen.

Die Dreijährige wiederholte in Berlin ihren Vorjahrestriumph und war damit die einzige erfolgreiche Titelverteidigerin an den beiden Breeders Crown-Renntagen. Damit drückte sie dem Rennen vom Start bis ins Ziel ihren Stempel auf.

In 12,6 / 1900 Meter erzielte Gilda Newport nicht nur eine hervorragende Zeit, sondern natürlich auch eine neue persönliche Bestleistung. Auf den zweiten Platz schob sich die im Stutenderby noch gescheiterte, im St. Leger in Abwesenheit von Gilda Newport aber siegreiche Lesperanza. Dritte wurde die ebenfalls von Peter ter Borgh gezüchtete Gamine Newport.

 

Seepavillon Rheinsberg - Rennen BC 3j. Stuten (Hauptlauf)

Dotierung: 30.984 € | Distanz: 1.900 m | Autostart | Startzeit: 17:14 Uhr

1. Gilda Newport Dion P. Tesselaar 1.900 m 1:12,6 11
2. Lesperanza Christian Lindhardt 1.900 m 1:12,8 37
3. Gamine Newport Michael Nimczyk 1.900 m 1:12,9 144
4. Gaia F Boko Robin Bakker 1.900 m 1:13,3 279
5. Gazell Transs R Thomas H. Kooyman 1.900 m 1:13,4 453
6. Mamma Cass Elliot Joseph Verbeeck 1.900 m 1:13,5 o.W.
7. Tessa Rob T. de Vlieger 1.900 m 1:14,5 665
Chichen Itza Robbin Bot 1.900 m dis.r. 423
Stonewashd Diamant Gerhard Biendl 1.900 m dis.r. 160
Mon Etoile Thorsten Tietz 1.900 m dis.r. 659
Nichtstarter: Nr. 7 Laurea LB (Attest)
 
Einlauf: 5-6-3 Richterspruch: überlegen / 2 ½ - ½ - 4 - ½ - 1
Sieg: 11:10 --- Place: 12-19:10 --- ZW: 34:10 --- DW: 109:10 --- VW: 436:10

 

BC2016: Orlando Jet

Dreijährige Hengste/Wallache: Orlandos Victory

Nachdem sowohl Derbysieger Muscle Scott als auch sein Runner Up Orlando Jet dem St. Leger fern geblieben waren, wurde der Hauptlauf der Breeders Crown zur echten Derbyrevanche. Die Platzierten drei bis fünf aus dem Blauen Band waren ebenfalls mit von der Partie, so dass dieses Rennen ohne Zweifel das sportliche Highlight des Sonntags darstellte. Sportlich war dabei zutiefst bedauerlich, dass Fiobano nach einem Fehlstart Opfer seines Nervenkostüms wurde und beim gültigen Start sofort aus dem Rennen sprang. Am schnellsten war Blackhawk auf den Beinen, der nach seinem verpatzten Derbyvorlauf nicht mehr an den Start gekommen war und sich scheinbar vom Fleck weg wieder ins Gedächtnis bringen wollte. Das flößte auch dem zunächst außen attackierenden Rudi Haller mit Orlando Jet Respekt ein, er brach den Angriff ab und reihte sich hinter dem Führenden ein.

Derbysieger Muscle Scott war damit außen auf sich allein gestellt, erst als er auf der Gegenseite aufrückte, wechselte Orlando Jet als Windbrecher in die zweite Spur und setzte Blackhawk unter Druck. Volle Kraft voraus hieß es im Schlussbogen für Orlando Jet, der seinen Altersgefährten ruckartig enteilte und die gesamte Zielgerade zu seiner via triumphalis gestalten konnte.

Rudi Haller ließ seinem Jubel früh freien Lauf und nicht wenige Beobachter stellten sich die Frage, ob der eigentlich dem St. Leger zugedachte Spruch nicht dieses Jahr lauten müsste: „Das glücklichste Pferd gewinnt das Derby, das beste die Breeders Crown“.

Angesichts der Leistung bescheidene rund 15.000 Euro wart der in sehr starken 12,2 herausgelaufene Sieg von Orlando Jet wert, der nunmehr knapp unter 100.000 Euro auf seinem Konto vorfindet. Sieben Starts, fünf Siege und zwei Ehrenplätze des von Peter Busch gezogenen Hengstes können sich sehen lassen.

Mit Muscle Boy AS und Mr Shorty belegten zwei Pferde die Podestplätze, die sich mit großer Konstanz in die Jahrgangsspitze vorgearbeitet haben. St. Leger-Sieger Zauni wurde noch vor Derbysieger Muscle Scott Vierter.

 

Andy's Diners - Cup BC 3j. H/W (Hauptlauf)

Dotierung: 30.984 € | Distanz: 1.900 m | Autostart | Startzeit: 18:15 Uhr

1. Orlando Jet Rudolf Haller 1.900 m 1:12,2 21
2. Muscle Boy AS Gerhard Mayr 1.900 m 1:12,8 246
3. Mr Shorty Thomas Panschow 1.900 m 1:12,8 154
4. Zauni Michael Nimczyk 1.900 m 1:12,8 114
5. Muscle Scott Robin Bakker 1.900 m 1:13,0 36
6. Agostino Roland Hülskath 1.900 m 1:13,0 395
7. Hofnarr Thomas Kornau 1.900 m 1:13,2 1618
8. Blackhawk Joseph Verbeeck 1.900 m 1:13,2 40
Fiobano Thorsten Tietz 1.900 m dis.r. 56
 
Einlauf: 6-8-7 Richterspruch: überlegen / 6 - ½ - KK - 1 - ½
Sieg: 21:10 --- Place: 13-32:10 --- ZW: 367:10 --- DW: 3.390:10

 

Vierjährige Stuten: Und es war gut

BC2016: C'est bien

Als Siegerin des Stutenderbys und der Derbyrevanche kann man Indira Bo wohl als aktuelle Königin der vierjährigen Stuten ansehen. Doch die inzwischen in Schweden beheimatete Stute reiste nicht zur Breeders Crown in ihr Geburtsland – im Vorjahr hatte sie sich denkbar knapp Flori Dragon geschlagen geben müssen. Doch auch diese blieb diesmal blass und musste mit ansehen, wie sich eine Stute aus der zweiten Reihe in den Vordergrund spielte – und wie!

Als Siegerin einer BC_Entlastung und Dritte des St. Leger 2015 – damals noch nicht nach Geschlechtern getrennt – hatte C’est bien bereits einmal an der erweiterten Jahrgangsspitze angeklopft. Die inzwischen doch nicht mehr so stabilen Kräfteverhältnisse in diesem Jahrgang wurden offensichtlich, als Roland Hülskath (im Vorjahr noch ständiger Partner von Indira Bo) die von ihm trainierte Stute vom Start weg nach vorn scheuchte, jeden Angriffsversuch abblockte und den Gegnerinnen auf der Geraden schlicht davon lief.

Zwar driftete C’est bien dabei deutlich nach außen und konnte keine Stilpunkte sammeln – aber am Ende gewinnt das schnellste Pferd und das war ohne jede Frage die Stute aus dem Stall von Dr. Christian Ziegener, der sich sehr über seinen Heimsieg freute.

In 13,3 / 1900 Meter holte sich C’est bien einen neuen Rekord und auf einen Schlag fast 30.000 Euro, womit sie ihre Gewinnsumme vervierfachte. Ermöglicht wurde dies durch den Umstand, dass bei den vierjährigen Stuten keine Entlastung zustande kam und somit 100% des Jahrgangspools als Dotation in den Hauptlauf flossen. Dass nunmehr zum zweiten Mal in Folge bei den vierjährigen Stuten nur der Hauptlauf zur Austragung kam, stimmt nachdenklich. Die anstrengende Derbysaison hinterlässt nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite Spuren. Dass die von Kirsten Hansen gezogene C’est bien überhaupt erst ihr neuntes Rennen bestritt, ist dabei mehr als eine Randnotiz.

 

Alter Krug Dahlem - Rennen BC 4j. Stuten (Hauptlauf)

Dotierung: 58.152 € | Distanz: 1.900 m | Autostart | Startzeit: 15:56 Uhr

1. C'est bien Roland Hülskath 1.900 m 1:13,1 32
2. Bellevue Thorsten Tietz 1.900 m 1:13,5 99
3. Fräulein Butcher Robbin Bot 1.900 m 1:13,6 538
4. Pompano Euphoria Rudolf Haller 1.900 m 1:13,8 260
5. Robinia Diamant Gerhard Biendl 1.900 m 1:13,8 182
6. Terrific Pick Heinz Wewering 1.900 m 1:14,1 88
7. Ivy Corner Joseph Verbeeck 1.900 m 1:14,2 138
8. Nothing Else Christoph Fischer 1.900 m 1:14,2 78
9. Replay Diamant Michael Nimczyk 1.900 m 1:14,6 109
10. Beltaine Reinier Feelders 1.900 m 1:16,1 1352
Fantasia Newport Jesse D. ter Borgh 1.900 m dis.RL 4 197
Flori Dragon Robin Bakker 1.900 m dis.bl. 24
 
Einlauf: 7-1-9 Richterspruch: überlegen / 4 - 1 - 1 ½ -KK - 2
Sieg: 32:10 --- Place: 22-33:10 --- ZW: 345:10 --- VW: JP=7.406

 

BC2016: Adriano BR

Vierjährige Hengste/Wallache: Cash nach Dänemark

10:10. Das war die Siegquote, die Cash Hanover seinen Anhängern im Falle seiner Titelverteidigung in seiner alten Berliner Heimat beschert hätte. Keine Rendite bei vollem Risiko – selbst in Zeiten von Negativzinsen konnte das nicht aufgehen. Kein Cash für die Wetter, kein Cash für das Team. Wie schon in der Derbywoche, als er Revanche für das verlorene Finale 2015 nehmen wollte oder sollte, strich der Hengst im Schlussbogen die Segel. Zwei Erfolge in Alltagsrennen davor und danach zeigten, dass Cash eigentlich fit and well ist, der Ausfall in der Derbyrevanche war zudem einer gesundheitlichen Unpässlichkeit geschuldet. Woran es diesmal lag, wusste das Team auch nach dem Rennen nicht. Gerüchte, Cash sei schlecht gereist und habe kaum gefressen, machten die Runde und befeuerten die Frage, ob er dann zum Schutz der Wetter nicht „ohne Wetten“ hätte starten sollen. Im Nachgang wollte Michael Nimczyk davon nichts wissen, Cash sei nicht schlecht gereist. Das Team vermute eine Aversion gegen seine einstige Heimat. Angesichts der Tatsache, dass der Hengst hier seine größten Erfolge gefeiert hat, ist dies den neutralen Beobachtern freilich schwer vermittelbar. Cash Hanover wird sich im Großen Preis von Deutschland in Hamburg daran messen lassen müssen.

In der Derbyrevanche war Halva von Haithabu wie Phönix aus der Asche zurück in die Jahrgangsspitze geflogen und hatte auch danach noch überzeugende Leistungen gezeigt – diesmal konnte er die entstandene Lücke nicht ausfüllen. Aufgrund einer Schutzsperre wegen eines aus Belgien gemeldeten Dopingfalles fehlte die Startberechtigung.

Aufgefüllt wurde die Lücke von einem Gast aus Skandinavien. Dänemark ist die neue Heimat von Adriano BR, der dreijährig schon zur erweiterten Jahrgangsspitze vor dem Derby zählte und in selbigem an Galoppanden in Vor- und Trostlauf scheiterte. In diesem Jahr läuft es deutlich besser beim Adrian Chip-Sohn, vier Siege standen bereits zu Buche, mit 90:10 war er sogar zweiter „Favorit“ hinter Cash Hanover.

Napa Valley bestimmte das Rennen vom Start weg, auf der Tribünengeraden testete Nicolaj Andersen mit Adriano BR nur kurz an, begnügte sich dann aber mit der Rolle des Verfolgers an der Innenkante. Die entscheidende Attacke folgte erst eine halbe Runde später, die den Hengst schnell auf die Siegerstraße führte. Goodspeed machte seinem Namen alle Ehre und spurtete als längster Außenseiter auf den Ehrenplatz vor Napa Valley.

Rund 20.000 Euro wandern auf das Konto des „Stald Chili Aps“, womit der Vierjährige seine Lebensgewinnsumme mehr als verdoppelte. 13,3 / 1900 Meter bedeuteten neuen Lebensrekord für den von Bernhard Rosengarten gezüchteten Hengst.

 

Kuhhorst - Preis BC 4j. H/W (Hauptlauf)

Dotierung: 40.706 € | Distanz: 1.900 m | Autostart | Startzeit: 15:29 Uhr

1. Adriano BR Nicolaj Andersen 1.900 m 1:13,3 90
2. Goodspeed Thomas Panschow 1.900 m 1:13,5 406
3. Napa Valley Cees F. Kamminga 1.900 m 1:13,7 182
4. Peron Viking Josef Franzl 1.900 m 1:13,9 251
5. Rainbow Diamant Heinz Wewering 1.900 m 1:14,1 132
6. Cash Hanover Michael Nimczyk 1.900 m 1:14,6 10
7. Falcon Dragon Robbin Bot 1.900 m 1:15,0 96
Tokay Thorsten Tietz 1.900 m dis.r. 140
Nichtstarter: Nr. 4 Halva von Haithabu (nicht startberechtigt)
 
Einlauf: 5-7-6 Richterspruch: leicht 7 1 ½ - 2 - 1 ½ - 2 - 5
Sieg: 90:10 --- Place: 63-100:10 --- ZW: 2.101:10 --- DW: 8.447:10

 

Fünf- bis siebenjährige Stuten: Stacelita zur dritten Krone

BC2016: Stacelita

Zwei- und dreijährig hatte Stacelita sich bereits die Krone aufsetzen dürfen, im Vorjahr musste sie nur Emma di Quattro vor sich anerkennen. Ihre Vorliebe für die Mariendorfer Piste und diese Rennserie durfte die Stute aus dem Stall Germania nun wieder unter Beweis stellen – was angesichts erst eines Starts in diesem Jahr zwar nicht völlig aus der Welt, aber dennoch etwas überraschend war.

Josef Franzl gab nach dem Rennen denn auch zu Protokoll, dass er mit nur einem Start „im Bauch“ im Rennen natürlich defensiv vorgehen musste. Seine Begeisterung über die Reaktion seiner Stute, als er sie schließlich zum Angriff führte, war unübersehbar.

Mit knapp 100.000 Euro Gewinnsumme im Gepäck war die aus der Dubois-Zucht stammende Stacelita nach Berlin gereist, etwas über 30.000 Euro kamen hinzu. Mit 13,6 / 1900 Meter ging es dabei vergleichsweise gemächlich zu. Platz zwei ging an Abasi, die in Sachen Berlin- und Breeders Crown-Liebe der Siegerin nur wenig nachsteht.

 

Breeders Crown für 5- bis 7-jährige Stuten (Hauptlauf)

Dotierung: 63.898 € | Distanz: 1.900 m | Autostart | Startzeit: 15:42 Uhr

1. Stacelita Josef Franzl 1.900 m 1:13,6 74
2. Abasi Gerhard Mayr 1.900 m 1:13,8 58
3. Lady Deluxe Robbin Bot 1.900 m 1:13,8 300
4. Ontheway Diamant Michael Nimczyk 1.900 m 1:14,0 55
5. Pocahontas Diamant Gerhard Biendl 1.900 m 1:14,1 108
6. Sarina Roland Hülskath 1.900 m 1:14,3 143
7. Pippilotta Diamant Christoph Fischer 1.900 m 1:14,4 125
8. Kitty Hawk Detlef Fleischer 1.900 m 1:18,1 25
Vicky Corner Thorsten Tietz 1.900 m dis.r. 40
Nichtstarter: Nr. 5 Pippa Barosso (Ph.Billard keine gültige Lizenz)
 
Einlauf: 2-7-4 Richterspruch: leicht / 2 - K - 1 ½ - ½ - 2 ½
Sieg: 74:10 --- Place: 24-31:10 --- ZW: 312:10 --- VW: 42.694:10

 

BC2016: Fridericus

Fünf- bis siebenjährige Hengste/Wallache: Fridericus zum Bahnrekord

Im Vorjahr hatte Fridericus in einer Breeders Crown-Entlastung seine Abschiedsvorstellung gegeben, ein Jahr später kehrte er triumphal zurück und holte sich seine zweite Krone nach dem Sieg 2014. In Schweden hatte er zwischenzeitlich einige starke Leistungen gezeigt, im Frühjahr bei zwei Siegen im Rahmen der V75 allein fast 37.000 Euro verdient. Dabei steht der Wallach weiterhin im Besitz seiner Züchter, des Ehepaares Kleemann. Deren Stall Preußen hat in Fridericus sein aktuelles Aushängeschild.

Aus sportlicher Sicht zu bedauern war das Fehlen von Indigious. Nach Bekanntwerden der Dopingfälle im Stall Souloy wurden die nicht betroffenen Pferde auf die Trainingsliste von Souloys Schwager Philippe Billard gesetzt – am Freitag Abend, nicht einmal 24 Stunden vor dem Rennen, erhielt man in Berlin dann vom französischen Verband die Information, dass dieser nicht über eine gültige Trainerlizenz verfüge. Dieser Umstand zog zwangsläufig den Verlust der Startberechtigung nach sich.

Ohne einen der aktuell besten deutschen Traber ging das Rennen ab, Fridericus pochte sofort auf das Kommando und führte das Rennen bei flotter Fahrt (Zwischenzeiten 04,3 / 13,5 / 16,4 / 8,6 / 11,5) vor Banks an. Als dieser auf der Zielgeraden zur Attacke schritt, sah alles nach einem Sieg des schnellsten Trabers auf deutschem Boden aus – doch innen riss sich Fridericus nochmal zusammen, kämpfte sich zurück und gab dem Angreifer am Ende sogar noch sicher mit anderthalb Längen Vorsprung das Nachsehen.

Wie erhofft wurde dieses Spektakel mit einem neuen Bahnrekord belohnt – 11,2 / 1900 Meter zeigte die Messung, eine Verbesserung von nicht weniger als sieben Zehntelsekunden. Der Vergleich mit der von Gustav Diamant vor gefühlten Ewigkeiten erzielten 11,9 hinkt freilich – dazwischen liegt die Neugestaltung der Bahn, die für eine deutliche Veränderung der erzielten Zeiten gesorgt hat.

Knapp 28.000 Euro war der Sieg des Wallachs wert, oben drauf gab es eine 9 Liter-Flasche Champagner. Diese solle Veijo Heiskanen, seit einem Jahr Trainer und Fahrer von Fridericus, mit nach Schweden nehmen – man werde sich dann bei Gelegenheit gemeinsam um die Leerung kümmern, bestimmte der sichtlich von diesem Erfolg berührte Besitzer Kleemann.

 

Breeders Crown für 5- bis 7-jährige Hengste/Wallache (Hauptlauf)

Dotierung: 55.910 € | Distanz: 1.900 m | Autostart | Startzeit: 17:46 Uhr

1. Fridericus Veijo Heiskanen 1.900 m 1:11,2 30
2. Banks Michael Larsen 1.900 m 1:11,3 36
3. SJs Junior C Stefan Schoonhoven 1.900 m 1:11,3 183
4. Punk Dennis Spangenberg 1.900 m 1:11,4 92
5. Ginger Heldia Michael Nimczyk 1.900 m 1:11,5 153
6. Winston As Rudolf Haller 1.900 m 1:12,7 189
7. Jamil Cortina Robbin Bot 1.900 m 1:12,8 395
8. Vantastic Heinz Wewering 1.900 m 1:13,6 283
Jairo Joakim Lövgren 1.900 m dis.r. 22
Nichtstarter: Nr. 8 Indigious (Ph.Billard keine gültige Lizenz)
 
Einlauf: 5-4-1 Richterspruch: sicher / 1 ½ - ½ - 1 - W
Sieg: 30:10 --- Place: 22-19:10 --- ZW: 110:10 --- DW: 888:10 --- VW: 3.164:10

 

Rennvideos Samstag

Rennvideos Sonntag

 

Fotos: Marius Schwarz (www.traberpixx.de)

 

(26.09.2016)